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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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die in der Entfernung verschwand. »Was geschieht jetzt mit meinen Männern?«
    »Die Navy lässt ihre Leute nicht im Stich«, antwortete Mendez und hob sein Kinn ein wenig. »Sie sind vielleicht nicht mehr die schnellsten und stärksten Soldaten – aber sie haben immer noch einen guten Verstand. Sie können Missionen planen, Daten analysieren, bei Problemen helfen…«
    John stieß erleichtert die Luft aus. »Mehr will niemand von uns, Sir –
    wir alle wollen einfach nur nützlich sein.« Er drehte sich zu Fhajad und den anderen um. Er nahm Haltung an und salutierte. Fhajad gelang es, einen zitternden Arm zu heben und den Salut zu erwidern. Die Pfleger schoben sie weg.
    John betrachtete die Reste seiner Einheit. Keiner von ihnen hatte sich seit der Gedächtniszeremonie bewegt. Sie alle warteten auf ihre nächste Mission.
    »Unsere Befehle, Sir?«, fragte John.
    »Zwei volle Tage Bettruhe, Squad Leader. Dann Mikrogravitationstherapie auf der Atlas, bis Sie sich von den Nebenwirkungen Ihrer Operationen erholt haben.«
    Nebenwirkungen. John schloss seine Hand zur Faust. Er war neuerdings ungeschickt. Manchmal konnte er kaum gehen, ohne zu stürzen. Dr. Halsey hatte ihm versichert, diese »Nebenwirkungen« seien ein gutes Zeichen.
    »Ihr Gehirn muss neu erlernen, wie es Ihren Körper mit schnelleren Reflexen und stärkeren Muskeln zu bewegen hat«, hatte sie ihm erklärt. Aber seine Augen schmerzten und bluteten morgens ein wenig. Er hatte ständige Kopfschmerzen. Jeder Knochen in seinem Körper tat weh. John verstand das alles nicht. Er wusste nur, dass er eine Pflicht zu erfüllen hatte – und jetzt befürchtete er, dazu nicht mehr in der Lage zu sein.
    »Ist das alles, Sir?«, fragte er Mendez.
    »Nein«, antwortete der Chief. »Dejä wird die Einheit durch die Pilotensimulation eines Landungsschiffs führen, sobald sie bereit ist. Und«, fügte er hinzu, »Sobald sie sich die Herausforderung zutraut, möchte Dejä sie außerdem in organischer Chemie und komplexer Algebra unterrichten.«
    »Ja, Sir«, antwortete John. »Meine Leute und ich trauen uns diese Herausforderung zu.«
    »Gut.«
    John blieb stehen.
    »Gibt es sonst noch etwas, Squad Leader?«
    John zog die Augenbrauen zusammen, zögerte und sagte schließlich:
    »Ich war der Führer der Schwadron. Die letzte Mission unterlag deshalb meiner Verantwortung… und Angehörige meiner Einheit sind gestorben. Was habe ich falsch gemacht?«
    Mendez starrte John aus seinen undurchdringlichen schwarzen Augen an. Er sah zur Einheit, dann zurück zu John. »Kommen Sie mit.« Er führte John zum Bildschirm, stand da und sah zu, wie die letzten Urnen in der Dunkelheit verschwanden.
    »Ein Anführer muss bereit sein, die Soldaten unter seinem Kommando in den Tod zu schicken«, sagte Mendez, ohne John anzusehen. »Sie tun das, weil Ihre Pflicht gegenüber dem UNSC höher steht, als Ihre Pflicht gegenüber sich selbst oder Ihren Leuten.«
    John wandte sich vom Bildschirm ab. Er konnte die Leere nicht mehr ertragen. Er wollte nicht an seine Teamkollegen denken – seine Freunde, die ihm wie Brüder und Schwestern gewesen und nun für immer verloren waren.
    »Es ist akzeptabel«, sagte Mendez, »Ihre Leben zu opfern, wenn es sich als notwendig erweist.« Er drehte sich um und hielt Johns Blick fest. »Es ist jedoch nicht akzeptabel, diese Leben zu verschwenden. Verstehen Sie den Unterschied?«
    »Ich glaube… ja, Sir«, sagte John. »Aber was geschah auf der letzten Mission? Wurden Leben geopfert oder verschwendet?«
    Mendez wandte sich wieder der Schwärze des Alls zu und blieb die Antwort schuldig.

    0430 Stunden, 22. April 2525
    (militärischer Kalender)
    UNSC-Transporter Atlas auf Patrouille
    im Lambda-Serpentis-System

    John orientierte sich, als er den Fitnessraum betrat.
    Vom starren Gang aus betrachtet, war leicht zu erkennen, dass diese Sektion der Atlas rotierte. Die ständige Bewegung schenkte den runden Wänden ein wenig Schwerkraft.
    Im Gegensatz zu den anderen Teilen des Transporters, war diese Sektion jedoch nicht zylindrisch, sondern kegelförmig. Der äußere Teil war breiter und drehte sich langsamer als der innere – so wurde entlang des Fitnessraums Schwerkraft von einem Viertel g bis zu zwei g simuliert. Es gab freie Gewichte und Punchingbags, einen Boxring und Maschinen, mit denen man jede Muskelgruppe trainieren konnte. Niemand sonst war so früh hier. John hatte den Raum für sich allein.
    Er begann mit dem Armmuskeltraining. Er ging in die

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