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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben? Das durfte nicht sein. Ich rammte die Tür auf, ließ mich aus dem Wagen fallen und hielt auch mein Kreuz wie im Krampf fest.
    Mehr stolpernd als gehend erreichte ich den Freund und ließ mich neben ihm auf die Knie fallen. Meine Hände schlugen auf seine Schulten, ich schüttelte ihn durch, rief seinen Namen und zog ihn mühsam in die Höhe.
    Dann hörte ich seine Stimme. »Verdammt, John, ich glaube nicht, daß die Schwarze Magie etwas für mich ist. Die hat mich einfach umgehauen.« Er streckte seine Arme aus und stützte sich ab. Ich konnte einfach nicht anders und mußte lachen. Es war ein Lachen der Erleichertung, denn mit dieser Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Suko lebte, was wollte ich mehr?
    Er setzte sich, faßte mit beiden Händen an seinen Kopf und fragte: »Was ist eigentlich geschehen?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen.«
    »Du hast dein Kreuz aktiviert — oder?«
    »Das auch. Aber zuvor ist noch etwas gechehen. Da war plötzlich die Dunkelheit, die uns alle einhüllte.«
    »Das war Asmodis. Er ist der Drahtzieher, und er muß auch einen Helfer haben, der nicht weit von hier sitzt.«
    Da hatte Suko recht. Ich dachte an das Bild, das mir der Würfel gezeigt hatte. Ein bärtiges Gesicht war darin erschienen. Zudem zwei Hände, die Messer hielten, deren Spitzen auf Figuren zielten, die Jane und mir ähnlich sahen.
    Dieser Mann war der Punkt, um den sich alles drehte. Wir mußten zu ihm.
    »Und Jane?« fragte Suko.
    Ich starrte ihn an. Verdammt, da hatte er etwas gesagt. Sie hatten wir in der Hektik der letzten Minuten völlig vergessen und natürlich auch den Würfel des Unheils.
    »Was denkst du?« fragte Suko.
    Er bekam eine negative Antwort. »Ich glaube kaum, daß sie die Aktivitäten des Kreuzes heil überstanden hat.«
    Dabei schaute ich zurück zum Wagen.
    Dort rührte sich nichts. Der Ford stand so schräg, wie er abgebremst worden war, auf der Straße. Da Jane im Fond lag, konnte ich sie nicht sehen.
    Ich fühlte nach meinem Hals. Suko zog die Augenbrauen zusammen, als er die Bewegung sah. »Was hast du?«
    Ich erklärte es ihm. »Dieser Bachara rammte sein Messer nicht nur in meinen Hals, auch in den von Jane.«
    »Du meinst, daß sie erwischt worden ist.«
    »Sie hat kein Kreuz.«
    Suko nickte. »Mich hat es ja auch gepackt. Über die Kraft muß ich noch immer nachdenken. Plötzlich schleuderte es mich aus dem Wagen. Wie ich auf die Fahrbahn gekommen bin, weiß ich nicht.« Er hob noch die Schultern.
    Mit zögernden Schritten ging ich auf den Wagen zu. So harmlos sah er aus. Nichts wies darauf hin, daß sich vor kurzem noch Mystisches, Magisches und Schreckliches in seinem Innern abgespielt hatte. Über Janes Schicksal sich Gedanken zu machen, war müßig. Ich würde es bald sehen.
    Irgend jemand hatte die Fondtür wieder ins Schloß geschlagen. Ob bewußt oder nicht, das war nicht festzustellen. Ich öffnete sie, sah Suko neben mir, und wir schauten gemeinsam in den Wagen. Rücklings lag Jane Collins auf der Bank. Ihre Haltung war seltsam steif, das Gesicht sah käsig aus. Ich kannte Leichengesichter. Sie hatten ebenfalls den gleichen Ausdruck gezeigt.
    Aber wir sahen noch mehr.
    Mich hatte der andere mit seinem Messer am Hals erwischt. Jane Collins auch. Die Wunde befand sich nicht einmal weit unter dem Kinn. Sie zeigte einen Blutfleck, der etwa so groß war wie ein Daumennagel. Von ihm ausgehend lief ein schmaler Streifen den Hals hinab. Ich beugte mich vor, nahm ihre Hand.
    Sie fühlte sich kälter an als meine. Einen Pulsschlag spürte ich nicht, wobei ich mir nicht sicher war, ob Hexen überhaupt einen Puls-oder Herzschlag besaßen.
    Aber das wollte ich dahingestellt sein lassen. Ich ließ die Hand los. Steif fiel ihr Arm nach unten.
    Suko stellte die entscheidende Frage. »Ist sie tot, John?«
    »Ich glaube…«
    ***
    Gab dieser Hundesohn denn nie auf?
    Will Mallmann schüttelte den Kopf. Er dachte dabei an den lebenden Harald West. Sie hatten ihm spaßeshalber den Spitznamen James Bond gegeben. Weil er eben nie aufgab, sich manchmal unkonventioneller Methoden bediente und an der Fährte seines Gegner klebenblieb, wobei er auch zu den Männern gehörte, die nebenher noch ein kleines Liebesabenteuer riskierten.
    Mit der gleichen ihm angeborenen Zähigkeit reagierte er auch hier als Veränderter und lebende Figur.
    Er wollte die Vernichtung seines Gegners.
    Als erschöpft konnte man ein Wesen wie ihn nicht bezeichnen. Dennoch schob sich West langsam auf die Straße. Er

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