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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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was in mir vorgeht.“
    Und wieder schickte er ihr Bilder und Gefühle. Sie spürte mit welchem Argwohn er die tiefe Vertrautheit zwischen J und ihr wahrgenommen hatte. J’s ausgelassene Freude beim Abschied, die Umarmung, der Kuss und dann noch sein dahingesagtes «ich liebe Dich» hatten Jaromirs Eifersucht so richtig angeheizt. Schließlich hatte Victoria mit Albert geschäkert und das gab ihm dann eindeutig den Rest. Er wusste selbst, dass sein Verhalten nicht rational war, aber er konnte auch nicht aus seiner Haut.
    Das erneute Durchleben dieser Erinnerungen ließ seine Augen wieder dunkler werden. Er fühlte sich hilflos. „Was soll ich denn machen? Ich kann dich doch nicht vor allen verstecken, nur damit ich nicht durchdrehe!“
    Dann bemerkte er Albert auf der Treppe und versuchte sich zusammenzureißen.
    Victoria lächelte zuversichtlich ihn an. „Wir schaffen das schon, Jaro.“
    Jaromir grinste schief. „Wir müssen! … Naja, jetzt wird jedenfalls erst mal gegessen.“
    Der Salat war genau das Richtige für dieses Wetter. Jaromir hatte Albert auch um eine Portion gebeten und so aßen sie beide bei offenem Fenster. Eine leichte Brise bauschte die weißen Vorhänge auf und die warme Luft streichelte die Haut.
    Nachdem Victoria die ersten Bissen genüsslich verspeist hatte, zog sie grübelnd die Stirn kraus. „Sag mal, war das am Anfang mit der Eifersucht auch schon so schlimm?“
    Er dachte kurz nach und meinte dann langsam: „Mir hat es nie gefallen, wenn du mit deinen Freunden so vertraut umgegangen bist. Nach unserem ersten Treffen wurde meine Eifersucht dann deutlich stärker und ich fürchte, seitdem wird es jede Woche schlimmer. Vor allem, wenn du die Leute dann auch noch nett findest – so wie in Erinnerung deinen Exfreund. Und obwohl ich weiß, dass J so etwas wie ein Bruder für dich ist, soll er dich doch bitte nicht umarmen oder küssen und dir soll das bitte auch nicht gefallen.“
    Er zog noch einmal entschuldigend seine Schultern hoch und machte dabei ein zerknirschtes Gesicht. Sie spürte genau, was er fühlte und wie unsinnig ihm das selbst vorkam.
    Sie sah ihn einfach nur ganz still an und dachte: „Du weißt aber schon, dass ich nur dich liebe und nur mit dir zusammen sein will, oder?“ Dann lächelte sie und schickte all ihre Liebe in seine Gedanken.
    Nun lächelte auch er und seine Augen strahlten wieder in dem vertraut warmen Braunton. „Ja, JETZT weiß ich es, aber eben war ich mir dessen nicht mehr sicher und hätte dich am liebsten von all diesen Männern weggezerrt und nur für mich gehabt!“
    Sie kratze sich mit dem rechten Zeigefinger am Kopf und fragte dann: „Was meinst du, könnte das auch etwas mit dieser Gefährtengeschichte zu tun haben? Abrexar hatte doch extra noch mal betont, dass die Partner extrem regieren können, solange die Verbindung noch nicht endgültig geknüpft ist.“
    Er nickte zustimmend. „Das könnte natürlich sein. Ich werde Abrexar bei der nächsten Gelegenheit fragen, ob das normal ist und vor allem, was uns sonst noch alles so passieren kann. Wir sollen uns so unauffällig wie möglich benehmen und das fällt mir zunehmend schwer. Auf alle Fälle werde ich weiter an meiner Selbstbeherrschung arbeiten müssen, damit ich meine Ausbrüche halbwegs kontrollieren kann.“
    „Und ich werde mich von allen Männern fernhalten und mich möglichst wenig küssen lassen“, antwortete Victoria augenzwinkernd.
    Sie spießte das letzte Putenstück auf. Dann dachte sie an ihr Gespräch mit Kerstin nach der Übung, schaute Jaromir frech an und forderte: „Aber dann wirst DU mich küssen müssen und das nicht zu knapp!“
    Sie ließ Jaromirs Fantasien wieder in sich hochsteigen und dachte: „Wenn wir schon nicht miteinander schlafen können, so habe ich doch vor, so nah wie möglich daran zu kommen.“
    In Jaromirs Augen loderte die Bronze hell auf. Alle Hilflosigkeit und Unsicherheit fiel von ihm ab. Er beugte sich leise lachend über den Tisch und küsste sie, bis ihr schwindelig wurde. Dann trug er sie auf seinen starken Armen ins Schlafzimmer.
     

16.   Schutzschild
    Später am Nachmittag begannen sie mit der ersten Übung für den Schutzschildzauber. Jaromir und Victoria lagen beide noch gemütlich auf dem Bett und er erläuterte ihr die Grundzüge des Zaubers. Mit seiner Geometrie-Erklär-Stimme sagte er: „Beim Schutzschildzauber musst du die Luft so verdichten, dass Gegenstände aber auch Magie daran abprallen. Das ist besonders schwierig,

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