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Hades

Hades

Titel: Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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einem fünfzackigen Stern für den Stern von Betlehem, einem dreiblättrigen Kleeblatt zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit und den Initialen IHS, Ihesus , dem Christus-Monogramm aus dem Griechischen. Für mich hatte ich den gleichen Ring machen lassen, und mir gefiel der Gedanke, dass er unsere ganz besondere Verbundenheit darstellte.
    Wenn ein anderer so viel gesehen und erlebt hätte wie Xavier, hätte er vielleicht seinen Glauben an unseren Vater verloren, aber Xavier hatte Kraft, Verstand und Mut. Er hatte versprochen, mich zu beschützen, und ich wusste, dass nichts ihn dazu bringen würde, diesen Schwur zu brechen.
    Ich war noch immer tief in Gedanken versunken, als wir auf dem Schulparkplatz Xaviers Freunde aus dem Wasserball-Team trafen. Wir platzten mitten in ihr Gespräch.
    «Ich fasse es einfach nicht, dass Wilson Kay Bentley abgeschleppt hat!», sagte Lawson kichernd. Er schien am Wochenende ganz schön was mitgemacht zu haben, jedenfalls wirkte er noch immer ziemlich übernächtigt. Ich ahnte, dass ein Fass Bier und mutwillige Sachbeschädigung eine Rolle gespielt hatten.
    «Das ist sein Tod», murmelte ein anderer. «Weiß doch jeder, dass sie mehr Kerben in ihrem Bettpfosten hat, als man zählen kann.»
    «Ist mir egal, solange die nicht auf meinem Bett waren. Dann muss ich alles verbrennen.»
    «Keine Sorge, ich bin ziemlich sicher, dass sie draußen im Garten waren.»
    «Ich war so was von voll, ich kann mich an nichts erinnern», erklärte Lawson.
    «Ich weiß nur noch, dass du versucht hast, mich anzubaggern», sagte Wesley und verzog das Gesicht.
    «Und wenn schon … Es war dunkel. Dir hätte Schlimmeres passieren können.»
    «Das ist nicht witzig», grummelte Wesley. «Irgendjemand hat bei Facebook ein Foto davon reingestellt. Wie soll ich das Jess erklären?»
    «Sag ihr, dass du Lawsons muskulösem Körper nicht widerstehen konntest.» Xavier schlug seinem Freund im Vorbeigehen auf die Schulter. «Von den vielen Stunden an der Playstation ist er echt in Form.»
    Er riss die Tür seines himmelblauen Chevy Bel Air Cabrio auf, und ich stieg lachend ein, streckte mich aus und atmete den vertrauten Geruch der Ledersitze ein. Inzwischen liebte ich das Auto genauso sehr wie Xavier. Es hatte uns von Anfang an begleitet, angefangen bei unserem ersten Date im Sweethearts bis zu dem Showdown mit Jake Thorn auf dem Friedhof. Auch wenn ich es nie zugegeben hätte, hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Chevy regelrecht eine eigene Persönlichkeit hätte.
    Xavier betätigte die Zündung, und das Auto erwachte zum Leben. Die beiden waren ein eingespieltes Team, völlig in Einklang miteinander.
    «Und, hast du jetzt endlich ein Kostüm?»
    «Wofür?», fragte ich verblüfft.
    Xavier schüttelte den Kopf. «Für Halloween . Darüber haben wir doch vorhin gerade geredet!»
    «Nein, noch nicht», gab ich zu. «Ich überlege noch. Und du?»
    «Was hältst du von Batman?», fragte Xavier augenzwinkernd. «Ich wollte schon immer mal ein Superheld sein.»
    «Du willst nur so tun, als hättest du ein Batmobil.»
    Xavier grinste ertappt. «Verdammt noch mal! Du kennst mich einfach zu gut!»
    Als wir in der Byron Street ankamen, lehnte sich Xavier herüber und küsste mich, sanft und süß. Die Welt um uns herum schien sich aufzulösen, während ich eins mit ihm wurde. Seine Haut fühlte sich so unglaublich weich an, und sein Duft umhüllte mich, frisch und rein wie eine Meeresbrise, vermischt mit einem Hauch von etwas Kräftigerem – Vanille oder Sandelholz. Ich hatte eins seiner T-Shirts mit seinem Parfüm besprenkelt und mir unter das Kopfkissen gelegt, sodass ich mir jede Nacht vorstellen konnte, er wäre bei mir. Es war eigenartig, wie normal man es finden konnte, sich verrückt zu verhalten, wenn man verliebt war. Mit Sicherheit schüttelten manche Leute den Kopf über Xavier und mich, aber wir waren zu sehr miteinander beschäftigt, um es zu bemerken.
    Als das Auto sich vom Randstein löste, wurde ich in die Realität zurückkatapultiert wie aus einem tiefen Schlaf.
    «Ich hole dich morgen früh ab», rief Xavier mir mit verträumtem Lächeln nach. «Zur gleichen Zeit wie immer.»
    Von unserem verwilderten Vorgarten aus sah ich ihm nach, bis der Chevy am Ende der Straße abbog.
    Haus Byron war noch immer mein Zufluchtsort, an den ich mich gerne zurückzog. Alles hier war mir auf beruhigende Weise vertraut, von den knarrenden Stufen auf der Veranda bis zu den großen, luftigen Räumen. Es fühlte sich an

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