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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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bis zweihunderttausend pro Organ zu verlangen und sich den Rest der Zeit bedeckt zu halten.
    Blieb nur noch ein Problem: Wo sollte Marshall seinen Teil der Abmachung erfüllen? Ein paar Monate später schrieb die GMC die Stelle für ihre Ambulanz in Charleston aus, und bei dem, was Herron und seine Mannen zu zahlen bereit waren, waren sie nicht allzu pingelig, was die Referenzen des Bewerbers anging. Marshall beschaffte sich gefälschte Unterlagen und erhielt eine ärztliche Lizenz für South Carolina. Rodriguez fing an, südlich der Grenze gebrauchte OP-Geräte zu kaufen. Schon nach wenigen Jahren waren sie startbereit.«
    »Wurde Rodriguez schon gefunden?«, fragte ich.
    »Noch nicht. Aber das FBI kriegt ihn schon.«
    »Und was wird man ihm vorwerfen?«
    »Die mexikanischen Behörden zerbrechen sich über diese Frage bereits ziemlich heftig den Kopf.«
    »Rodriguez wird leugnen, von den Morden irgendetwas gewusst zu haben, und behaupten, man habe ihm versichert, die Organe seien auf legalem Wege beschafft worden.«
    »Marshall gibt an, Rodriguez sei der Kopf der ganzen Unternehmung gewesen. Außerdem behauptet er, er sei nicht Rodriguez’ einziger Lieferant gewesen.«
    »Marshall hat insgesamt elf Morde gestanden«, sagte ich. »Woher wissen wir, dass das alle sind?«
    Gullet richtete seine Ray-Bans direkt auf mich. »Mein Bauch sagt mir, dass es noch mehr gab. Wahrscheinlich gibt Marshall nur die Morde an den Vermissten zu, von denen wir wissen, und hat Godine nur draufgelegt, um seine Glaubwürdigkeit zu erhöhen.«
    Ein paar Details störten mich immer noch.
    »Lester Marshall ist ein äußerst penibler Mensch. Warum war er dann so nachlässig mit diesen Schneckenhäusern?«
    »Ich vermute, über diese Frage wird er in den kommenden Jahren ziemlich häufig nachdenken.« Diesmal grinste Gullet tatsächlich. »Marshall sagt, er habe sich am Tag des Mordes an Willie Helms eine Tüte mit Muschelschalen und Schneckenhäusern gekauft. Er hoffte, in dem Sortiment ein paar gute Exemplare zu finden. Er kann sich nur vorstellen, dass ihm eine Schale in eine Manschette oder eine Tasche gerutscht ist, vielleicht auf dem Markt, vielleicht auf dem Weg zur Klinik. Diejenige, die dann bei Helms landete. Er erinnert sich, dass er die Schalen unter einem Mikroskop betrachtete und dann für eine kurze Zeit in die Schreibtischschublade steckte. Möglicherweise hatte die Tüte einen Riss.«
    »Also fällt ein Schneckenhaus aus Marshalls Kleidung neben Helms’ Leiche. Ein anderes kullert nach hinten in diese Schublade. Und Marshall bemerkt beides nicht.«
    Gullet nickte. »Marshall war völlig schockiert, als diese Dinger plötzlich auftauchten. Musste sich ziemlich schnell was überlegen, wie er das auch noch Corey Daniels in die Schuhe schieben konnte.«
    »Von einer Schnecke übers Ohr gehauen«, sagte Pete.
    »Wer rief Cruikshank von Marshalls Büro aus an?« Ich brachte Detail Nummer zwei zur Sprache.
    »O’Dell Towery.«
    »Der Putzmann?«
    Gullet nickte. »Towery ist ziemlich beschränkt, aber an das erinnert er sich noch gut, weil es nicht zu seiner gewohnten Arbeitsroutine gehörte. Er sagt, Marshall habe ihn angewiesen, zu einer ganz bestimmten Zeit sein Bürotelefon zu benutzen. Marshall sagte, er erwarte eine Nachricht, könne aber zu dieser Zeit nicht selber anrufen. Zu Towery sagte er, wenn sich niemand melde, solle er einfach auflegen und ihm am nächsten Tag den Zettel mit der Telefonnummer zurückgeben. Für den Zeitpunkt des Anrufs hatte Marshall ein Alibi. Falls es irgendwann Probleme geben sollte, würde dieser Anruf das Bild zumindest trüben und im besten Fall den Verdacht auf Daniels lenken.«
    Schweigen.
    Gullet schaute auf seine Hände.
    »Soweit ich weiß, ist Miz Rousseau ziemlich krank.«
    »Das ist sie«, sagte ich. Meine Gedanken wanderten zu ihr.
    Emma hatte Fieber gehabt, als ich sie am Donnerstag besuchte. In dieser Nacht war die Temperatur auf neununddreißig geklettert, und die Schweißausbrüche, die Kopfschmerzen und die Übelkeit waren immer heftiger geworden.
    Da Dr. Russell eine Infektion befürchtete, hatte sie Emma am Freitag ins Krankenhaus eingewiesen. Am Samstagvormittag hatte ich endlich Sarah Purvis erreicht. Obwohl sie eben erst aus Italien zurückgekehrt war, hatte sie sich sofort auf den Weg nach Charleston gemacht.
    Vor der Ankunft ihrer Schwester hatten Emma und ich noch genügend Gelegenheit zum Reden. Ich erzählte ihr, was seit Donnerstag passiert war. Sie berichtete, der

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