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Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition)

Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition)

Titel: Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise R. Leitner
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Eine dünne Mondsichel schob sich über die Baumspitzen. Nachtblaue Wolken zogen über sie hinweg. Dazu Schwaden von Nebeln, die gespenstisch langsam ihre Form veränderten.
    Ihr war kalt. Sie war müde. Wie lange es wohl dauerte, bis man an Erschöpfung und Kälte gestorben war? Die schwarzen Vögel krächzten noch immer ihr abscheuliches Lied über ihr. Lilian wollte sich nicht aufgegeben. Sie erlaubte es sich nicht. Auch wenn sich ihre Muskeln mehr und mehr taub anfühlten. Taub von der Kälte und der Anstrengung.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie hierhergekommen war. Eben war sie noch in ihrem Wagen gesessen. Einem Minivan … Sie war vom Dienst nach Hause gefahren.
    Die Schnelligkeit, mit der der Einbruch der Nacht erfolgt war, hatte sie überrascht. Aus dem Nichts hatte undurchdringlicher Nebel die Straße verschluckt und ihr die Sicht genommen.
    Und dann war sie …
… mit einem Mal woanders.
    Als wäre sie an einer Abzweigung falsch abgebogen.
    In eine andere Welt …
    Er tauchte plötzlich auf. Wie ein Geist. Sie riss das Steuer herum. Der Motor heulte auf. Steine und Sand spritzten unter den durchdrehenden Reifen weg. Der Wagen stellte sich quer. Und dann ein Krachen. Ein heftiger Schlag. Die Windschutzscheibe barst. Die Risse verzweigten sich wie das Netz einer riesigen Spinne in alle Richtungen.
    Und das Letzte, was sie sah, war er gewesen.
    Der Kürbis.
     
    Lilian sah an sich herunter. Gänsehaut überzog jeden Zentimeter ihres nackten Körpers. Der dunkle Flaum ihrer Scham wogte sanft im Heulen des Windes. Tautropfen glitzerten wie Silberschleier auf ihrer Haut. Die empfindsamen Spitzen ihrer Brüste reckten sich trotzig dem Herbstwetter entgegen, als schienen sie die Oktobernebel daran hindern zu wollen, ihr in die Gliedmaßen zu kriechen.
    Wieder zerrte sie an ihren Ketten – nur um erneut gegen das kalte Metall zu verlieren. Zu fest waren sie an den grob gehauenen Steinquadern der Mauer befestigt.
    Die schwarzen Vögel schienen näher zu kommen. Sie klangen ganz nah. Schon glaubte sie, ihre gierigen Schnäbel in ihrem Fleisch zu spüren. Die gierigen messerscharfen Schnäbel, die ihr die Augäpfel aus den Höhlen picken würden.
    Sie hob den Kopf und sah hinter sich. Die dunkle Steinmauer ragte steil auf. Mit Efeu bewachsen. Sie gehörte zu einem herrschaftlichen Anwesen. Einem Schloss. Durch die cremig milchigen Fensterscheiben fiel ein weiches Licht.
    Was zum Teufel tat sie hier? Wer hatte sie hierher gebracht? Und warum war sie hier festgekettet worden?
    Lilian zuckte. Ein Knurren erklang aus den dunklen Wäldern. Ein Knurren, wilder als das Heulen eines Wolfes … Schlimmer als das Zischen einer Giftschlange … Brutaler als das Fauchen einer haarigen Riesenspinne.
    Und es kam näher.
    Näher und näher.
    Mit vor Speichel triefendem, geiferndem Hunger.
    Um sich zu nähren. Zu nähren an ihr.
    Lilian krächzte hilflos auf. Deswegen war sie auch hier angekettet.
    Als Opfer für das Biest.
     
    Wie konnte sie hier sein? Sie war doch gerade noch in ihrem Wagen gesessen! So sehr sie ihren Verstand auch durchforstete, sie konnte sich nicht erklären, wie sie hierher gelangt war.
    Er hatte sie geholt.
    Der Kürbis.
    Und ihr die Kleidung in Fetzen vom Leib gerissen.
    Er hatte sie hier an diese Mauer gekettet, um sie als Menschenopfer darzubringen.
    Denn das Biest verlangte nach einem Opfer. Und Lilian war ausersehen, dieses Opfer zu erbringen.
    Dort hinten, am Fuße einer achthundertjährigen Eiche … War das bereits das Biest?
    Bei den Gräbern erschallte das Splittern von Holz. Särge wurden aufgebrochen. Von Innen. Grabsteine fielen um. Etwas arbeitete sich aus der Erde heraus. Von tief unter dem Boden.
    Lilian konnte sie kommen hören. Sie kamen. Sie kamen, um sie zu holen.
    Wieder zerrte sie an den Ketten. Erfolglos. Je mehr sie versuchte, sich loszureißen, desto mehr schnitten die metallenen Handschellen in ihre Haut.
    Wer sie wohl zuerst bekommen würde? Die schwarzen Vögel? Was immer da bei den Gräbern auf sie zutorkelte? Oder das Biest? Das Biest, das da draußen in den Wäldern heulte.
     
    Drei ungelenke Gestalten schälten sich aus den Nebeln und schlurften auf sie zu. Drei Gestalten, deren seelenlos dunkle Augen sie musterten. Nicht den Hauch von Leben konnte Lilian in ihnen entdecken.
    Sie rochen nach Grabeserde – und Erde war es, die bei jedem ihrer Schritte von ihren zerlumpten Gewändern zu Boden fiel.
    Lilian schrie. Sie schrie vor Angst. Sie wollte nicht diesen Kreaturen in die

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