Hades
alle!
Danke an alle bei Feiwel and Friends, für ihre Unterstützung und den Einsatz für diese Trilogie.
Danke an meine Agenten Jill und Matthew, weil sie an mich geglaubt haben.
Danke an meine liebe Freundin Lisa Berryman – durch deine Intelligenz, Anmut und dein Wesen bin ich die geworden, die ich bin, auch als Autorin.
Und nicht zuletzt danke ich auch meinen Helden der Country Music: Hank Williams, Johnny Cash, Willie Nelson, Kitty Wells und Alan Jackson, für die nie versiegende Inspiration.
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Und so geht es weiter …
Band 3 der Trilogie
Erscheint im März 2013
ISBN 978 3 499 21602 2
«Dreh dich nicht um», sagte Xavier, ohne die Lippen zu bewegen.
«Was? Wieso?» Panisch drückte ich seine Hand.
«Auf der anderen Seite des Sees ist jemand.»
«Ein Einheimischer?», flüsterte ich hoffnungsvoll.
«Das glaube ich weniger.»
Ich ließ mich auf die Knie fallen und tat so, als ob ich nach etwas suchte, das ich verloren hatte. Als ich mich wieder aufrichtete, drehte ich meinen Kopf um wenige Millimeter und warf einen Blick über den See. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Halluzinierte ich? Ein Stück entfernt stand zwischen zwei hohen Bäumen ein Pferd. Sein Fell und seine Mähne hatten einen beinahe überirdischen silbrigen Schimmer, und die Hufe, mit denen es am Boden scharrte, waren mit Gold überzogen.
«Ein weißes Pferd.» Die Worte stürzten wie von selbst aus meinem Mund. Ich war wie gelähmt vor Schreck.
«Wo?», fragte Xavier ungläubig und spähte in den Wald.
Er hatte das Pferd bis jetzt gar nicht gesehen, weil er sich auf den Mann konzentriert hatte, der wie für eine Beerdigung gekleidet war. Trotz der leeren Augenhöhlen spürte ich, dass er mich direkt ansah. Es gab nicht den geringsten Zweifel: Dieses Wesen dort war einer der Sieben Reiter.
Er stand dort, wo der See am breitesten war und eine Biegung machte. Mir fiel ein, dass Ivy mich für diesen Fall angewiesen hatte davonzulaufen, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich war wie gelähmt. Der Reiter hatte sehr bleiche Hände, die er gefaltet hielt, während er uns beobachtete. Eben noch hatte er auf der anderen Seite des Sees gestanden. Jetzt kam er näher. Seine Füße glitten sanft über die Wasseroberfläche.
«Beth, träume ich, oder …» Xavier hielt inne und zog mich ein paar Schritte weg.
«Du träumst nicht», flüsterte ich. «Er geht übers Wasser.»
Die Reiter kam direkt auf uns zu. Es war wie im Traum: Gerade war er noch auf dem See, und im nächsten Moment stand er wenige Meter vor uns. In der Ferne hob sein weißes Pferd den Kopf und wieherte, aber der Reiter beachtete es nicht. Er schritt so ruhig auf uns zu, als ob er wusste, dass Eile nicht vonnöten war, weil wir ohnehin nicht entkommen konnten. Nur ein einziges Mal hielt er an, legte den Kopf schief und betrachtete uns. Es war, als wollte er sich ein letztes Mal vergewissern, dass ich auch wirklich die war, die sie suchten. Die Bewegung wirkte mechanisch, als ob jemand einen Knopf gedrückt hätte. Ich stellte mir vor, dass sein Gehirn verkabelt war, um alles aufnehmen zu können, von meiner Kopfform bis zum Geruch meiner Haut. Nichts an ihm war menschlich. Aber etwas Himmlisches konnte ich auch nicht an ihm erkennen.
Wie alle Mitglieder der Armee war auch dieser Reiter gesichtslos. Lippen und Nase waren so sehr miteinander verschmolzen, dass sie eine einzige Masse bildeten. Er besaß keine Augen, nur leere Augenhöhlen, die von einer milchig weißen Haut bedeckt waren. Die ebenmäßigen Konturen seines Gesichts jedoch erinnerten mich an eine Schaufensterpuppe.
Plötzlich trübten sich meine Gedanken, versanken wie geschmolzene Butter im Brot. Ich versuchte, mich dagegen zu wehren, aber es war unmöglich – der Reiter hielt mich in einer Art unsichtbarem eisernem Griff. Zum Glück konnte er seine Macht nicht auf Xavier ausweiten, der schnell erkannt hatte, was vor sich ging. Ohne mich aus der Trance herauszuholen, warf er mich über seine Schulter und rannte los. Schon nach wenigen Sekunden spürte ich, wie die Macht, die der Reiter über mich hatte, schwächer wurde. Ein regelrechter Adrenalinschub ließ mich von Xaviers Rücken gleiten. Ohne uns ein einziges Mal nach unserem Verfolger umzusehen, hasteten wir den Weg entlang.
Meine Geschwister und ich waren schon lange in der Lage, telepathisch miteinander Kontakt aufzunehmen, wodurch wir immer wussten, wann einer von uns Hilfe brauchte. Still versuchte ich meinen
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