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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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da drin Klopapier, Rachel? Ich möchte nicht mit dem Hintern wackeln müssen.«
    Keine Antwort. Aber ich hatte sie das Klo nicht verlassen hören.
    »Rachel? Bist du da drin?«
    Rachel stöhnte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    Wieder ein Stöhnen. Gefolgt von Würgen. Gefolgt
vom lieblichen Klang von Erbrochenem, das in einer Toilettenschüssel landet.
    »Rachel? Hör zu, ich weiß, dass du dich übergeben musst, aber könntest du mir ein Stück Klopapier durchreichen? «
    Ich wartete eine Weile. Dann hörte ich wieder lautes Würgen. Ich musste wackeln.
    »Ach du liebe Zeit, du armes Ding. Ich bring dir Wasser. «
    Ich verließ meine Kabine, holte meine Wasserflasche aus meiner Tasche und schob sie unter Rachels Tür durch.
    »Danke«, jammerte sie. Ich hörte, dass sie einen großen Schluck nahm. Zehn Sekunden später erzielte sie einen Kotz-Hattrick.
    »Wie ekelhaft. Was hast du denn gegessen?«
    »Nichts«, stöhnte sie.
    »Also Rachel, du solltest wirklich was essen …«, doch dann unterbrach ich mein Gequatsche. Die ganze Zeit müde, nicht sie selbst, tagsüber erbrechen. Wie dumm war ich eigentlich, sie für anämisch zu halten?
    »Rachel, gibt es da was, was du mir verheimlichst?«
    »Würg.«
    »Ist deine Periode vielleicht ausgeblieben?«
    Rachel öffnete die Kabinentür. Sie hockte auf dem Boden und schaute zu mir hoch.
    »Bist du schwanger?«, flüsterte ich.
    Sie antwortete nicht, weil sie wieder würgen musste. Ich hielt ihre Haare zurück, denn das machen Mädchen so. Als sie fertig war, schüttelte sie den Kopf.
    »Wir hatten doch seit Ewigkeiten keinen Sex mehr.«

    »Hast du einen Test gemacht?«
    Sie schüttelte traurig den Kopf.
    »Sollen wir einen kaufen?«
    Achselzucken.
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist«, jammerte sie.
    »Du bist schwanger, meine Liebe.«
    Sie sah mich an, als würde sie gleich auf mich losgehen, hätte sie nicht ein letztes Mal ihren Kopf über die Schüssel halten müssen.
    »Komm, Süße, wir gehen in die Apotheke und holen einen Test für dich.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    »Ich pinkle nicht auf einen Stab für fünfundzwanzig Dollar. Ich gehe zu einem Arzt.«
    »Noch besser.«
    Dann sah sie mich an. Und Rachel Bird, die starke, verrückte Rachel Bird, die immer wusste, was sie wollte, sah plötzlich schwach und müde und verängstigt aus. Ich nahm sie in den Arm. Wir blieben eine Weile so stehen.
    »Kommst du bitte mit?«, flüsterte sie.
    »Natürlich.«

58
    Das Wartezimmer des Arztes war das absolute Gegenteil zum multikulturellen Chaos, das bei meinem Hausarzt in Camden herrscht. Es erinnerte an ein gehobenes chinesisches
Restaurant. Dezente Beleuchtung. Ein großes Aquarium an der Wand. Zeitschriften, die man wirklich gern lesen wollte, lagen nach Themen geordnet in Stapeln auf einem Holztisch. Es gab eine Kinderecke, gegen die jedes Kleinkindförderzentrum buddhistisch karg anmutete. Außer uns gab es nur eine männliche Sprechstundenhilfe am Empfang, die aussah, als läse sie ein Skript, einen Mann, den Rachel als pervers einschätzte und eine Mutter mit einem kleinen Jungen. Es war also sehr ruhig. Bei meinem Arzt konnte man sich nur um eine alte Ausgabe der Regenbogenpresse und einen eselsohrigen Reisekatalog raufen, zum Spielen für Kinder gab es außer einer kostenlosen Broschüre über Blasenentzündungen nichts, dafür ist es aber immer sehr laut. Schreiende Kinder, schlagende Mütter, die diese zur Raison zu bringen versuchen und jede Menge Südländer, die das Teenagermädchen am Empfang zu beschwatzen versuchen.
    Eamonn Nigels verfügte offenbar über das Hilton der Krankenversicherung. Die arme Rachel musste auf einem Klemmbrett ein dreistündiges schriftliches Examen absolvieren und bevor wir uns setzen durften, einen Scheck ausstellen, dessen Betrag einen zum Heulen brachte. Aber ich fand, es war die Sache wert. Die Stühle waren sehr bequem.
    Eine unglaublich attraktive Dame in einem gebügelten weißen Arztkittel öffnete eine Tür.
    »Mr. Washington?«, sagte sie lächelnd.
    Ihre Zähne waren mozzarellaweiß.
    »O mein Gott, hier sehen ja selbst die Ärzte aus wie Models!«, teilte ich Rachel aufgeregt flüsternd mit.

    Wir verfolgten, wie der Mann mittleren Alters hinter ihr ins Sprechzimmer rannte.
    »Mit dem ist doch alles in Ordnung. Vielleicht möchte er nur ihren Finger in den Hintern gesteckt bekommen.«
    Es freute mich, dass die bevorstehende Mutterschaft Rachel noch nicht ihren Biss geraubt hatte. Ich lächelte dem

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