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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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aus der Karaffe, die sich auf dem Waschtisch neben dem Bett befand.
    Martha schwieg verärgert, während sie Cathy beim Ausziehen half, und sie ließ sich nicht einmal dazu herab, eine Bemerkung loszulassen, daß sie bereits halb ausgezogen war. Nachdem sie Martha losgeschickt hatte, ein anderes ihrer auffälligen Kleider zu holen, setzte sich Cathy an ihren Frisiertisch und begann, ihre Haare zu bürsten. Bevor sie noch große Fortschritte gemacht hatte, kam Martha bereits mit dem Kleid zurück, breitete es auf dem Bett aus und nahm Cathy die Bürste aus der Hand. Ohne ein Wort zu sagen, begann sie, Cathys langes Haar zu bürsten.
    »Cathy, hast du mein Rasiermesser gesehen? Ich kann es nirgends finden. «
    Jon stand in der offenen Tür zwischen Schlafzimmer und Ankleideraum, eine Schulter lässig gegen den Türrahmen gelehnt. Er trug seinen prächtigen, roten Brokat Morgenmantel, den Cathy ihm zu ihrem ersten Hochzeitstag geschenkt hatte. Rasierschaum bedeckte das untere Drittel seines Gesichts.
    »Ich habe es mir ausgeborgt«, gestand sie schuldbewußt und drehte sich zu ihm um. Jon richtete sich auf und kam weiter ins Zimmer.
    »Du hast es dir ausgeborgt? Wozu denn? « Er klang überrascht.
    Cathy warf einen schnellen Blick über die Schulter zu Martha. Wenn sie jetzt die Wahrheit sagte, würde Martha noch stundenlang schimpfen; Marthas Vorstellungen davon, was sich für eine Dame aus gutem Hause gehörte, und was nicht, waren äußerst strikt. Die Frau beäugte sie bereits äußerst mißtrauisch, während Jon interessiert auf eine Antwort wartete.
    »Ich habe mir die Beine rasiert. « Cathy warf jede Vorsicht über Bord und gestand es mit gesenktem Kopf. »Laut Godey's Ladies' Book gehört das zur neuen Mode mit den Seidenstrümpfen. «
    Die Reaktion auf diese Erklärung kam augenblicklich. Martha schien förmlich zu wachsen, während Jon nur grinste.
    »Ich kann nicht behaupten, einen Unterschied bemerkt zu haben«, murmelte er unverschämt, und er schien sich köstlich zu amüsieren, als er sich sein Eigentum zurückholte, das Cathy ihm entgegen hielt.
    »Miß Cathy, haben Sie denn überhaupt kein Schamgefühl? « brach es aus Martha heraus, sobald sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Was würde Ihre Mutter nur dazu sagen? Die einzigen Damen, die so etwas tun sind - sind keine Damen! «
    Jon grinste breit und verschwand wieder im Ankleidezimmer. Er fand Marthas Schimpftiraden herrlich. Und sie genießt es ebenfalls, dachte Cathy wütend.
    »Martha, hör endlich auf«, fuhr sie sie schließlich an. »Ich bin jetzt eine verheiratete Frau und kann tun und lassen, was ich will. «
    »Eine verheiratete Frau! « gab Martha zurück. »Ja, das sind Sie, das ist aber auch alles! Ich muß schon sagen, ich bin überrascht, daß Master Jon es zuläßt, wie Sie sich benehmen. Er verhätschelt Sie, jawohl, das ist es. Jeder anständige Ehemann würde mit der Faust auf den Tisch schlagen. Das Bad zu parfümieren ist schon genug - jawohl, Miß, ich kann es an ihnen riechen, glauben Sie also nicht, Sie könnten mich täuschen - aber daß Sie Ihre Beine rasieren...! Aber was soll man schon anderes erwarten, wenn ich es einmal sagen darf! «
    Sie lauschte dem Wortschwall schweigend, während Martha ihre Haare in Ordnung brachte. Als sie damit fertig war, schob Cathy den Stuhl zurück und erhob sich. Martha, die noch immer vor sich hin schimpfte, holte das umstrittene Abendkleid vom Bett.
    »Stehen Sie still«, befahl sie Cathy und warf ihr das Kleid gekonnt über den Kopf, ohne auch nur eine Locke ihres Haars zu verschieben. Sie strich das Kleid glatt, zupfte hier und dort und stellte sich dann hinter Cathy, um es hochzustecken. Während der ganzen Zeit hielt sie die Lippen fest aufeinander gepreßt.
    »Und glauben Sie ja nicht, ich wüßte nichts von ihrem Gesichtspuder im Frisiertisch«, platzte sie auf einmal heraus, gerade als Cathy geglaubt hatte, die Standpredigt sei vorbei. Cathy seufzte. Das war das Problem mit Dienstpersonal, das einen schon seit der Wiege kannte. Aber andererseits wußte sie, daß sie die Frau schrecklich vermissen würde, müßte sie je ohne sie zurechtkommen.
    Als alles fertig war, begutachtete sich Cathy in ihrem großen Spiegel, während Martha ihr grimmig zusah. Cathy ignorierte Marthas Blick und inspizierte kritisch ihre Erscheinung. Das Kleid war wirklich etwas extrem, mußte Cathy sich insgeheim eingestehen, wenn es auch keinen zehn Pferden gelingen würde, ein solches Geständnis aus ihr

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