Hale 1 Piraten der Liebe
zitterte in seinem Griff. Ihre Hände legten sich um seinen Nacken, und sie liebkoste ihn zart.
»Ich liebe dich doch auch, du Idiot«, flüsterte sie an seinem warmen Hals, als er sie endlich ein wenig sanfter hielt und sie wieder Zu Atem kam. Er wurde plötzlich still, und seine Hände hörten auf, sich zu bewegen. Nach einem kurzen Moment ergriff er ihre Oberarme und hielt sie ein wenig von sich ab, so daß er in ihr Gesicht sehen konnte. Cathy lächelte ihn entrückt an.
»Was hast du gesagt?« Seine Stimme klang brüchig und war voller Verdacht. In seinen Augen tanzten merkwürdige, wilde Lichter.
»Ich sagte, ich liebe dich. Wenn du nicht so dickköpfig und mißtrauisch wärest, hättest du das schon vor Monaten gewußt.«
Seine Augen fingen an zu glühen, und die heißen Zweifel, die darin lagen, schienen zu verbrennen.
»Wenn das irgendein Spiel ist, was du mit mir machen willst...« Er brach ab, und er knirschte warnend mit den Zähnen. Cathy schüttelte den Kopf, und ihre Augen ruhten warm und zärtlich auf seinem angespannten Gesicht.
»Ist es so schwer, das zu glauben?« fragte sie ein klein wenig spöttisch. »Natürlich kannst du dich wie ein Tyrann, ein Gewalttätiger und ein Eifersüchtiger aufführen, und du hast ein furchtbar aufreibendes Temperament, aber das ändert nichts daran.«
Er schloß die Augen und zog sie mit zitternden Händen an sich. Sie fühlte seine Lippen auf ihrem Haar und umschlang seine Taille mit den Armen. So hielten sie sich, und er murmelte Liebesworte und Versprechungen in die schimmernde Wolke ihres Haares. Cathy konnte nicht anders - sie fing an, mit zitternden Händen das Seidenhemd aus seiner Hose zu ziehen. Sie berührte voller Sehnen seine warme Haut und fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken. Dabei fühlte sie mit ihren empfindlichen Fingerspitzen die Narben, die er bis an sein Lebensende behalten würde. Ihre Hände streichelten liebevoll darüber und hielten dann inne. Er konnte es anscheinend immer noch nicht glauben...
»Liebster, du glaubst mir doch jetzt, nicht wahr?« fragte sie ihn und entfernte sich ein wenig, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Er mußte den Kopf Vorbeugen, um ihre Worte noch zu verstehen.
»Was denn?« fragte er lächelnd. Cathy lehnte sich in seinen Armen zurück und betrachtete voller Liebe sein Gesicht. Seine Augen glühten, und in ihnen war ein so weicher Ausdruck, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Sie hatte einen Adler gezähmt, dachte sie und war vollkommen berauscht von seinem Blick, seinem Körper und seinem Geruch. Sie hatte einem wilden, grauen Wolf beigebracht, ihr aus der Hand zu fressen. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Sie war versucht, all die unbeantworteten Fragen auf später zu verschieben, aber sie wollte sicher sein, daß sie ihr ganzes Unglück hinter sich gelassen hatten.
»Zu dem, was dir im Gefängnis passiert ist«, beharrte sie sanft. Die Muskeln seiner Arme spannten sich etwas an, und der alte, wachsame Blick kehrte in seine Augen zurück. Ihr ganzes Herz lag in ihren Augen, als sie diesen Wechsel beobachtete. Nach einem Moment einiger Anstrengung entspannte er sich wieder und lächelte sie an. Trotzdem war sein Gesicht immer noch ein wenig verkrampft.
»Du brauchst dich für das, was du getan hast, nicht zu entschuldigen«, sagte er fest, und seine Augen glühten vor Leidenschaft. »Ich weiß, daß ich es verdient habe. Was ich dir angetan habe... Entführung, Vergewaltigung ... ich habe dich zu meiner Mätresse gemacht... es ist unverzeihlich. Alles was zählt ist, daß du mich jetzt liebst. Wir werden nie wieder über die Vergangenheit sprechen.«
Cathy stieß einen Laut aus, der irgendwie eine Mischung aus Lachen und Weinen war.
»Aber Jon, Liebster, ich schwöre dir, daß ich nichts damit zu tun hatte! Ich wußte nicht einmal, daß du im Gefängnis warst. Die >Lady Chester< ist nach England gesegelt, nachdem du entflohen warst! Wie sollte ich etwas davon wissen?«
»Nachdem ich geflohen war?« wiederholte er ungläubig, und seine Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen. »Wovon redest du?«
»Nachdem wir geheiratet hatten«, erinnerte Cathy ihn geduldig, aber ihre Worte waren von einem vorwurfsvollen Blick begleitet. »Du bist verschwunden. Das kannst du doch unmöglich vergessen haben!«
»Meine Liebe, nachdem wir geheiratet hatten, hat mich dein Vater bewußtlos geschlagen, weil ich es wagte, unfreundlich zu dir zu sein. Ich war wirklich nicht in der Verfassung, irgendwie zu
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