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Haeppchenweise

Haeppchenweise

Titel: Haeppchenweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia_Winter
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Frau bekommt ein Baby, könnten Sie bitte ...?“
    Sofort erscheint Milde auf dem Mopsgesicht der Uniformierten.
    „Klaus, lass die beiden durch, die Lady ist schwanger!“, ruft sie über sämtliche Köpfe hinweg. Britta reißt die Augen auf. Eine Schneise öffnet sich in der Wand aus parfümierten Körpern, die Sicherheitsfrau fächelt mit den Händen wie eine Verkehrspolizistin. „Los, los! Gehen Sie durch!“
    „Danke!“ Der Form halber hält Britta sich mit einer Hand den Bauch, die andere presst sie auf ihren Mund. „Ohh, mir ist ja so ... übel!“
    Wieder vollzieht sich eine wundersame Wandlung: verständnisvolles Nicken, Zusammenrücken, bereitwilliges Baucheinziehen.
    „Wenn das so ist, hätte ich nichts dagegen, schwanger zu sein.“ Britta kichert.
    „Gut, wir fangen noch heute Nacht damit an.“
    „Das war ein Scherz, Andreas!“
    „Nein, war es nicht.“
    Fast wäre Britta gegen das Empfangspult geprallt, an dem eine junge Frau mit einem Mikrofon lehnt. „Stehen Sie auf der VIP-Liste?“, piepst sie und blättert in ihrem Block.
    „Wir ...“ Britta starrt abwesend in sommersprossiges Gesicht. Irgendwo hat sie das Mädchen schon mal gesehen.
    „Wir sind enge Freunde von Katharina Lehner, der Betreiberin vom Cook & Chill“, antwortet Andreas schnell. „Und meine Frau ist schwanger.“
    „Der Name?“ Das Mikromädchen beäugt misstrauisch Brittas flachen Bauch.
    Britta öffnet die Lippen. Heraus kommt ein lahmes: „Dritter Monat ...“
    „Kern. Andreas und Britannia“, insistiert ihr Mann mit fester Stimme.
    „Tut mir leid, ich finde keinen Eintrag.“
    Britta atmet enttäuscht aus. Andreas nestelt in seiner Jackentasche.
    „Vielleicht haben sie den Namen ja einfach ... überlesen?“
    Das Mädchen mustert verblüfft den Fünfzig-Euro-Schein, den er auf ihr Klemmbrett geschoben hat. Britta schlägt entsetzt die Hand vor den Mund.
    „Schatz! Wir sind hier doch nicht beim Olympischen Komitee!“
    Andreas zuckt die Schulter. „Einen Versuch war´s wert. Nix für ungut“, raunt er in das erstaunte Mikrofonkonterfei und wendet sich dem Ausgang zu. Aus dem Augenwinkel registriert Britta die verstohlene Handbewegung, mit der das Mädchen den Geldschein in ihre Gesäßtasche befördert.
    „Warten Sie!“
    Sie blättert eilig in ihrer Liste, um mit einem strahlenden Lächeln aufzusehen.
    „Kern. Natürlich. Bitte folgen Sie mir in den VIP-Bereich.“
    „Du bist unmöglich!“
    „Ich bin genial, mein Hase. Das ist einer der Gründe, weshalb wir geheiratet haben. Möchtest du einen Champagner oder lieber einen Chardonnay? Oder ein Perrier?“ Andreas klappert grinsend mit der Getränkekarte.
    Natürlich reicht man besonderen Gästen in einer Sternekochshow die passenden Erfrischungen und Snacks. Die abgegrenzte VIP-Box, mit Tischen und Schwingstühlen bestückt, befindet sich direkt neben dem Podest der Jury. Ein Platz in der ersten Reihe, einen Kirschkernwurf weit von der Showküche entfernt.
    „Ich nehme den Wein, Schatz ... solange ich noch darf.“ Britta wippt entspannt in ihrem Schwinger vor und zurück.
    Rund zwanzig Menschen wuseln mit Mikrofonen, Kabeln und allerhand technischen Gerätschaften auf der Bühne umher, aus dem Backstage rollt ein Minigabelstapler herein, beladen mit Lebensmittelkisten. Ein untersetzter Kerl wedelt mit den Armen und dirigiert den Fahrer in Richtung Showküche.
    „Was macht DER denn hier?!“ Ruckartig schnellt Britta in die Höhe und stößt dabei mit der Schulter gegen Andreas Kinn.
    „Aua. Was macht wer wo?“
    Ihr entrüsteter Finger zeigt auf die kochjackenbekittelte Brust des kleinen Dicken. „Knut Ziegler! Henry hat versprochen, dass er vor der Sendung nicht aus dem Knast kommt!“
    „Gibt es irgendetwas, was du mir beichten willst, bevor du die Mutter meiner Kinder wirst?“ Andreas Augen werden schmal, während Britta fieberhaft in ihrer Handtasche zu wühlen beginnt.
    „Scheint, als halte das Starcooksteam Lagebesprechung. Wo zum Teufel stecken Julius und die Cook & Chill-Crew?“ Exakt in diesem Moment verabschiedet sich ihr Telefon mit einem höhnischen Piepton. Ungläubig mustert Britta das nachtschwarze Display. „Mist!“
    „Was ist los?“
    „Mein verdammter Akku ist leer!“
     
    Katta: Hallo?
    Julia: Gottseidank, du gehst ran!
    Katta: Hm?
    Julia: Es tut mir leid, dass ich dich störe. Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen ... Wie geht es dir denn ... Ich meine, bist du ...
    Katta: Julia, was ist los?
    Julia: Julius ist

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