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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Jaromir war ganz aus dem Häuschen und jubelte: „Hast du die Farben gesehen? Rot! Die Schilde waren tatsächlich rot! Und der Sound – war der nicht verrückt?!“
    „Ja, absolut! Und Funken gesprüht haben sie auch noch und wie!“ Abrexar grinste von einem Ohr zum anderen und wirkte vergnügt wie ein kleiner Junge.
    So ging das minutenlang weiter. Victoria saß auf dem Bett und sah den beiden mit einem leicht spöttischen Lächeln zu. Sie hatte nicht gewusst, dass Drachen sich so für etwas begeistern konnten. Sie führten sich auf wie zwei kleine Jungs, die gerade eine irrwitzige Mutprobe bestanden hatten und sich nun alles noch einmal haarklein erzählen mussten. Eines stand jedenfalls fest: So aufgekratzt wie jetzt hatte sie Jaromir noch nie gesehen.
    Sie blickte lächelnd in den Raum und bemerkte, dass die Temperatur durch das Kräftemessen gestiegen war und das wenigstens um drei Grad. „Naja, bei den Energien, die hier geflossen sind, wäre es verwunderlich, wenn es anders gewesen wäre…“
    Die Drachen wurden langsam ruhiger, waren aber noch immer mit der Analyse der Kraftprobe beschäftigt. Victoria erinnerte dieses Verhalten stark an Falk und Felix beim Doppelkopfspielen. Ihnen genügte es nicht, zu spielen und meist auch zu gewinnen – nein! – jedes Spiel mussten im Nachhinein analysiert werden. Egal, ob das die anderen Mitspieler am Tisch interessierte oder nicht. Aus Erfahrung wusste sie, dass das erneute Durchkauen jeder kleinen Einzelheit irgendwie wichtig für die Männer war und sie nur stören würde. Offensichtlich waren Drachen in der Beziehung gar nicht so anders als Menschen.
    Also beschloss Victoria, den Zauber, der die magischen Auren sichtbar machte, noch einmal zu üben. Sie blickte zu den Drachen in Menschengestalt und schüttelte verwundert den Kopf. Verwirrt schloss sie ihre Augen, öffnete sie erneut und sah an sich selbst hinunter: Ihre Konturen waren eindeutig von einer schillernden Seifenblasenoberfläche überzogen. Wenn sie die Augen schloss, sah sie sich selbst schillernd gläsern und ohne Kleidung.
    Dann blickte sie wieder mit geöffneten Augen auf die Drachen. „Nein, das Bild verändert sich nicht… Offensichtlich ist der Zauber korrekt, also muss es an den Drachen liegen…“
    Sie sah Abrexar und Jaromir als Menschen, die magischen Auren jedoch schienen nicht richtig dazu zu passen. Es war, als hätte man versucht, zu viel Wurst in eine zu kleine Pelle zu quetschen. Die Seifenblasenoberfläche zeichnete nicht wie bei ihr die menschlichen Konturen nach, sondern wirkte aufgepumpt. Sie hatte an vielen Stellen einen Abstand von mehreren Zentimetern zum Körper und bildete außerdem keine klaren Umrisse sondern eher ein ausgefranstes Strahlen, das die Köper in einem Umkreis von ein bis zwei Metern umgab.
    „Merkwürdig… Nein, eigentlich doch nicht merkwürdig. Schließlich SIND sie keine Menschen. Irgendwie müssen sie die viel zu große Aura ja unterkriegen… Es ist eher verwunderlich, dass sie sie so weit zusammenquetschen können. Auf alle Fälle erklärt das, warum die meisten Menschen in der unmittelbaren Nähe von Jaromir oder Abrexar Furcht empfinden. Anscheinend spüren sie die ungewöhnliche Aura.“
    Bei ihrem nächsten Gedanken musste sie grinsen. „Ich würde ja zu gern mal Lenni mit diesem Zauber betrachten – wirklich!“
    Dann hörte sie Jaromir: „Ja, Lenni hätte dabei sein sollen! Der hätte Augen gemacht!“
    Abrexar und er waren fertig damit, von ihrer Heldentat zu schwärmen und schlenderten zum Bett herüber.
    Abrexar grinste sie an und meinte anerkennend: „Dein Gefährte ist schon fast so stark wie ich. Das ist tatsächlich unglaublich. Ich würde ja zu gern wissen, wie weit das Band zwischen euch schon geknüpft ist, denn dann könnte ich grob abschätzen wie stark er noch werden wird. Das ist wirklich faszinierend!“
    Victoria war noch immer mit dem Zauber und ihrer Entdeckung von eben beschäftigt und fragte mehr aus Höflichkeit: „Wie stark werden die Drachengefährten denn sonst so?“
    Abrexar kratzte sich am Kopf und überlegte kurz: „Hmmm, so genau kann ich das gar nicht sagen. Aber ich vermute, dass die Gefährten – selbst die jungen – noch mächtiger werden als die normalen alten Drachen ihrer Rasse und das heißt wirklich was. Ob ihre Stärke dann mit dem Alter noch weiter ansteigt, kann ich allerdings nicht sagen. Ich müsste da wirklich mal mit Hoggi reden.“
    Jaromir setzte sich neben sie aufs Bett, umarmte

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