Hallo Mister Alzheimer
Natürlich hatten sie Probleme in und mit ihrem Leben. Aber niemandaußer mir hoffte, morgen würde besser als heute. Sie alle schienen die Unausweichlichkeit der Krankheit akzeptiert zu haben, während ich sie nicht akzeptiert hatte. Sie alle schienen mit einem tieferen inneren Frieden zu leben als ich. Meine Gruppe, mit Ausnahme von mir, nahm das Leben wie es war. Ich wollte mehr. Ich wollte die Vergangenheit in der Gegenwart und die Gegenwart in der Zukunft.
Jetzt, denke ich, bin ich ihrem Frieden näher als meiner früheren Unrast. Ich beschloss, Hoffnung sei Zeitverschwendung und Zeit sei etwas, dessen Verschwendung ich mir nicht leisten konnte. Hoffnung war eine Energieverschwendung, weil ich auf das Eintreten von Dingen hoffte, über die ich keine Kontrolle hatte. Hoffnung war etwas für jene, die sich leisten konnten, Zeit und Energie für das Hoffen einzusetzen. Aber definitiv nicht für uns, noch weniger für mich, der es sich nicht leisten konnte, auch nur Minuten mit Hoffen und Warten darauf zu verbringen, dass etwas geschah, über das ich keine Kontrolle hatte.
Das Heute, Augenblick für Augenblick, ist alles, was ich habe, was diese Menschen haben und was Sie haben.
Ich weiß, dass viele meiner Betreuungspersonen viel Zeit mit Hoffen verbringen. Sie hoffen, dass es mir besser geht und wenn das nicht eintritt, hoffen sie, es möge mir nicht schlechter gehen. Sie hoffen, die zusätzliche Zeit, die sie damit zubringen, sich um mich zu kümmern, werde zumindest gelegentlich von ihren Schultern genommen und sie könnten wieder sein, wie sie waren. Sie hoffen, andere in der Familie würden das Betreuen übernehmen. Sie hoffen, reicher, gewitzter, toleranter zu sein und mehr Zeit für mich und ihre eigene Familie zu haben. Einer sagte mir sogar, er wünschte, an meiner statt die Krankheit zu haben, weil er meinte, ich könne mich besser um ihn kümmern als er sich um mich.
Leben ohne Hoffnung auf ein besseres Morgen bedeutet kein hoffnungsloses Leben. Ich bin nicht ohne Hoffnung! Ich hoffe, dies noch viele Jahre tun zu können. Vielleicht werde ich das nicht können. Ich habe die Hoffnung in meine Betreuungspersonen und in michnicht verloren. Ich weiß, sie werden ihr Bestes tun, um mich zu unterstützen.
Was ich sagen will, ist, was tut all diese Hoffnung für uns, wenn sie auf die Alzheimer-Krankheit stößt?
Richard
34. Wie verhalte ich mich einem Freund gegenüber, der Alzheimer hat?
Lieber Richard,
ich habe einen guten Freund mit Alzheimer. Nachdem er seine Diagnose erhalten hatte, fühlte ich mich in seiner Gegenwart unwohl. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen, indem ich ihn etwas fragte, an das er sich nicht erinnerte.
Nachdem sich seine Symptome nun verstärkt haben, ist es schwieriger, mit ihm zu sprechen und manchmal ist er einfach mürrisch. Ich fühle mich schuldig, nicht bei ihm zu Hause vorbeizuschauen, aber es ist einfach zu unangenehm. Ich verliere nicht gern einen Freund, aber ich weiß auch nicht, wie man einen behält.
Nathaniel D.
Hallo!
«Ich weiß einfach nicht, was ich Dir sagen soll», ist ein häufiger, aber nur selten ausgesprochener Gedanke von Leuten, die jemandem begegnen, bei dem vor kurzem Demenz diagnostiziert wurde. Meine Antwort lautet stets: «Wie wär’s mit ‹Hallo!›?» und dann sehen wir weiter. Demenz, vor allem vom Alzheimer-Typ, wird gewöhnlich und offen als der «lange Abschied» bezeichnet. Es ist ebendiese Perspektive, mich schwinden zu sehen, die es für jemanden peinlich macht, mit mir zu sprechen. Das Märchen lautet, dass ich heute weniger eine Person bin als gestern und dass jeden Tag weniger von mir übrig ist, mit dem sich sprechen lässt.
Ich bin ganz hier! Mehr noch, ich werde es bis zum Augenblick meines Todes sein! Ich brauche immer noch Freunde, Liebe, Gesellschaft und Anregung aus meiner Umgebung.
Ich habe keine speziellen Vorschläge, was genau Sie zu Ihrem Freund sagen sollten. Er ist Ihr Freund. Aber ich weiß, dass Sie Ihr Gefühl des Unbehagens überwinden sollten, wenn Sie mit ihm zusammen sind. Arbeiten Sie daran und das Übrige sollte sich leichter und natürlicher ergeben.
Die goldene Regel ist oft die beste Regel. Behandeln Sie ihn, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Respektieren Sie sein vollkommenes Personsein, seine Gefühle und seine Überzeugungen als wirklich von ihm kommend. Wenn er verwirrt ist, fragen Sie ihn, ob er Unterstützung von Ihnen braucht, um sich
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