Halo 02 - Die Invasion
dass er alle offensichtlichen Ziele ausgeschaltet hatte, sprang der Spartaner vom Shade und begab sich auf die Brücke. Sie war so groß, dass sie eine Reihe von Inseln, Säulen und Gängen besaß, die er alle als Deckung nutzen konnte. Aber diese Winkel waren ein zweischneidiges Schwert, denn so verfügte auch die Allianz über viele Stellen, an denen sie sich verstecken und aus denen sie jederzeit hervorbrechen konnte. Was sie auch tat.
Der Spartaner huschte von einer Deckung zur nächsten und erkämpfte sich seinen Weg über die obere Ebene der Brücke. Dann widmete er sich der unteren und räumte auch dort mit den Allianz-Soldaten auf. Als er das andere Ende des Überwegs erreicht hatte, sah er einen Elitekrieger, der mit einer Energieklinge bewaffnet war. Der Außerirdische duckte sich hinter eine Mauer.
Der Chief sah keinen Grund, sich einem gefährlichen Gegner direkt zu stellen, wenn er es vermeiden konnte, und warf eine Plasmagranate über die Mauer. Er hörte die überraschte Reaktion des Elitekriegers, als sich die Waffe an seiner Panzerung festsog und nicht mehr losließ. Der Außerirdische preschte aus seinem Versteck und verschwand in einem Lichtblitz.
Dankbar, dass er die Brücke hinter sich hatte, aktivierte der Chief die Tür am anderen Ende, trat in einen riesigen Raum, kämpfte sich durch die feindliche Gegenwehr und erreichte einen Lift. Es ging lange Zeit abwärts, bevor die Plattform relativ sanft zum Halten kam und ihm erlaubte hinauszutreten. Ein kurzer Korridor führte ihn zu einer weiteren Tür, hinter der er Kampflärm vernahm.
Als sie sich öffnete, sah der Master-Chief die Brücke direkt über sich und konnte sich vorstellen, wo er war. Vor ihm lag ein schneebedecktes Tal, aus dem einzelne Felsen herausragten und vereinzelt auch ein paar Bäume.
In Anbetracht der Tatsache, dass der größte Teil des Allianz-Feuers auf die Ecke des Tales zu seiner Linken konzentriert war, ging der Spartaner davon aus, dass zumindest ein Teil von Einsatzteam Zulu dort eingekesselt war. Die Marines wurden von wenigstens zwei Shades und einem Ghost beschossen, lieferten aber trotzdem einen guten Kampf.
Der Chief wusste, dass ihnen die schweren Waffen am gefährlichsten werden konnten, und so rannte er aus dem Schutz des Tunnels, erschoss den Grunt auf dem ersten Shade mit seiner Pistole und sprang dann auf den Geschützturm. Er konnte die Hitze fühlen, die vom Lauf der Kanone ausging, als er die Leiche vom Sitz stieß und ihren Platz hinter den Kontrollen einnahm. Es gab reichlich Ziele, darunter einen ziemlich beschäftigten Ghost. Der Chief entschied sich, ihn zuerst anzugehen. Eine paar Schüsse reichten, um die Aufmerksamkeit des Piloten auf sich zu lenken und ihn in Schussweite zu locken.
Mensch und Elitekrieger eröffneten gleichzeitig das Feuer. Die Luft zwischen ihnen erhitzte sich durch die sengenden Energiestrahlen, die in geraden Linien hin und her wechselten. Der Shade gewann. Das Sturmfahrzeug erzitterte, schlitterte zur Seite und explodierte.
Aber der Spartaner hatte keine Zeit, sich über seinen Sieg zu freuen, denn ein Wraith-Panzer wandte seine Aufmerksamkeit jener Ecke des Tales zu, in der die Marines festsaßen und schleuderte kometenartig Energiebomben gegen die Menschen.
Der Spartaner sandte einen Energiestrom auf den Panzer zu, doch dieser war zu weit entfernt, und das Feuer konnte das Ungetüm nicht ausschalten.
Der Chief musste einen anderen Weg finden, um den Panzer zu eliminieren. Er entschied sich, seinen Platz zu verlassen. Er war kaum zwanzig Meter von dem Geschützturm entfernt, als eine Energiebombe den Shade voll traf. Das Geschütz verwandelte sich in einen Feuerball.
Die Marines sahen den Spartaner kommen, und sein unerwartetes Erscheinen hob ihre Moral erheblich. Ein Corporal bedachte ihn mit einem schwachen Grinsen und jubelte: „Die Kavallerie ist da!“
„Wir können Ihre Hilfe gut gebrauchen. Dieser Shade hat uns festgenagelt“, schloss sich ihm ein anderer Marine an.
Der Blick des Master-Chiefs folgte dem ausgestreckten Arm des Mannes, und der Spartaner sah einen Geschützturm, den die Allianz auf einem gewaltigen Felsen postiert hatte. Von dort aus konnte der Grunt an den Kontrollen das gesamte Tal überblicken, und die erhöhte Position erlaubte es dem Geschütz, die Hälfte der Senke zu bestreichen. Noch während der Chief hinschaute, fuhr der Kanonier schon wieder fort, den Bereich, in dem sich Einsatzteam Zulu eingegraben hatte, mit seinem Feuer
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