Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
Vom Netzwerk:
Geräusch der lauten, rasselnden Atemzüge wirkte irgendwie bedrohlich. Han schluckte und gab keinen Laut von sich.
    Greelanx begann mit geflissentlich heiterer, freudig erregter Stimme, die Gelassenheit ausdrücken sollte, jedoch eher entsetzt klang: »Euer Lordschaft, welch unerwartetes Vergnügen! Der Äußere Rand fühlt sich geehrt durch Eure Anwesenheit! Ich nehme an, Ihr wollt eine Inspektion durchführen. Ihr werdet indes verstehen, daß wir erst kürzlich in ein Gefecht verwickelt waren, daher…«
    »Greelanx«, warf eine tiefe, mechanisch verstärkte Stimme ein, die Han Schauer über die Haut jagte, »Sie sind ebenso töricht wie gierig. Haben Sie wirklich geglaubt, das Oberkommando würde nichts von Ihrem Verrat erfahren?«
    Greelanx unternahm keinen weiteren Versuch, seine Angst zu verbergen. »Euer Lordschaft, bitte! Ihr versteht nicht! Mir war befohlen…« Seine Stimme ging in einem erstickten Schrei unter.
    Hans Augen weiteten sich. Er würde die Tür zu Greelanx’ Arbeitszimmer jetzt um alle Drachenperlen der Galaxis nicht mehr öffnen.
    Stille. Mit Ausnahme der lauten, scharfen Atemzüge. Stille. Sekundenlang. Dann ein harter Stoß, als etwas auf den dicken Teppichboden fiel. Die Stimme sagte: »Oh, ich verstehe vollkommen, Admiral.«
    Dann waren wieder die festen Schritte zu hören, vorbei an der Tür, hinter der Han sich versteckte. Das Geräusch der Türverriegelung erklang.
    Stille.
    Han wartete gut fünf Minuten, bis er sich traute, die Tür zu öffnen und einen Blick nach draußen zu werfen. Er war nicht besonders überrascht, Greelanx auf dem Teppichboden ausgestreckt zu sehen. Er suchte nach dem Puls und fand nichts, was ihn ebenfalls nicht erstaunte.
    Was ihn jedoch überraschte, war, daß der tote Körper keinerlei Spuren aufwies. Da Han keinen Blaster gehört hatte, war er davon ausgegangen, daß der Besucher einen Vibrodolch benutzt hatte. Ein Experte wäre damit durchaus in der Lage, ohne viel Blut und ohne Gegenwehr zu morden. Doch Greelanx wies überhaupt keine Spuren auf.
    Han stand da, sah in das tote Gesicht des Admirals, das zu einem Ausdruck schieren Entsetzens erstarrt war. Er erschauerte. Wer war dieser Typ?
    Han ging zur Wand und warf einen flüchtigen Blick auf den Safe, aber er fand, was er erwartet hatte: eine gute Einheit, die durch Netzhauterkennung aktiviert wurde. Und selbst wenn er die Augäpfel des Admirals aus ihren Höhlen schälen würde – eine grauenhafte Vorstellung –, würden die Netzhautmuster schon nichts mehr ausrichten, da Greelanx bereits viel zu lange tot war.
    Ich verschwinde von hier, beschloß Han. Er ging zurück, stieg über Greelanx’ ausgestreckte Hand und blieb stehen, als etwas, das er mit dem Fuß angestoßen hatte, über den Teppich rollte.
    Han ging in die Hocke und griff triumphierend danach. Eine Kraytdrachenperle! Klein, aber auf den ersten Blick vollkommen makellos und schwarz schimmernd. Eine wertvolle Färbung. Han verstaute das Juwel in seiner Innentasche und eilte aus dem Raum.
    Zehn Minuten später hatte er die Vorbereitungen für seine Flucht abgeschlossen. Er stand an der Luke des Decks, das die Rettungskapseln beherbergte, und brachte hastig seine Bemühungen zu Ende, die Abwurfkontrolle der Rettungskapseln kurzzuschließen. Dann drückte er auf einen Knopf, und die Luke öffnete sich mit einem leisen Zischen.
    Er erstarrte, als er Schritte und eine bekannte Stimme vernahm. »Keine Bewegung, Han! Umdrehen… aber langsam!« Han tat, was man ihm sagte, und sah den Mann, den er aufgrund der Stimme bereits erwartet hatte: seinen alten Kameraden Tedris Bjalin.
    Der Mann hatte einen Blaster auf Han gerichtet. »Was machst du hier? Ich habe dich auf dem Gang gesehen und wie du in das Büro des Admirals rein bist. Was hattest du mit dem Admiral zu bereden? Was geht hier vor?«
    Sie werden glauben, daß ich Greelanx umgebracht habe, wurde Han plötzlich klar. Sie werden mich zuerst erschießen und dann Fragen stellen.
    »He, Tedris, keine Aufregung«, sagte er und grinste spitzbübisch. Er machte langsam und vorsichtig einen Schritt nach vorne. »Du weißt doch, daß du niemals auf deinen alten Kumpel schießen könntest.«
    »Bleib sofort stehen, Solo«, rief Bjalin, doch die Hand, die den Griff des Blasters umfaßt hielt, war nicht ganz ruhig. Sie waren immerhin mal gute Freunde gewesen. »Was machst du überhaupt in dieser Uniform? Was…?«
    »He, Kumpel, du hast Fragen – okay, gehen wir irgendwohin, wo wir darüber reden

Weitere Kostenlose Bücher