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Hamburg - Dänemark

Hamburg - Dänemark

Titel: Hamburg - Dänemark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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war stand Angus auf und gähnte herzhaft. „Ich geh mal schlafen. War ein netter Abend, Chris. Vielleicht können wir ja morgen weitermachen?“
    Vorsichtig erhob ich mich vom Stuhl und folgte Angus zur Haustür. Dort blieb er stehen und drehte sich unerwartet um. Meine Augen hatten an seinem Knackarsch gehangen, so dass ich jetzt gegen ihn prallte. Einen Moment lang suchte ich nach meinem Gleichgewicht, griff dabei nach Angus Armen. Ganz dicht standen wir voreinander, starrten uns im Halbdunkel des Flurs an. Angus Augen waren riesig, wirkten jetzt schwarz. Meine Vorsätze gerieten ins Schwanken, mein harter Schwanz unterstützte das auch noch. Oh Himmel, wie gerne würde ich ihn jetzt küssen. Unter Aufbietung all meiner Kräfte schob ich ihn von mir und machte einen Schritt zurück.
    „Gute Nacht.“ Meine Stimme war ein raues Flüstern.
    Ich sah, wie sich Angus Adamsapfel heftig bewegte, als müsse er sich auch zusammenreißen. Dieser Anblick setzte mir zu und ich machte noch einen Schritt nach hinten.
    „Ja, gute Nacht.“ Angus öffnete die Tür und ich sah ihm hinterher, als er hinüber zu dem anderen Haus lief.
     
    Auch eine Dusche half mir nicht, den Kopf freizukriegen. Ich dachte an Angus. Vielleicht würde morgen alles anders sein, wenn der Rotwein aus meinem Blutkreislauf verschwunden war. Mit aller Macht beschwor ich Ulfs Bild herauf, aber es ging einfach nicht. Auch im Bett fand ich keine Ruhe, wälzte mich hin und her und dachte an den milchkaffeebraunen Kerl, der mir so gut gefiel. Irgendwann besorgte ich es mir selbst, nur um den Druck loszuwerden, und konnte dann endlich einschlafen.
     
    Der Tag war schon lange angebrochen, als ich endlich wieder erwachte. Mein Kopf tat weh und die Ereignisse des vorangegangenen Abends erschienen mir plötzlich unwirklich. Man konnte sich nicht so schnell in einen Menschen verlieben, sagte ich mir, während ich mich aus dem Bett wälzte und in die Küche schleppte. Zum Glück hatte ich daran gedacht, Kopfschmerztabletten mitzunehmen. Ich spülte eine davon mit etwas Wasser hinunter und sah aus dem Fenster. Drüben, in der anderen Küche, war wieder dieser kleine Kerl am werken, den ich schon gestern dort gesehen hatte. Müde wandte ich mich ab und ging ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Kaum hatte ich ein T-Shirt über den Kopf gezogen, als es an der Tür klopfte. Mein Herz nahm gleich einen schnelleren Rhythmus auf, als ich an Angus dachte.
    Tatsächlich stand dieser vor meiner Tür und lächelte mir unsicher zu. „Hast du Lust, zum Frühstück rüberzukommen?“
    Eigentlich fühlte ich mich mit dem schmerzenden Schädel nicht in der Lage, einer Menge fremder Menschen gegenüberzutreten, trotzdem nickte ich und schlüpfte in meine Schuhe. Ich folgte Angus, ohne die Tür hinter mir abzuschließen. Wir waren in Dänemark, da brauchte man solche Sicherheitsmaßnahmen nicht. Schon im Flur des Nachbarhauses konnte ich den Duft von Spiegeleiern mit Speck erahnen und mein Magen meldete sich lautstark. Aus dem Wohnzimmer erklang Stimmengewirr, welches erstarb, als ich zusammen mit Angus den Raum betrat.
    „Das ist Chris, unser Nachbar“, verkündete dieser und setzte sich unbefangen an den Tisch.
    Ich murmelte eine Begrüßung, die Gespräche wurden wieder aufgenommen. Neugierig musterte ich die Runde und erkannte den Kerl wieder, den ich in der Küche bei der Umarmung des anderen Kleinen beobachtet hatte.
    „Das da ist Frank“, sagte Angus und stupste mich an, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Nacheinander wies er auf seine Freunde und nannte Namen. Ich versuchte mir davon so viele wie möglich zu merken, was mit dem benebelten Gehirn schier unmöglich war. Nur Nathan blieb mir im Gedächtnis, der gerade mit einer riesigen Bratpfanne das Zimmer betrat. Hungrig streckte ich ihm den Teller entgegen, den er mir großzügig belud. Allein für diese Tat würde ich mir seinen Namen ewig merken können. Mit großem Appetit machte ich mich über die Portion her, nahm ein Brötchen dazu und seufzte vor Genuss. Himmel, diese Leute hatten wirklich Glück, dass sie so einen Küchenchef dabei hatten.
    Angus warf mir einen fragenden Seitenblick zu, den ich mit einem zufriedenen Nicken quittierte.
    „Danke, es schmeckt sehr gut“, murmelte ich mit vollem Mund.
    Satt und zufrieden lehnte ich mich schließlich zurück und trank aus dem Kaffeebecher, während ich in die Runde guckte und im Geiste versuchte, den Gesichtern Namen zuzuordnen. Mir gegenüber saß ein Abbild

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