Hallo Engel!
Lisa Ann sagen, dass dieser Mann ihre Mutter einer regelrechten Gehirnwäsche unterzieht. Du weißt, wie leicht beeinflussbar Helen ist. Du musst sie leiten, Devlin.” Sie stand auf. “Ich gehe jetzt. Es war nett, Sie kennenzulernen, Gabriella. Wie lange, sagten Sie, wollen Sie in L. A. bleiben?”
Cecilia nahm ihre Tasche auf und sah zum ersten Mal direkt in Gabys Augen. Es war ein kleiner Schock. Cecilia besaß die kältesten grauen Augen, die Gaby je gesehen hatte. “Ich bleibe ein paar Tage”, entgegnete Gaby. “Ich muss …”
“Gaby ist in einem besonderen Auftrag hier”, fiel Dev ihr ins Wort. Er legte Gaby eine Hand auf die Schulter und drückte sie warnend. “Ich denke, sie darf nicht darüber sprechen.”
Cecilia hob die sauber gezupften Brauen. “Meine Güte, das hört sich ja wichtig an.”
“Es ist sehr wichtig”, betonte Gaby. “Und ich möchte auf keinen Fall versagen.” Sie schüttelte Devs Hand ab und schoss ihm ihrerseits einen warnenden Blick zu.
“Wie interessant”, murmelte Cecilia. “Woher stammen Sie?”
“Ach, von hier und da”, gab Gaby unbestimmt zurück. “Ich bin viel gereist, vor allem in letzter Zeit.”
“Sind Sie geheimdienstlich tätig?”
Gaby lachte. “O nein. Ich hatte die verschiedensten Jobs, meist als Bedienung oder als Sekretärin.”
“Bedienung? Sie Ärmste.” Cecilia verzog leicht verächtlich den Mund. “Ihr neuer Job scheint sich da besser auszuzahlen.”
“Er ist jedenfalls anspruchsvoller”, sagte Gaby.
“Na, dann viel Glück.” Cecilia wandte sich zur Tür und sah den Golfschläger, den Dev neben der Tür deponiert hatte. “Was tut denn der hier, Devlin? Bereitest du dich schon auf dein Spiel am Montag vor?”
“Spiel?”, fragte Gaby.
Cecilia nickte. “Golf. Devlin legt Wert darauf, einmal pro Woche zu spielen. Damit er in Übung bleibt.”
“Das macht bestimmt Spaß.” Gaby versuchte, einen begehrlichen Ton anzuschlagen. “Ich liebe Golf. Vielleicht begleite ich dich, Dev.”
Sie schenkte ihm einen schmelzenden Blick, den er hinter Cecilias Rücken mit eisigem Starren erwiderte.
Cecilia lachte leise. “Wenn ich Devlin nicht bedingungslos vertrauen würde, könnte ich direkt eifersüchtig werden.”
“Sie können doch auch mitkommen”, schlug Gaby vor und ignorierte Devs drohende Miene.
“Das ist eine gute Idee”, meinte Cecilia. “Eine Golfpartie ist vielleicht mal eine nette Abwechslung.” Sie sah Gaby nachdenklich an. “Ich habe noch eine Idee. Warum wohnen Sie nicht bei mir, solange Sie in der Stadt sind? Ich habe genügend Platz.”
“Ich möchte nicht lästig fallen.”
Cecilia wischte den Einwand beiseite. “Unsinn. Devlins Freunde sind auch meine Freunde.”
Gaby schöpfte neue Hoffnung. Bei Cecilia zu wohnen, war nicht gerade optimal, aber vielleicht keine schlechte Lösung. Vor allem, da Dev sie unbedingt aus dem Haus haben wollte. In Cecilias Nähe könnte sie ebenso gut bewirken, dass die beiden sich ineinander verliebten. Sie würde das Problem aus Cecilias Blickwinkel angehen. Dieser kühlen Frau ein wenig mit netten Bemerkungen über Dev einheizen. Sicher würde Gaby der eine oder andere positive Zug an ihm einfallen.
Gaby lächelte. “Das würde ich gern …”
“Das ist reizend von dir, Cecilia”, unterbrach Dev. “Aber es ist nicht nötig. Sie bleibt hier.”
Sein Blick nagelte Gaby geradezu fest. “Bei mir.”
6. KAPITEL
D ev konnte nicht fassen, dass er Gaby zum Bleiben aufgefordert hatte.
Mürrisch blätterte er in den Papieren auf seinem Schreibtisch, während er darauf wartete, dass seine Sekretärin den nächsten Besucher ankündigte. Selbst jetzt, nach zwei Tagen, war ihm immer noch nicht klar, wie dieser nervtötende kleine Rotschopf ihn dazu herumgekriegt hatte.
Aber als Cecilia Gaby zu sich eingeladen hatte, war ihm keine andere Wahl geblieben. Er schob die Papiere beiseite und schwang mit seinem Sessel herum, um die Hochhäuser aus Glas und Chrom auf der anderen Straßenseite zu betrachten. Das Mädchen bei Cecilia abzuladen, wäre nicht fair, wenngleich die Idee ihren Reiz hatte. Nein, Gaby war
sein
Problem, so einfach wurde er sie nicht los.
Er drehte sich wieder zum Schreibtisch und griff nach einem Stift. Über Gaby nachzudenken war Zeitverschwendung, und Zeit hatte er wahrlich nicht zu verschenken. Seit er in die Kanzlei Putman, Collens und Angier eingetreten war, arbeitete er achtzig Stunden pro Woche, und wenn alles so weiterlaufen würde wie bisher, würde
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