Haltlos
der Umgebung errichtete einen neuen Schild.
Victoria stutzte. Es war fast, als hätte sie selbst den Schild errichtet. Sie spürte ganz genau, dass er schwächer war als der erste. Er würde also keinesfalls lange halten.
Plötzlich hatte sie eine Idee.
Sie sammelte so viel Magie, wie sie kriegen konnte und versuchte dann, diese in Lenirs Schild zu leiten – ganz so wie sie gestern ihren eigenen Schild gestärkt hatte, als der Baum auf sie zustürzte.
Während die Schlacht um sie herum tobte, zog Cobar gelangweilt seine Bahnen um Lenir. Er dachte darüber nach, was er sich zum Abendessen gönnen sollte, sobald er den Schwarzen hier vor sich geröstet hatte. „Das ist echt kein würdiger Gegner… Der weicht ja noch nicht mal richtig aus! Bahh, was für eine Zeitverschwendung… immer kriege ich die Looser ab, während die anderen ihren Spaß haben. Ein Schuss noch und der hier ist fertig.“
Cobar nahm Energie auf und feuerte desinteressiert ein letztes Mal auf Lenir.
Der sah das kommen und wich geschickt nach links aus.
Wieder traf ihn das magische Feuer nur am Rande und diesmal hielt der Schild.
Cobar war das gleichgültig. „Dann eben zwei Schuss…“
Er gab sich etwas mehr Mühe beim Zielen und feuerte erneut.
Wieder wich der Schwarze aus, aber der Treffer saß diesmal erheblich besser.
Cobar seufzte blasiert und wartete darauf, dass der Schild des Gegners kollabierte.
Doch nichts dergleichen geschah.
Victoria konzentrierte sich jetzt vollständig darauf, nach jedem Treffer neue Energien in Lenirs Schutzschild zu leiten. Zwei Mal hatte das schon gut geklappt, aber was würde passieren, wenn der Rote sie wirklich ernst nahm? Sie spürte Cobars Verwunderung nach seinem letzten Angriff und wappnete sich für den nächsten.
„Jetzt wird es ernst“ , dachte Victoria beklommen und bereitete sich auf den Druck des magischen Feuers vor, der gleich kommen würde.
Cobar feuerte noch einmal halbherzig auf Lenir, beobachtete aber nun genau, was passierte. Die Feuerlanze prallte an dem Schirm sauber ab.
Stolz stellte Victoria fest, dass der Schild nicht mal geflackert hatte. Sie sammelte erneut Energien und leitete diese weiter.
Lenir war trotz ihrer prekären Situation amüsiert über Cobars dumpfes Erstaunen.
Obwohl der Rote ganz genau gesehen hatte, was passierte, konnte er es nicht glauben. Cobar schnaubte verächtlich und feuerte erneut; diesmal stärker als je zuvor.
Der Druck auf den Schild war enorm. Doch er hielt!
Das verblüffte Gesicht des Roten war wirklich einmalig.
Lenir lachte, war sich aber des Ernstes der Situation sehr wohl bewusst. Er war mehr als nur auf der Hut und wich aus, so gut er konnte. Außerdem musste er den Schild weiter aufrechterhalten, während Victoria für die zusätzliche Stabilität sorgte. Kapazitäten für einen Angriff von ihrer Seite waren da nicht mehr frei.
Das wusste offenbar auch der Rote, denn der achtete immer weniger auf seinen eigenen Schutz und feuerte ärgerlich drei starke Salven in sehr kurzem Abstand.
Victoria schluckte, schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf den Schild und die Umgebungsenergien. Der Druck war heftig, aber wieder war Lenir nach unten abgetaucht, so dass das Feuer sie nicht voll traf. Selbst diese drei Salven hatte ihr Schild ausgehalten.
Victoria jubilierte innerlich, doch dann sah sie Cobar und ihr wurde eiskalt.
Der rote Drache schnaubte vor Wut. „Das ist doch bestimmt ein Trick! Irgendwer verarscht mich hier gewaltig – na warte… Die werden schon sehen, was sie davon haben!“
Dann sammelte er die astrale Kraft seiner Umgebung ein und feuerte zum ersten Mal richtig und mit aller Macht.
Lenir gab alles, doch es reichte nicht. Der Schuss traf sie, wenn auch nicht voll. Ihr Schild hielt, aber Victoria hatte sichtlich Mühe, ihn erneut zu verstärken.
Cobar kam jetzt so richtig in Bewegung und ballerte mit aller Kraft erneut drauf los.
Das magische Feuer prallte zischend am Schirm ab und der Druck, den es erzeugte, war fürchterlich.
Lenir war das Lachen vergangen. „Vici, mach weiter! Noch stärker feuern kann er nicht!“
Victoria keuchte: „Ich versuch‘s ja! Aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann.“
Lenir sah sich nach Jaromir und Abrexar um. Die beiden waren mit den vier Roten noch voll im Kampf verwickelt. Beide Seiten waren angeschlagen. Es sah jedoch so aus, als wären die Schwarzen leicht im Vorteil. Jedenfalls hoffte Lenir das inständig.
Krann fluchte angenervt:
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