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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Dreckskerl herankommen.«
    »Wie wärs, wenn wir den beiden in die Suppe spucken?« schlug Lizzie vor.
    »Wie denn?«
    »Laß uns ein Foto von Brown Derby mit einer Geldforderung an Simmons schicken. Absender: Leo und Emmett.«
    »Okay, aber bring den Brief auf die Post. Wenn du einen Kurier losschickst, nimmt ihn der Gorilla von Simmons so lange in die Mangel, bis er deinen Namen verrät, und kommt auf eine kleine Stippvisite vorbei.«
    Wir formulierten den Text aus, und dann sagte Lizzie, daß sie zu arbeiten habe, selbst wenn ich das nicht täte. Sie versicherte mir, sie habe seit unserer Wette keine Zigarette angerührt, obwohl ich wußte, daß sie zwecks Inhalation von Passivrauch die Nähe von Rauchern gesucht hatte, und forderte mich auf zu schwören, daß ich keine einzige Tasse Kaffee getrunken hatte. Ich schwor es.
    Die Erwähnung von Kaffee erinnerte mich daran, daß ich Hunger hatte, und bei dem Gedanken an Coffee-Shops fiel mir Shona ein, so daß ich einen Spaziergang zum San Marco machte, um die Temperatur zu testen. Als ich mir zwischen den Tischen auf der Terrasse einen Weg suchte, bemerkte ich Shona im Inneren des Restaurants, wo sie mit einem Mann ins Gespräch vertieft war.
    Wenn ich Mann sage, meine ich damit nicht den normalen, abgerissenen bohemienhaften Typ Marke Darlinghurst. Dies war eins jener Modelle in Übergröße, wie sie Neuseeland, Samoa und Tonga hervorbringen. Vielleicht liegt es an dem vulkanischen Boden. Ein Krieger, komplett mit Muskelpaketen, Tätowierungen und einem Pferdeschwanz.
    Sie standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, und ich konnte vom Eingang aus die gespannte Atmosphäre spüren. Ich schnappte mir einen Manegenplatz und schaute zu. Schließlich stürmte der Koloß hinaus, und Shona verschwand in der Damentoilette.
    »Wer war das?« fragte ich, als sie wieder herauskam und auf meinen Tisch zusteuerte. Sie sah aus, als ob sie geweint hätte.
    »Wer?«
    »Der schwarze Riese.«
    »Rickie.«
    »Der Freund aus Wellington?«
    »Der Exfreund.«
    »Was wollte er?«
    »Was willst du?«
    »Einen Antipasti-Toast mit allem Drum und Dran und einen Orangensaft.«
    »Wie ich sehe, hast du noch immer diese blöde Wette mit Lizzie laufen.«
    »Was hat Rickie gewollt, Shona?«
    »Er will mich zurück. Er sagt, daß er clean ist und einen Job in Sydney hat. Ich hol dein Essen.«
    Sie ging hinein.
    »Glaubst du ihm?« fragte ich, als sie mit meinem Imbiß zurückkehrte.
    »Wegen des Jobs?«
    »Nein, wegen der Drogen. Das ist doch schließlich wichtiger, oder?«
    »Ich weiß auch nicht. Wie viele Junkies schaffen es schon, je wirklich von dem Zeug runterzukommen?«
    »Ich bin vom Kaffee runter.«
    Sie schnaubte. »Bis zu dem Tag, an dem du deine Wette gewinnst.«
    »Vielleicht solltest du ihm noch einmal eine Chance geben. Ich würd dich gern glücklich sehen...«
    »Besten Dank aber auch. Du kannst es gar nicht erwarten, mich loszuwerden, was?«
    »Hör mal, es ist doch nicht so, als ob du in mich verliebt wärst.«
    »Das ist ja auch nicht der springende Punkt, oder? Was du zu sagen versuchst, ist, daß du nicht in mich verliebt bist.«
    Ich spielte mit meinem Orangensaft. »Bist du das?« insistierte sie.
    »Ich habe versucht, ehrlich zu sein«, protestierte ich. »Ich hab dir von Julia erzählt.«
    »Ehrlich, du meine Fresse. Ihr Männer seid doch alle gleich«, sagte sie und stolzierte davon.
    Ich ließ lieber etwas Geld auf dem Tisch und verschwand, als daß ich mich erneut dem Zorn der Walküre aussetzte. Lizzie hätte »Ich hab’s dir ja prophezeit« gesagt und mir vorgeworfen, ein Schuft zu sein. Wer weiß, wie Julias Kommentar gelautet hätte: »Alter ist auch eine Krankheit«, vermute ich mal.
    Da der Tag noch einige Stunden hatte, holte ich den Valiant und fuhr über die unter einer Blechlawine erstickenden Parramatta Road und den Hume Highway nach Yagoona, um nachzusehen, ob die mysteriöse Kathleen Sutton — angeblich die Eigentümerin des Crash Through - mittlerweile aus ihrem Schlupfwinkel gekommen war.
    Ich stellte mich mit dem Wagen so an die Straße, daß ich die Einfahrt zum Parkplatz des Wohnblocks beobachten konnte. Während ich wartete, spielte ich im Geiste meine Unterhaltung mit Shona noch einmal durch. Die Wahrheit war, daß ich den Gedanken an Shona wesentlich lieber mochte als ihre Gegenwart. Sie war gut für mein Image und half mir dabei, meinen von Julias Abtrünnigkeit verletzten Stolz zu pflegen. Was sie im Gegenzug von mir zu bekommen glaubte,

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