Hallo Engel!
Gaby seufzte leise, als sich ein fast schmerzliches Verlangen in ihr entzündete. Sie war ein Engel, sie sollte nicht so ein ungezügeltes irdisches Begehren empfinden. Doch die lockenden Bewegungen von Devlins Zunge und seine Liebkosungen vernebelten ihr Denken. Tiefer und tiefer ließ sie sich in diese Lust fallen. Plötzlich drehte sich der Raum um sie, als Dev sie auf die Arme nahm und sie den Flur entlang zu seinem Schlafzimmer trug.
Er ging zum Bett und legte Gaby sachte darauf. Sie regte sich nicht, ihre Augen waren geschlossen, die Handflächen neben ihrem hellen Haar nach oben gerichtet, mit leicht gekrümmten Fingern. Ihre langen dunklen Wimpern warfen Schatten auf ihre Haut, ihre Wangen waren gerötet, die rosigen Lippen halb geöffnet, sie atmete heftig. Die zarte Gestalt in dem weißen Kleid wirkte beinah unwirklich, wie eine kostbare Puppe, die jemand auf das Laken geworfen hatte.
Oder wie ein Engel, der vom Himmel gefallen war.
Der Gedanke versetzte Dev einen scharfen Stich. Fast ärgerlich ging er hin, setzte sich auf die Bettkante und nahm Gabys schmale Hand in seine. Ihre Finger fühlten sich tröstlich warm und lebendig an. Sie machte die Augen auf und blickte in sein Gesicht. Ihr Lächeln war zärtlich.
Ein tiefes Stöhnen stieg in Devs Kehle auf. Er beugte sich herunter und küsste sie wieder. Vorsichtig, beinahe zaghaft strich er dabei mit der einen Hand über ihre Brüste. Er hatte angenommen, die Erinnerungen an jene erste Begegnung wären vom Whiskey vergoldet gewesen. Jetzt wusste er, dem war nicht so. Gaby fühlte sich noch himmlischer an, als er es in Erinnerung hatte.
Er vertiefte den Kuss und stöhnte erneut auf, als ihre Zungenspitze scheu der seinen entgegenkam. Unter seiner Hand konnte er fühlen, wie sich die Knospen ihrer Brüste verhärteten. Seine Körpertemperatur schoss in die Höhe, sein Begehren brannte heißer und heißer. Er legte sich neben sie – und schoss hoch, als ein eiskalter Wasserguss ihn traf.
“Das ist doch nicht zu fassen!” Mit einem lauten Fluch sprang er vom Bett. “Die Matratze ist undicht. Das ist mir noch nie passiert.”
Sein Brustkorb hob und senkte sich unter seinen angestrengten Atemzügen.
Er half Gaby hoch und strich ihr über Bauch, Rücken und Po. Nur der Saum ihres Kleides fühlte sich feucht an.
Dev streifte sein nasses Hemd ab und warf es auf den Boden. Er umfasste Gabys Po und drückte sie eng an sich. “Lass mich dir dein Kleid ausziehen, Liebes.”
“Nein.”
Die Hände in der Luft, starrte er sie an. “Was meinst du mit 'nein'?”
“Ich meine nein. Wir müssen damit aufhören.” Sie legte die Arme um ihre Mitte und entzog ihr Kleid seinem Griff. Dann wollte sie zur Tür, aber er packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum.
“Gaby”, ächzte er, halb verwirrt, halb flehend.
Sie ignorierte das Bitten in seiner Stimme. “Verstehst du denn nicht? Das ist vollkommen verkehrt, was wir hier machen.” Sie wies auf das Bett. “Ich bin ein Engel, Dev. Das hatte ich einen Moment lang vergessen, aber es wird nicht wieder vorkommen. Lass mich bitte gehen.”
Sie stob an ihm vorbei aus der Tür. Sekunden später hörte er ihre Zimmertür zuschlagen.
Dev fuhr sich entnervt durch die Haare. Er hatte geglaubt, dass sie die Engelgeschichten endlich abgetan hätte. Dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie. Er hatte falsch gelegen.
Ärgerlich,
kochend vor Wut
warf er sich wieder auf sein Wasserbett und sprang nicht auf, als das kalte Nass seine Haut traf.
Eine kalte Dusche war genau das, was er jetzt brauchte.
In ihrem Zimmer sank Gaby auf die Bettkante. Was war los mit ihr? Was war ihr eingefallen? Hätte das Wasserbett nicht ein Leck bekommen, hätte sie mit Dev geschlafen.
Sie streckte sich aus, drehte sich automatisch auf die Seite und rollte sich zusammen. Warum lief alles so gründlich schief? Anfangs war es so leicht gewesen, ein Engel zu sein. Sie hatte sich etwas Bestimmtes vorgestellt, und irgendwie war es eingetreten – wenn auch nicht immer genau so. Dann allmählich war ihr die Gewissheit abhanden gekommen, dass sie auf dem richtigen Weg war. Ihre Rückkehr in den Himmel schien in immer weitere Ferne zu rücken. Sie hatte enorme Mühe, positiv zu denken, weil sie ununterbrochen an Dev dachte – was er meinte, was er empfand. Was seine nachtschwarzen Augen in ihr für Gefühle auslösten.
Selbst jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als wieder in sein Zimmer zu gehen. Seufzend drehte sie sich auf den
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