Haertetest
an ihre Ohren, keine anderen von Menschen verursachten Geräusche. Nur ein sanftes Rauschen, das von der Isar herrühren konnte oder vom Wind, der durch die Baumkronen strich. Eva erschauderte. Die kühle Nachtluft ließ sie frösteln.
Schnell folgte sie Steffen die Stufen zur Eingangstür hinauf.
Nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, tippte er an einem grauen Kästchen einen Zahlencode ein. Vermutlich war das eine Alarmanlage. Das rief ihr erneut ins Gedächtnis, dass sie ganz allein waren.
Eva sah sich um. Nirgends war jemand zu sehen. Misstrauisch warf sie einen Blick durch den kurzen Flur und ins Wohnzimmer, das sie bereits kannte. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es eine weitere Tür. Während Steffen noch mit der Alarmanlage beschäftigt war und die Haustür absperrte, steckte sie ihren Kopf in den anderen Raum. Es war die Küche – und was für eine! Riesengroß, aus Edelstahl und Holz. Sie wirkte so aufgeräumt und blitzsauber, als ob hier nie gekocht wurde.
Wozu brauchte ein einziger Mann solch eine gigantische Küche?
Durch einen Rundbogen ging es in den geöffneten Essbereich mit einer genauso schicken und teuren Einrichtung. In einen Erker war eine halbrunde, mit schwarzem Leder bezogene Sitzbank eingebaut worden. Davor stand ein runder Glastisch. Nichts, kein Krümel, keine Flaschen, kein Obst deutete darauf hin, dass hier jemand wohnte. Wie seltsam. Oder war Steffen einfach extrem pingelig und ordnungsliebend? In seinem Auto hatte es weniger aufgeräumt ausgesehen.
«Nun zu dir», ertönte plötzlich seine Stimme hinter ihr. Eva zuckte zusammen. Im nächsten Moment spürte sie Steffens Finger auf ihrem Po. Er kniff zu und trieb sie dann vor sich her, die elegant geschwungene Treppe nach oben. Während Eva gehorsam die Stufen hochstieg, hob er ihr Kleid an und schlug ihr leicht auf den nackten Hintern. «Magst du was trinken?», fragte er, als würden sie sich nicht gerade auf dem Weg ins Schlafzimmer befinden, sondern gemütlich beisammensitzen und plaudern.
Auf der obersten Stufe drehte sich Eva um, sodass Steffen mit ihr auf Augenhöhe war. «Ich hätte gerne einen Eierlikör», sagte sie, so ernst sie konnte. Dabei schaute sie provozierend auf die immer noch mächtige Ausbuchtung seiner Jeans.
Gleichzeitig prusteten sie los. Eva konnte den Blick nicht von seinem Gesicht abwenden. Wenn Steffen lachte, sah er noch viel süßer aus. Die Fältchen in seinen Augenwinkeln machten ihn interessant und sexy.
«Du bist rotzfrech. Unglaublich!» Er packte sie einfach an den Oberschenkeln und hievte sich Eva über die Schulter. Eva schrie auf, weil sie den steilen Treppenabgang vor Augen hatte, doch Steffen hielt sie sicher. Er stieß eine Tür auf, und ehe sichs Eva versah, lag sie mit dem Rücken auf einer weichen Matratze.
Licht flammte auf. Es kam von einer Leiste über dem Bett, sodass die Beleuchtung nicht blendete. Steffen drehte an einem Regler an der Wand und dimmte das Licht. Dann holte er sein Handy aus der Hosentasche und legte es auf den Nachttisch.
Staunend schaute sich Eva um. In diesem Haus schien alles ein paar Nummern größer zu sein. Sie saß auf einem Bett, das so riesig war, dass vier Erwachsene gemütlich darin schlafen konnten! Bezogen war es mit roten Seidenlaken, die einen wunderschönen Kontrast zur beigen Einrichtung bildeten. Über dem Bett hing ein großes Bild mit einem Mohnblumenmotiv.
Während sie noch staunte, kniete sich Steffen auf den Boden, öffnete die Riemchen ihrer Sandaletten und zog ihr die Schuhe aus. «Du hast eiskalte Zehen», sagte er und massierte für einen Moment ihre Füße.
Mmm, seine großen, warmen Hände waren eine Wohltat. Leider erhob er sich viel zu schnell.
«Ich geh mal eben für kleine Jungs.» Er deutete auf eine zweite Tür auf einer Seite des Zimmers, bevor er dahinter verschwand. Eva hörte, wie er sich die Hände wusch.
Doch dann hörte sie nichts mehr. Er hätte längst fertig sein müssen. So langsam wurde sie ungeduldig. Wieso blieb er ewig dadrin? Neugierig schlich sie zur Tür. Sie war nicht abgesperrt, und Eva betrat das hell beleuchtete Badezimmer. Es war genauso groß und edel wie der Rest des Hauses, aus Marmor und mit viel Glas, einer gigantischen Duschkabine und einer Badewanne, die mit ihren zahlreichen Düsen eher an einen Whirlpool erinnerte. Nur von Steffen keine Spur. Schließlich entdeckte sie auf der anderen Seite des Raumes eine weitere Tür, die einen Spalt geöffnet war. Ob er dort
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