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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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auch jemand mit niedrigerer Qualifikation.«
    »Ich hasse das.« Dr. Halsey stand auf und ging zum Notausgang. »Und manchmal hasse ich auch dich, Dejä.« Sie verließ den Beobachtungsraum. Mendez wartete auf dem Gang auf sie.
    »Kommen Sie mit, Chief«, sagte sie.
    Er folgte ihr wortlos, als sie über die Treppe zum OP-Vorbereitungsraum des Krankenhauses gingen. Sie betraten Zimmer 117. John lag im Bett. Ein Tropf führte zu einer Kanüle in seinem Arm. Sein Kopf war rasiert, und sein ganzer Körper war mit Einschnittmarkierungen bedeckt. Trotz dieser Einschränkungen bemerkte Dr. Halsey, dass er sich zu einem körperlich spektakulären Exemplar entwickelt hatte. Vierzehn Jahre war er alt und hatte bereits den Körper eines achtzehnjährigen olympischen Athleten und den Intellekt eines hervorragenden Absolventen der Naval Academy. Dr. Halsey zwang sich zu einem Lächeln. »Wie fühlst du dich?«
    »Mir geht es gut, Ma’am«, antwortete John benommen. »Die Schwester sagte, die Betäubung würde bald einsetzen. Ich kämpfe dagegen an, um zu sehen, wie lange ich wach bleiben kann.« Seine Augenlider flatterten. »Es ist nicht einfach.«
    John entdeckte Mendez, versuchte sich aufzurichten und zu salutieren, scheiterte jedoch. »Ich weiß, dass dies eine der Übungen des Chiefs ist, aber ich verstehe das Ziel nicht. Können Sie es mir verraten, Doktor Halsey?
    Nur dieses eine Mal? Wie gewinne ich?«
    Mendez sah weg.
    Dr. Halsey beugte sich über John, als er die Augen schloss und regelmäßig zu atmen begann.
    »Ich sage dir, wie du gewinnst, John«, flüsterte sie. »Du musst überleben.«

    KAPITEL 7

    0000 Stunden, 30. März 2525
    (militärischer Kalender)
    UNSC-Transporter Atlas auf dem Weg
    zum Lambda-Serpentis-System

    »Und so übergeben wir die Körper unserer gefallenen Brüder dem All.«
    Mit ernstem Gesichtsausdruck schloss Mendez die Augen und beendete die Zeremonie. Er drückte auf einen Knopf, und die Urnen glitten langsam in die Abschussröhren… und in das Nichts dahinter.
    John stand stramm. Der Raketenabschussbereich des Transporters, normalerweise überfüllt und voll hektischer Aktivität, gab sich ungewöhnlich still. Die Munition und die Mannschaft der Geschützstellung der Atlas waren entfernt worden. Lange, unverzierte schwarze Banner hingen von den Stangen an der Decke.
    »Salutiert… Achtung!«, bellte Mendez.
    John und die anderen überlebenden Spartaner salutierten gleichzeitig.
    »Pflicht«, sagte Mendez, »Ehre und Aufopferung. Der Tod raubt kei-nem Soldaten diese Qualitäten. Wir werden uns ihrer erinnern.«
    Eine Reihe dumpfer Schläge drang durch die Hülle der Atlas, als die Urnen ins All geschleudert wurden.
    Der Bildschirm flackerte und zeigte ein Sternenfeld. Nach und nach tauchten die Urnen auf und verschwanden, während der Transporter seinen Kurs fortsetzte. John sah zu. Mit jedem Edelstahlzylinder, der vorbei trieb, spürte er, wie ein Teil seiner selbst verschwand. Er hatte den Eindruck, seine Leute im Stich zu lassen.
    Mendez’ Gesicht hätte aus Stein gemeißelt sein können, so wenig Gefühl zeigte es. Er beendete seinen knappen Salut und sagte: »Mannschaft, wegtreten.«
    Nicht alles war verloren. John sah sich in der Raketenbasis um. Sam, Kelly und dreißig andere standen in ihren schwarzen Gala-Uniformen stramm. Sie hatten die letzte… Mission war nicht ganz das richtige Wort…
    unverletzt überstanden.
    Es gab noch ein Dutzend andere, die überlebt hatten… aber jetzt keine Soldaten mehr waren. Es tat John weh, sie anzusehen. Fhajad saß in einem Rollstuhl und zitterte unkontrolliert. Kirk und Rene lagen in mit Gel gefüllten Tanks und atmeten durch Sauerstoffgeräte. Ihre Körper waren so verkrümmt, dass sie nicht mehr menschlich wirkten. Es gab noch andere Überlebende, doch deren Verletzungen waren so schwer, dass sie nicht bewegt werden konnten. Pfleger schoben Fhajad und die anderen Verletzten auf den Fahrstuhl zu. John ging auf sie zu und stellte sich ihnen in den Weg. »Einen Moment«, verlangte er. »Wohin bringen Sie meine Männer?«
    Der Pfleger stoppte, und seine Augen weiteten sich. Er schluckte und sagte: »Ich, Sir… Ich habe meine Befehle, Sir.«
    »Squad Leader«, rief Mendez, »Auf ein Wort.«
    »Warten Sie«, sagte John zu dem Pfleger und ging auf Chief Mendez zu. »Ja, Sir?«
    »Lassen Sie sie gehen«, sagte Mendez ruhig. »Sie können nicht mehr kämpfen. Sie gehören nicht hierher.«
    John sah unwillkürlich zu der langen Reihe von Urnen,

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