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Hände weg von Zeitmaschinen

Hände weg von Zeitmaschinen

Titel: Hände weg von Zeitmaschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Ausrüstungsgegenstände ausspuckten, sondern in der Station T eines Armeehospitals der Vereinigten Staaten, einhundert Meter tief unter dem, was einst das New Yorker Krankenhaus St. Albans gewesen war.
    In St. Albans war die Station T so etwas wie ein Mysterium. Wie alle Armeehospitale war St. Albans so organisiert, daß in jeder Abteilung eine bestimmte Kategorie von Krankheiten behandelt wurde. Patienten, denen der rechte Arm amputiert wurde, gehörten zu der einen Abteilung, und solche, die von nun an ohne linkes Bein leben mußten, zu einer anderen. Männer mit Strahlenverbrennungen, Kopfverletzungen, Verstümmelungen und geringfügigen Gamma-Vergiftungen wurden in der jeweils dafür zuständigen Abteilung behandelt. Das medizinische Korps der Armee hatte neunzehn Klassen von Kriegsverletzungen beschrieben, die sämtliche Gehirn- und Gewebeschäden einschlossen. Dafür wurden die Buchstaben A bis S benutzt. Aber wozu diente dann die Station T?
    Das wußte niemand. Die Türen waren zweifach verschlossen. Besucher fanden keinen Einlaß. Die Patienten durften die Abteilung nicht verlassen. Man sah nur Ärzte kommen und gehen. Ihre verblüfften Gesichter gaben Anlaß zu den wildesten Vermutungen, enthüllten aber nichts. Immer wieder versuchte man die Schwestern auszufragen, die in Station T Dienst taten, aber sie hüllten sich in Schweigen. Zwar machten verschwommene Gerüchte die Runde, aber sie waren unbefriedigend und widersprachen sich teilweise. Eine Raumpflegerin versicherte glaubhaft, sie habe dort geputzt, aber niemand habe sich in der Abteilung aufgehalten. Überhaupt kein Mensch sei dort gewesen, nur zwei Dutzend Betten, sonst nichts. Waren die Betten benutzt worden? Ja, zumindest in einigen schien geschlafen worden zu sein, sie waren zerwühlt. Gab es Anzeichen dafür, daß die Station überhaupt benutzt wurde? O ja. Persönliche Gegenstände auf den Tischen und so weiter. Aber in der ganzen Station lag der Staub millimeterhoch. Als wäre lange niemand mehr dort gewesen.
    Die öffentliche Meinung entschied sich dafür, daß es eine Geisterabteilung war. Nur für Gespenster.
    Aber ein Nachtwächter berichtete, er sei an der Tür vorbeigegangen und habe Gesang vernommen. Was für ein Gesang? Eine fremde Sprache, ja. Was für eine Sprache? Der Nachtwächter kannte sie nicht. Einige Worte klangen wie… nun, wie »Juchee, heut geht’s auf die Reise«. Die Gerüchte verbreiteten sich mit fieberhafter Geschwindigkeit und besagten schließlich, in jener Station würden Spione gefangengehalten.
    St. Albans warb Küchenpersonal an und kontrollierte die Anzahl der Menüs. Dreimal täglich wurden vierundzwanzig Tabletts in die Station gebracht, und vierundzwanzig Tabletts kamen auch wieder heraus.
    Manchmal waren die Speisen verschwunden, aber meistens hatte man sie nicht angerührt.
    Die Gerüchte wurden immer verrückter, und schließlich setzte sich die Annahme durch, Station T sei eine Lasterhöhle. Dort sollten Schmuggler und Schieber ihre Gelage abhalten. In der Tat: »Juchee, heut geht’s auf die Reise!«
    Was ein Krankenhaus im allgemeinen angeht, so reicht der Gesprächsstoff höchstens für ein Häkelkränzchen. Wenn es aber um die Patienten geht, wird die Volksmeinung leidenschaftlich und heftig. Im Januar 2112 war St. Albans noch ein ruhiges, gut geführtes Hospital. Im März 2112 begann es dort zu gären, und behördliche Aufzeichnungen befaßten sich zum ersten Mal mit der inneren Unruhe im Hospital. Der Prozentsatz der erfolgreichen Behandlungen sank. Die Patienten begannen zu simulieren. Nun wurden auch belanglose Verletzungen eingeliefert. Meutereien flackerten auf. Der Ärztestab wurde ausgetauscht – ohne Erfolg. Die Patienten begannen gegen Station T zu rebellieren. Wieder wurden die Ärzte gewechselt und dann noch einmal, aber die Unruhe blieb.
    Schließlich erreichten diese Nachrichten auch General Carpenters Schreibtisch – und das über öffentliche Kanäle.
    »In unserem Kampf um den Amerikanischen Traum«, sagte er, »dürfen wir auch diejenigen nicht ignorieren, die sich schon selbst aufgegeben haben. Schicken Sie mir einen Experten für Krankenhausverwaltung.«
    Der Experte kam, konnte aber auch nichts tun, um die Ordnung in St. Albans wiederherzustellen. General Carpenter las die Berichte und feuerte ihn.
    »Mitleid«, sagte General Carpenter, »ist der wichtigste Bestandteil der Zivilisation. Schicken Sie mir einen fähigen Chirurgen.« Der fähige Chirurg kam. Er konnte den

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