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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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doch auf, dich wegen Simon zu quälen und lenk dich ab, indem du diese Szene mit Leo probst. Das hilft bestimmt! Schreib ihm zurück. Sag Ja.«
    Ich tat, wie mir geheißen, aber meine Hände zitterten. Ich hatte tatsächlich mehr Angst davor, meine Szene mit Leo zu proben, als sie tatsächlich mit ihm zu drehen. Wurde in der Phase des Einstudierens Zungeneinsatz erwartet? War Brustberührung erlaubt? Und wenn die Antwort auf diese Fragen Ja war, war ich dann Simon gegenüber untreu? Und wenn auch diese Frage mit Ja beantwortet wurde, dann wollte ich es nicht tun. Mit einer Crew und einem Regisseur war das kein Problem, denn das war mein Job. Aber wenn wir es auf eigene Faust machten, lief es außerplanmäßig. Und was wäre, und das war die wirklich schreckliche Frage, was wäre, wenn ich beim Üben merkte, dass ich es genoss? Wenn ich nun einen Nachmittag lang mit Leo Clement knutschte und es genoss, was dann? Wo blieben dann Simon und ich? Ich traute mir selbst nicht recht über den Weg. Leo war umwerfend. Und seine Lippen und seine Augen und seine breite Brust hatten was, das mir verhieß, ihn zu küssen würde schön sein. Und wenn ich ihn küsste und es genoss, dann wusste ich, dass mich hinterher Schuldgefühle plagen würden und es ein schlimmes Ende nähme.
    »Wann wirst du ihn nun zu deiner Bumsprobe treffen?«
    »Nenn es nicht so.«
    »Bumsprobe.«
    »Morgen Nachmittag.«

    »Was wirst du anziehen?«
    »Es ist doch nur eine Probe! Da kommt es doch darauf nicht an?«, rief ich aus, obwohl ich über diese Frage bereits nachgedacht und Panik bekommen hatte.
    »So, komm jetzt, Bouncer, steh auf, wir üben deinen Striptease. Es ist keiner hier.«
    Wir befanden uns auf der Terrasse der Hotelbar. Ich sah mich um. Sie war verwaist.
    »Nein.«
    »Wauwau.«
    »Also gut. Aber ich mache nur die Schritte.«
    Ich stand vor Rachel Bird. Nach vier Martinis war das schon schwierig genug. Ich begann mit einer lustlosen Darbietung.
    »Sarah! Du musst aussehen, als hättest du Spaß dran, wenigstens ein klein wenig.«
    »Taylor liebt diesen Job nicht.«
    »Wenn sie ihn so wenig liebte, hätte sie gar keinen Job!«
    »Bin ich so schlecht?!«
    »Soll ich ehrlich sein?«
    »Ja.«
    »Noch schlechter.«
    »Mist.«
    »Tu so, als wäre ich Simon.«
    »Nein«, sagte ich traurig. »Das ist grausam.«
    »Na, los. Ich bin Simon.« Sie setzte sich auf ihrem Stuhl hin wie ein Kerl.
    »Rachel, jetzt spinn doch nicht herum.«
    »Jetzt komm, Sare«, sagte sie mürrisch, meinen Simon schrecklich gut nachahmend.

    Ich gebe den vier strammen Martinis die Schuld, die ich getrunken hatte, um mein Abendessen aus vier Oliven hinunterzuspülen. Aber ich stellte mich tatsächlich vor sie hin und versuchte mir vorzustellen, wie Simon aussah. Sein Gesicht wollte eine Ewigkeit lang nicht auftauchen. Ich konnte doch unmöglich vergessen haben, wie er aussah.
    Plötzlich hatte ich ihn vor meinem geistigen Auge. Und das war toll. Er lächelte. Was nett war, denn ich war mir sicher, dass er mich im wirklichen Leben nicht angelächelt hätte. Vermutlich steckte er Nadeln in eine Puppe, die aussah wie ich, während er mit Ruth besprach, welche Schule ihr Kind besuchen würde. Aber in meiner Vorstellung lächelte er mich neckisch an, und ich begann, im Geiste mit ihm zu reden.
    »Ich krieg schon einen kleinen Ständer, Babe«, sagte er.
    Ich lächelte. »Das wird noch ein richtig ausgewachsener, wenn du erst mal meine heiße Stripteasenummer gesehen hast.«
    Simon lachte und rückte seinen Superpenis in seiner Hose zurecht. Ich reagierte darauf mit Brustwackeln.
    »Na los, bring deine Bobby Davroes zum Schwingen!«, schrie er aufgeregt.
    Simon hatte Brüste seit seinem sechzehnten Lebensjahr nur noch Bobby Davroes genannt.
    Ich wackelte also weiter mit meinen Brüsten und bewegte mich dann auf ihn/Rachel zu. Ich tat so, als würde ich sie ihm um die Ohren schlagen.
    »Vorsicht, Sare, du stichst mir noch ein Auge aus«, lachte er.

    Ich ließ seinen Kopf in Ruhe und bewegte mich mit übertriebenem Sunflower-Oil-Hüftschwung um meine Bühne, den kleinen Bereich zwischen den Bartischen. Dann tat ich so, als würde ich einen Strumpf ausziehen, wobei ich eine auffordernde Miene aufsetzte. Den Strumpf legte ich Simon um den Hals.
    Ich zog den anderen Strumpf aus und zog ihn spielerisch über seinen Penis, der inzwischen merklich angewachsen war. Dann ging ich zu Boden in meine Hundestellung und pumpte meinen Hintern in seine Richtung auf und ab. Das war die Bewegung,

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