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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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anders.«
    »Nun, es tut mir leid für sie«, erwiderte die Frau beleidigt, »daß sie einen so taktlosen, heruntergekommenen Flegel, wie Sie einer sind, kennen muß!«
    »Schauen Sie…« Han wich mit erhobenen Händen weiter zurück. »Ich sagte, es tut mir leid, Schwester. Ich verschwinde, in Ordnung?«
    »Das sollten Sie besser«, gab die Frau spitz zurück. »Ich glaube, der Priester hat die Sicherheit gerufen.«
    Han warf einen Blick über die Schulter, fluchte, nahm die Beine in die Hand und kehrte der Menge den Rücken. Er sah, daß Chewbacca auf ihn wartete, und winkte dem Wookiee.
    Er verlängerte seine Schritte, und als er sich kurz nach den Verfolgern umschaute, erkannte er, daß er sie abgeschüttelt hatte. Ich hab in letzter Zeit zuviel getrunken… stellte er im Laufen fest. Das muß es sein. Ich werde von jetzt an vorsichtiger sein… sehr viel vorsichtiger…
     
    »Ist Han entkommen?« wollte Bria Tharen wissen, als ihre Freundin Lanah Malo mit ihrem schwarzen Mantel unter dem Arm den Raum betrat. Bria hatte auf dem einzigen für Menschen geformten Stuhl in dem billigen Zimmer Platz genommen, das sie für die Dauer ihres kurzen Aufenthalts auf Devaron gemietet hatten.
    »Ich glaube«, erwiderte Lanah Malo und warf ihrer Freundin den schwarzen Mantel zu. Dann hob sie ihre Reisetasche auf und ließ sie auf das Bett fallen. »Das letzte, was ich mitgekriegt habe, war, wie er mit diesem großen Wookiee, der ihn begleitet, in einen öffentlichen Gleiter sprang. Die Sicherheit war noch unterwegs. Ich schätze, sie haben’s geschafft.«
    »Er ist wahrscheinlich schon nicht mehr auf dem Planeten«, sagte Bria leise und wehmütig. Sie stand auf und trat ans Fenster, verharrte dort einen Moment und blickte in den korallenroten Himmel über Devaron. In ihren blaugrünen Augen sammelten sich Tränen. Ich hätte nicht geglaubt, daß ich ihn jemals wiedersehen würde. Ich hätte nicht gedacht, daß es so weh tun würde…
    Der Schmerz überschattete die Freude, die sie eigentlich empfinden sollte. Sie hatte sich heute zum ersten Mal der Erhöhung ausgesetzt und ihr mit Erfolg widerstanden. Nach Jahren des Kampfes gegen die Abhängigkeit wußte sie endlich, daß sie eine freie Frau war. Sie hatte diesen Tag seit langer Zeit herbeigesehnt – doch das Glück, das sie vielleicht empfunden hatte, war von dem Kummer, den das Wiedersehen mit Han auslöste, und dem Wissen darum, niemals wieder mit ihm zusammensein zu können, erstickt worden.
    »Hättest du nicht wenigstens mit ihm sprechen können?« wollte die kleinere Frau wissen und gab damit fast wortgetreu Brias Gedanken wieder.
    Bria wandte sich vom Fenster ab und sah zu, wie ihre Freundin und Waffengefährtin in ihre abgewetzte khakifarbene Jacke schlüpfte. Lanah stopfte eilig den Rest ihrer Habseligkeiten in die kleine Reisetasche. »Was hätte das schon ausgemacht?« fragte sie und warf Bria einen durchdringenden, inquisitorischen Blick zu.
    Bria erschauerte und raffte den Mantel um die Schultern. Es war kalt geworden, jetzt, da die Sonne tief über dem Horizont stand. »Nein«, sagte sie mit gedämpfter Stimme. »Ich konnte unmöglich mit ihm sprechen.«
    »Warum nicht?« fragte Lanah. »Vertraust du ihm denn nicht?«
    Bria überprüfte mit den methodischen und sorgfältigen Handgriffen eines Droiden die Ladung des Blasters, den sie an ihrem Unterschenkel geschnallt trug, so wie Han es ihr gezeigt hatte, als sie vor fünf Jahren Partner, Kameraden… Liebende gewesen waren. »Doch«, entgegnete sie nach einer Pause, »ich vertraue ihm. Ich würde ihm alle meine Geheimnisse anvertrauen. Aber das, was wir tun wollen, ist nicht mein Geheimnis. Es ist unser aller Geheimnis. Verrat könnte zu diesem Zeitpunkt das Ende der gesamten Bewegung bedeuten. Das darf ich nicht riskieren.«
    Lanah nickte. »Solo hat mit seinem Auftauchen unsere Pläne durchkreuzt. Keiner weiß, wann wir noch mal einen sauberen Schuß auf Veratil abgeben können. Ich schätze, der Priester wird auf der Stelle nach Ylesia aufbrechen, um Teroenza zu erzählen, daß er deinen Ex gesehen hat.«
    Bria nickte erschöpft und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Han hat das immer so gern getan, dachte sie, als die Erinnerung sie mit der Heftigkeit eines Windstoßes überfiel.
    Oh, Han…
    Lanah Malo warf ihr einen halb mitfühlenden, halb spöttischen und abschätzigen Blick zu. »Du kannst später in Ohnmacht fallen, Bria. Jetzt müssen wir den Transporter nach Corellia erwischen. Der

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