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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter. Nach wie vor wühlten seine Hände das Laub auf. Er hielt die Beine stets ein wenig angewinkelt, damit er sich mit den Knien abstützen konnte, denn der Hang war nicht gleich steil. An eingebrochenen Stellen stieg er senkrecht an, an anderen Flecken wiederum lief er sachter und sanfter aus.
    Für Mallmann war es ein gefährliches Nervenspiel. Der andere besaß keine, Will ja, und er mußte sich als stärker erweisen als das dämonische Wesen.
    Es würde ihm schwerfallen.
    Dennoch machte er unverdrossen weiter. Manchmal kam es ihm so vor, als wäre die Finsternis an gewissen Stellen dichter geworden, als würde er sie greifen können.
    Da spielten ihm seine überreizten Sinne dann einen Streich. Plötzlich kam er nicht mehr weiter. Er hatte einen Arm erhoben und fühlte vor sich den Lehm.
    Das war einer dieser kleinen Steilhänge innerhalb des Hangs. Will tastete. Wurzelwerk bekam er zwisehen die Hände. Unter dem Zug seiner Finger bog es sich ihm entgegen. Erdkrumen wurden aus dem Verbund gerissen und rollten vor Wills Gesicht.
    Die Wurzeln hielten sein Gewicht nicht aus, er mußte schon nach einer anderen Möglichkeit suchen. Da gab es nur eine Alternative, den kleinen Hang zu umkriechen.
    Das nahm Will Mallmann sofort in Angriff, und er hatte plötzlich das Gefühl, seinen Feind dicht neben sich zu wissen.
    Er konnte es nicht sehen, dennoch spürte er es. Ähnlich wie ein Mensch, der in einem düsteren Zimmer sitzt und den zweiten nicht sah, der das Zimmer betreten hatte, ihn jedoch spürte.
    Für einen Moment blieb er liegen, drehte den Kopf und preßte ein Ohr gegen den Boden.
    Ja, das waren leichte Erschütterungen, die höchstwahrscheinlich von Schritten herrührten.
    Also war Harald West da!
    In dieser Phase der unheimlichen Verfolgung hätte der Kommissar gern eine Taschenlampe bei sich gehabt. Leider war dies nicht möglich, so stellte er sich innerlich auf einen Kampf in der Dunkelheit ein. Da berührte ihn etwas!
    Diesmal war Mallmann keiner Täuschung erlegen. Ein harter Gegenstand hatte ihn an der Hüfte getroffen. Seiner Ansicht nach konnte es sich dabei nur um einen Tritt gehandelt haben, der von einer Schuhspitze ausgeführt worden war.
    Will rollte sich herum. Da er keine Waffe mehr festhielt, konnte er die Arme ausstrecken, spürte Widerstand und griff kurzerhand zu. Der Kommissar hatte Glück im Unglück.
    Seine Hände umklammerten einen Fußknöchel, und Will tat instinktiv das Richtige.
    Er riß den anderen zur Seite.
    Will Mallmann wußte nicht, ob es sein Glück gewesen war. Er hoffte es jedenfalls und vernahm den dumpfen Aufprall dicht neben sich, als der Gegner zu Boden fiel.
    Will hätte weiterkriechen können, das wollte er nicht, und so warf er sich mit einer wahren Todesverachtung vor.
    In der völligen Finsternis fiel er auf den Rücken des Harald West. Der drückte sich genau in dem Augenblick hoch, und auch Will wurde mit in die Höhe geschoben.
    So einfach wollte er es dem anderen nicht machen. Er schlug um sich, suchte dabei und hatte das Glück, einen der Arme zwischen seine griffbereiten Finger zu bekommen.
    Eisern hielt er fest.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, daß es der rechte Arm sein mußte. In dieser Hand hielt der andere auch die Axt.
    Mallmann wuchtete den Arm nach unten.
    In dem Bruchteil der Sekunde, als er den Boden berührte, hörte der Kommissar etwas brechen. Ein alter Ast wahrscheinlich. Mit der Hand war dieser sicherlich nicht durchtrennt worden. Dafür zeigte sich etwas anderes verantwortlich.
    Das Beil!
    Und genau das wollte der Kommissar haben. Er hatte sich genau gemerkt, wo das Geräusch entstanden war, schlug seinen Arm vor und bekam das Gelenk zu fassen.
    Eine Figur aus Holz, auch wenn sie menschenähnlich ist, reagiert nicht so schnell wie ein Mensch.
    Das sagte sich Will und ließ es auf einen Versuch ankommen. Er riß dem anderen die Axt aus der Hand, bevor sich die klammen Finger schließen konnten.
    Für einen Moment durchströmte den Kommissar ein wildes Gefühl. Er mußte sich beherrschen, um nicht laut aufzuschreien. Dann tat er das, was er tun mußte.
    Er schlug zu.
    Von oben nach unten hämmerte er das Beil, und es traf in den hölzernen Körpers.
    Jedesmal, wenn er den dumpfen Laut des Aufschlags vernahm, drang ein Schrei über seine Lippen. Zuviel hatte der Kommissar mitgemacht. Er war wie von Sinnen und drosch auf die Holzfigur ein, die ein lebendiges Monstrum war. Er traf.
    Riß lange Wunden in das Holz, und die Splitter wurden

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