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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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kleinen Jungen zu, der auf dem Fußboden mit Bauklötzen in Primärfarben spielte.
    »Hallo«, gurrte ich. »Aahhh, ist das ein Lächeln für mich?«
    Ich merkte augenblicklich, dass es das natürlich nicht war. Der kleine Junge fing zu weinen an. Trotz meiner großen Erfahrung, Kinder zum Weinen zu bringen, wusste ich nicht, was ich machen sollte. Sollte ich ihn weiterhin anlächeln oder ihn in Ruhe lassen? Ich beschloss, weiterzulächeln. Er würde schon noch warm mit mir werden. Ich durfte keine Angst vor ihm haben. Er war erst zwei.
    »Verzeihung«, sagte ich lautlos zu seiner Mutter, als diese ihn vom Boden aufhob.
    »Zum Babysitten werde ich dich besser nicht engagieren«, flüsterte Rachel.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Seltsam.«
    »Mummy.«
    »Jetzt hör aber auf«, sagte sie schroff.
    Aber dann umspielte ein kleines Lächeln ihre Lippen, und obwohl sie sich Mühe gab, wurde sie es nicht mehr los. Ich lächelte ebenfalls.
    »Nun lass uns über Simon reden – was passiert jetzt?«
    Mein Lächeln verschwand sofort.

    »Ich weiß es nicht«, seufzte ich.
    »Ich fass es nicht, dass du ihm diese SMS geschickt hast.«
    »Ist ja gut. Ich bin im Moment nur für positive Kritik empfänglich.«
    »Also gut. Wie holen wir ihn zurück?«
    »Weiß nicht.«
    »Wir schreiben ihm noch eine SMS.«
    »Nein, das funktioniert nicht. Er antwortet nie darauf.«
    »Wichser.«
    »Wichser«, sagte ich lauter als beabsichtigt.
    »Wichser«, sagte der kleine Junge.
    Er mag mich also doch!
    »Wichser, Wichser, Wichser«, sagte ich mit der Stimme von Yogi Bär.
    »Wi…«, begann der kleine Junge, da drehte seine Mum seinen Kopf von mir weg.
    »Ich dachte, man kennt das Wort hier nicht.«
    »Wir sind hier in L.A., Sarah, die Leute lieben Hugh Grant.«
    »Rachel?«
    Eine weitere Dame, Ende dreißig, tolle Figur, teure Schuhe. Kein Vergleich zu England.
    »Lass das arme Kind in Ruhe, während ich weg bin«, scherzte Rachel, als sie aufstand.
    Ich grinste und nickte. Aber lustig fand ich es nicht. Ich konnte nicht mit Kindern. Und alle bekamen welche. Man nähert sich den Dreißigern und siehe da: Babys. Ich musste meine Babyphobie überwinden. Wenn Simon und ich eine Zukunft haben wollten, musste sein Baby mich mögen. Ich hätte ja gern wieder mit dem kleinen
Jungen gespielt, aber seine Mutter hatte sich aus meinem Blickfeld entfernt und las ihm jetzt eine Geschichte vor. Ich griff stattdessen nach dem Hollywood Reporter und vertiefte mich in einen Artikel über Dolph Wax’ Spiritisten. Endlich öffnete sich eine Tür, und Rachel kam wieder heraus. Ich sah sie erwartungsvoll an.
    »Kein Baby«, sagte sie traurig beim Näherkommen.
    »Oh.«
    »Ja, ich bin auch ziemlich enttäuscht.«
    »O Rachel, das tut mir leid.«
    »Braucht es nicht. Sie glaubt, ich habe eine Anämie.«
    »Oh.«
    »Komm, lass uns einen Martini trinken gehen.«
    »Cool.«
    »Der Gedanke neunmonatiger Abstinenz hat mir sowieso Angst gemacht.«

59
    »Wir können keinen fünften mehr trinken.«
    »Wieso?«
    »Weil es erst acht Uhr ist und wir schon hinüber sind!«, sagte ich und zog Rachels erhobenen Arm nach unten, damit der Kellner nicht zu uns kam.
    »Na und?«
    »Ich bin Profischauspielerin.«
    »Drehst du morgen?«
    »Nein.«

    »In wie vielen Szenen spielst du mit?«
    »Vier.«
    »Ah, toll.«
    »Ach, pfeif drauf. Komm, wir nehmen noch einen.«
    »Huh!« Rachel keuchte. »Ich hab’s!«
    »Was?«
    »Wir üben deinen Striptease.«
    »Nein, das werden wir nicht tun.«
    »Sare, ich liebe dich, aber … o mein Gott, ich liebe dich tatsächlich.« Sie zuckte unwillkürlich zusammen, und dann kamen ihr die Tränen! Sie stürzte sich auf mich. »Ich bin so froh, dass du hier bist.«
    »Ich auch, du. Aber ich werde jetzt nicht meinen Striptease einstudieren.«
    »Oh! Was habe ich gesagt? Ach ja, dein Striptease. Jetzt hör mir mal zu, Sarah, du musst üben.«
    »Warum?«
    »Weil du nicht gerade Kylie bist.«
    »Miststück.«
    »Süße, du kommst kaum an Bouncer ran.«
    »Wer verdammt noch mal ist Bouncer?«
    »Der Hund aus dieser Soap, Nachbarn .«
    »Oooh, mein Handy. Ich hab eine SMS bekommen.«
    »Okay, okay. Ruth, blabla, Gärtner mit dickem Schwanz«, lästerte Rachel. »Na, was steht drin?«
    »Oh, sie ist von Leo.«
    »Wie reizend.«
    »Hm.«
    »Also, was sagt er?«
    »Er möchte sich mit mir treffen, um unsere Szene zu proben.«

    »Was passiert in dieser Szene?«
    »Wir haben Sex, und dann bringt er mich um.«
    »Du bist wirklich nicht die Hellste, Sarah. Hör

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