Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
Vom Netzwerk:
möchte frei sein. Ich will mich nicht festlegen.”
    Das überraschte Dev keineswegs. Kommen und gehen. Ja, das war Gaby.
    Er sah sie schweigend an. Sie saß ruhig da und strich sanft mit der Knospe über ihre Haut, mit leicht wehmütigem Blick. Die Kerze flackerte, warf einen Schatten über ihre Augen und hob die weichen Konturen ihrer Wangen und Lippen hervor. Dev kannte nur noch ein Verlangen – mit ihr allein zu sein.
    Er gab ihr einen Schubs mit der Schulter. “Komm, wir gehen nach Hause.”
    “Nach Hause?” Gaby hielt den Atem an. “Du meinst, in deine Wohnung?”
    Er lächelte. “Natürlich, mein Engel.”
    Engel.
Ernüchterung überkam sie. Einen Moment lang hatte sie vergessen, dass sie ein Engel und ihr Aufenthalt auf Erden begrenzt war. Die Worte “nach Hause” hatten so selbstverständlich geklungen, als wäre seine Wohnung tatsächlich ihr Heim.
    Geistesabwesend strich sie sich über den Rock. Sie durfte nicht vergessen, dass dies alles hier nur eine weitere Station war, die sie hinter sich lassen musste. Und ihr blieb nicht mehr viel Zeit.
    Sie angelte nach ihren Schuhen und folgte Dev aus dem Lokal. Der Page fuhr den Ferrari vor und hielt Gaby die Beifahrertür auf. Als sie losfuhren, blickte sie Dev von der Seite an. Er wirkte glücklich und entspannt, eine Hand am Lenkrad, die andere auf der Lehne ihres Sitzes. Er wandte sich ihr zu und lächelte – nicht das entnervende zynische Lächeln, für das sie ihn am liebsten schütteln würde, sondern ein sanftes Heben der Mundwinkel. Das Schimmern in seinen dunklen Augen wirkte fast zärtlich.
    Verlegen wandte sie ihren Blick ab. Das musste aufhören. Sie durfte seine Nähe nicht dermaßen genießen, ihn nicht so ungeheuer attraktiv finden, keine Besitzansprüche anmelden. Devlin gehörte zu Cecilia. Das musste sie ein für alle Mal einsehen.
    Bei der Wohnung angekommen, schloss er auf und trat hinter ihr ein. Nachdrücklich klappte er die Tür zu. Er hielt einen Moment inne, und sein Blick machte Gaby sehr nervös. Sie schob sich das Haar hinters Ohr. “Nun ja, ich hoffe, du hast heute Abend einiges über Frauen gelernt, Devlin.”
    “Es war jedenfalls interessant, das muss ich gestehen.” Er hockte sich auf eine Sessellehne, ohne Gaby aus den Augen zu lassen, während sie unruhig durch den Raum ging. Bedächtig sagte er: “Aber ich glaube, meine Beziehung zu Cecilia ist nicht zu ändern. Betrachte das lieber als einen hoffnungslosen Fall.”
    Entsetzt fuhr Gaby herum. Seine Aussage bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. “Es ist nicht hoffnungslos, Devlin. Du kannst dich ändern. Da bin ich sicher.”
    “Wie kannst du so sicher sein?”
    “Weil ich mich auch geändert habe. Bevor ich ein Engel wurde, habe ich oft geflucht und gelogen … und andere blöde Dinge gemacht”, gestand sie ein wenig vage. “Aber jetzt bin ich ganz gut.”
    “Ich weiß.”
    “Wirklich?”
    Er nickte. “Ja. An unserem ersten Abend – in meinem Bett. Da hast du dich verdammt gut angefühlt.”
    Ihre Blicke trafen sich, und Gaby zuckte zusammen. In seinen Augen erkannte sie wieder diesen trägen sinnlichen Schmelz. Schnell sagte sie: “Das lag nur an dir. Ich habe mich nie zuvor so hinreißen lassen und habe nicht vor, das zu wiederholen. Von jetzt an bleibe ich auf dem Pfad der Tugend.”
    “Keine Verlockungen mehr vom großen bösen Wolf?”
    “Mit Sicherheit nicht”, sagte sie empört.
    Er erwiderte nichts, und ein verdächtiges Prickeln lief ihr das Rückgrat hinunter. Da war es wieder – Dev brachte sie dazu, sich menschlich zu fühlen. Zu menschlich.
    Er schaltete das Licht aus, sodass nur noch eine kleine Lampe den Raum erhellte. Gabys Nervosität wuchs, als er sein Jackett auszog und über die Sessellehne hängte. Er lockerte die seidene Krawatte und knöpfte sein Hemd ein Stück weit auf. Sie schluckte.
    “Ich denke, ich lege mich dann mal aufs Ohr”, meinte sie burschikos und versuchte einen kumpelhaften Ton.
    Er lächelte, seine weißen Zähne schimmerten. Gleichzeitig machte er sich die Manschetten auf, krempelte die Ärmel ein wenig hoch und enthüllte seine kräftigen gebräunten Unterarme. “Aber ich habe doch Geburtstag, Gaby. Du kannst bestimmt noch etwas aufbleiben und dich mit mir unterhalten.” Sie zögerte, und er setzte lockend hinzu: “Nur ein Weilchen.”
    “Okay”, gab sie ziemlich ungnädig nach. Sie nahm auf der Couch Platz.
    Gaby wurde unruhig, als Dev seinen Sessel verließ und sich neben sie setzte. Er streckte

Weitere Kostenlose Bücher