Hallo Engel!
hatte ein rundes Bäuchlein und kurze Beine. Irgendwie erinnerte er Gaby an einen Pinguin. Er verbeugte sich. “Guten Abend, Mr Hunt. Was darf ich Ihnen bringen?”
“Bitte eine Flasche Dom Pérignon, André”, sagte Dev. Gaby zog die Nase kraus, und Dev hob fragend die Augenbrauen. “Oder möchtest du etwas anderes?”
“Ich wünschte, du würdest gar keinen Alkohol trinken. Er macht dich unvernünftig.”
Dev zeigte sich amüsiert. “Ich will nicht mit dir streiten. Wir nehmen den Champagner.”
Schweigend und mit erhobenem Kinn betrachtete Gaby die Flasche, die der Ober heranbrachte. Der Mann goss einen Schluck ein. Dev hob sein Glas und sah Gaby trotzig an. Er kostete.
Und verschluckte sich.
Er setzte das Glas ab und wandte sich an André. “Was zum Teufel …”
Dev verspürte ein Zwicken und fuhr herum. Gaby saß vollkommen ruhig da, die Hände auf dem Tisch gefaltet. Dev runzelte die Stirn und fragte den Kellner: “Haben Sie das gesehen?”
Der Mann sah ihn verdutzt an. “Was soll ich gesehen haben, Mr Hunt?”
“Wie sie mich gezwickt hat.”
André warf Gaby einen irritierten Blick zu. Ohne dass Dev es bemerkte, tippte sie sich bedeutungsvoll an den Kopf. Sie nahm die Hand herunter, als Dev sie wieder ansah. Misstrauisch betrachtete er ihr regungsloses Gesicht. Er sah den Ober an. “Ach, vergessen Sie das. Aber der Champagner ist nicht in Ordnung.”
“Nicht in Ordnung, Sir?” André wirkte bestürzt.
“Ja. Er schmeckt nach …” Dev zögerte kurz und äußerte dann entschieden: “Er schmeckt nach Milch.”
Der Kellner beherrschte sich auf bewunderungswürdige Weise. “Milch? Aber das ist unser bester Champagner, Sir.” Er musterte Devs ungerührtes Gesicht und schlug vor: “Möchten Sie eine andere Flasche probieren?”
Ehe Dev einwilligen konnte, schaltete Gaby sich ein: “Darf ich mal kosten?”
Dev schwieg missmutig, doch der Ober sagte sofort: “Gewiss, Madam.” Er reichte ihr ein gefülltes Glas.
Gaby nahm einen Schluck. Sie schloss die Augen und ließ den perlenden Champagner auf der Zunge zergehen, wie sie es vom Fernsehen her kannte. Als sie die Augen öffnete, verkündete sie strahlend: “Er ist köstlich! Wie Sternentau!”
André strahlte zurück. “Genau das sagte Dom Pérignon, der Mönch, der den Champagner erfand, als er ihn das erste Mal kostete. Wenn ich bemerken darf, Madam hat einen ausgezeichneten Geschmack.”
Dev starrte düster vor sich hin. “Er schmeckt nicht wie Sternentau. Er schmeckt nach …” Er blickte von Gabys harmlosem Gesicht zu der leicht überheblichen Miene des Kellners. “Ach, lassen Sie ihn nur da”, sagte er unwillig.
André stolzierte davon.
Gaby griff nach ihrer Serviette und tupfte sich zierlich den Mund. “Vielleicht hatte Dom Pérignon die Milchstraße im Sinn”, warf sie versöhnlich ein.
Er lächelte wider Willen. Das bedrohliche Glitzern schwand aus seinem Blick und er bemerkte boshaft: “Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, aber den Geschmack von Champagner zu verhunzen, ist eine Sünde.” Er hob die Hand, um ihre Erklärungen abzuwehren. “Schon gut, es ist nicht wichtig.”
“Ja, wirklich nicht”, pflichtete Gaby. “Kommen wir jetzt zum Geschäftlichen. Also, wenn du möchtest, dass eine Frau sich in dich verliebt …”
Über den Krabbencocktails hielt sie Dev einen Vortrag über die Bedeutung des Zuhörenkönnens, echten Zuhörens, während ihr Schüler ihre Worte aufmerksam in sich aufnahm.
Beim Chateaubriand sprach sie über das Bedürfnis einer Frau nach Sicherheit und die Pflicht der Männer, emotionale Stärke und Unterstützung zu geben. Dev nickte ernst und nippte an seinem Mineralwasser.
Und während sich Gaby schließlich über die Erdbeertorte mit Sahne hermachte, klärte sie ihn über den zutiefst weiblichen Traum auf, für den Mann einzigartig zu sein.
Dev hatte auf die Torte verzichtet und saß still da, einen Arm auf der Lehne hinter ihr, den anderen auf dem Tisch ausgestreckt. Nach seinem ersten Schluck Champagner hatte er ihn nicht mehr angerührt, Gabys Glas jedoch ständig nachgefüllt. “Wir wollen doch nichts verkommen lassen”, hatte er erklärt, als sie Einwände machte. Bald musste sie ihm zustimmen. Es wäre wirklich eine Sünde, diesen edlen Tropfen zu verschwenden. Der Champagner kitzelte ihr in der Nase und versetzte sie in Hochstimmung.
Irgendwann während des Essens hatte Gaby ihre Schuhe abgestreift. Jetzt ruhten ihre Füße unter dem Tisch auf Devs
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