Hallo Engel!
“Verstehe. Wir hätten auch noch den Himmel definieren müssen.” Sie stemmte die Hände in die Hüften. “Gib's auf, Dev. Selbst wenn es die Kinder waren, die das Wasser über dir ausgeleert haben, bleibt doch die Tatsache, dass sie es genau heute und um diese Zeit getan haben, ein Wunder, oder?”
“Es ist Zufall.”
“Der eine nennt es Zufall, der andere Wunder. Du hast Wasser vom Himmel abbekommen. Das ist mein Wunder, und ich bleibe hier wohnen, basta. Ich helfe dir, dein Leben auf die Reihe zu kriegen.”
Sein Mund war eine schmale harte Linie. Langsam und deutlich sagte er: “Vielen Dank, aber mein Leben ist auf der Reihe. Und ich habe auch nicht vor, es mir von einem eben mal vorbeifliegenden Engel durcheinanderbringen zu lassen.”
“Aber unser Vertrag. Du hast versprochen …” Gaby starrte in seine unerbittliche Miene. Er würde sie an die Luft setzen, sie spürte es. Und sie sah, wie das Himmelreich ihr immer weiter entglitt. Angstvoll suchte sie nach einem Ausweg.
Er setzte an: “Tut mir leid, Gaby, aber …”
Da klingelte es an der Tür.
Dev machte den Mund zu. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. Gaby sank erleichtert auf die Couch.
Er warf ihr einen verärgerten Blick zu. “Glaub ja nicht, das Thema wäre erledigt.”
Dev ging zur Tür, öffnete und starrte verdutzt auf die Frau, die vor ihm stand. Im ersten Moment war er versucht, die Tür einfach zuzumachen. Bei genauerem Nachdenken erschien ihm Cecilia mit ihrer ruhigen beherrschten Art jedoch als eine willkommene Abwechslung zu den Gefühlsduschen, die Gaby ihm ständig bereitete. Er lächelte. “Hallo, Cecilia.”
Gaby fuhr von der Couch auf, getrieben von Neugier. Dies war also Devs Zukünftige. Gaby reckte den Hals, um mehr zu sehen, doch Devs breite Schultern verwehrten den Blick auf die Frau an der Tür.
Cecilias Stimme klang angenehm, leise und wohlerzogen, als sie die Begrüßung erwiderte. “Hallo, Devlin. Ich habe über eine halbe Stunde auf dich gewartet, und da dachte ich, du hättest vielleicht …” Sie brach ab. Entsetzt rief sie aus: “Devlin! Was ist passiert? Du bist ja vollkommen durchnässt.”
“Ein kleines Missgeschick. Aber komm doch herein.” Er zog die Tür weiter auf.
Eine Blondine betrat die Wohnung. Sie verharrte, als sie Gaby auf der Wohnzimmercouch erblickte. “Oh, hallo. Ich wusste nicht, dass du Besuch hast.”
Gaby stand auf und machte sich auf einen eifersüchtigen Wortwechsel gefasst. Doch die blonde Frau wandte sich an Dev und meinte missbilligend: “Solltest du dich nicht umziehen?”
“Das kann warten. Gaby, dies ist Cecilia Putman. Cecilia – Gabriella, Gaby Smith.”
Cecilia lächelte. “Sehr erfreut.” Sie nickte Gaby zu, ohne sie wirklich wahrzunehmen, und wandte sich erneut Dev zu. “Ich wollte mit dir über die Adamsons sprechen.”
“Soll ich lieber rausgehen?”, fragte Gaby.
Cecilia reagierte nicht, aber Dev zuckte die Schultern. “Wir haben keine Geheimnisse zu besprechen.”
Neugierig, das Paar im Umgang miteinander zu beobachten, ließ Gaby sich wieder auf der Couch nieder. Dev setzte sich auf die Armlehne neben ihr – fast wie ein Wachposten, fand sie –, während Cecilia in einem Sessel gegenüber Platz nahm.
Gaby hörte schweigend zu, wie die Blondine die juristischen Probleme einer gewissen Helen Adamson ausbreitete. Offenbar war Cecilia mit der Frau eng befreundet und wollte, dass Dev sie vertrat. Gaby nahm wahr, dass er sich zwar verbindlich gab, aber eine klare Zusage vermied.
Es überraschte sie, dass Dev sich seiner zukünftigen Verlobten dermaßen widersetzte. Sie wusste nicht, wie sie sich Cecilia vorgestellt hatte, doch so eine Frau hatte sie bestimmt nicht erwartet.
Cecilia war rundum kühl und glatt. Sie trug das platinblonde Haar zu einem eleganten Nackenknoten geschlungen, ihre schlanke Figur war mit einem hellen Seidenkostüm bekleidet, Strümpfe, Schuhe und Handtasche passten perfekt dazu.
Vermutlich hat sogar ihre Unterwäsche dieselbe Farbe, dachte Gaby. Cecilia machte nicht den Eindruck, als würde sie auch nur die winzigste Kleinigkeit übersehen. Ihre Erscheinung war einfach makellos.
Natürlich bildeten auch Cecilias Zähne zwei perfekte weiße Reihen. Sie enthüllte sie bei einem kühlen Lächeln, als Dev die Diskussion beendete: “Das ist also der Stand der Dinge, Cecilia. Ich treffe Helen Adamson am Montag und entscheide, ob da ein Rechtsfall vorliegt oder nicht.”
“Aber gewiss”, versicherte Cecilia. “Clara und
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