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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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leuchtete in einem Blau, in das sich ein leichter Anflug von Violett mischte. Obwohl der Planet nur ein spärliches einheimisches Pflanzenleben besaß, hatte man doch die Vegetation zahlreicher Welten hierher versetzt und sorgfältig kultiviert. Es gab unzählige Parks, botanische Gärten und Arboreten. Wohin Han und Chewie auch blickten, sahen sie Blumenbeete, deren verschwenderische Blüten in allen Farben leuchteten.
    Als sie in die Stadt kamen, gingen Han und der große Wookiee zu Fuß weiter und genossen die Sehenswürdigkeiten. Künstliche Turbinen erzeugte eine sanfte Brise, die ihre Gesichter streichelte. Sich an einem milden Tag ›draußen‹ aufzuhalten, war eine wunderbare Abwechslung von der Gefangenschaft in einem viel zu engen Raumschiff, stellte Han fest, und Chewie stimmte ihm mit einem inbrünstigen Knurren zu.
    Viel zu schnell näherten sie sich einem imposanten Gebäude aus weißem Mauerwerk, bei dem es sich, wie man ihnen gesagt hatte, um die häusliche und geschäftliche Niederlassung von Tagta dem Hutt handelte. Obwohl Tagta für Jiliac arbeitete, war er ein herausragender, wohlhabender und selbständiger Hutt-Lord.
    Sie gingen die Rampe hinauf (aus naheliegenden Gründen kannte die Architektur der Hutts keine Treppen) und verharrten vor dem riesigen Portal, das groß genug war, um sogar einem feisten Hutt mitsamt seiner Antigravplattform ausreichend Platz zu bieten.
    Der Majordomus entpuppte sich als eine winzige sullustanische Frau, deren Hängebacken zuckten, als Han sich vorstellte und eine Audienz bei Lord Tagta erbat. Die Sullustanerin verschwand, angeblich, um ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen, und kehrte ein paar Minuten darauf zurück. »Lord Tagta wird Sie empfangen. Er läßt fragen, ob Sie bereits gespeist haben. Er nimmt gerade sein Mittagsmahl zu sich.«
    Han war tatsächlich hungrig, und er vermutete, daß für Chewie das gleiche galt, aber er fand die Vorstellung, mit einem Hutt zu essen, wenig appetitanregend. Allein der strenge Körpergeruch eines Hutt reichte aus, um einem empfindlichen Menschen den Magen umzustülpen. »Wir sind satt«, log Han. »Aber wir danken Lord Tagta vielmals für das großzügige Angebot.«
    Nach einigen weiteren Minuten wurden die beiden Schmuggler, eskortiert von drei gamorreanischen Wächtern in Livree, in den privaten Speisesaal des Hutt geleitet. Der Raum verfügte über eine prahlerisch hohe gewölbte Decke, die Han an Kathedralen erinnerte, die er gesehen hatte. Ein großes, vom Boden bis zur Decke reichendes Fenster ließ rötliches Sonnenlicht ein, das die weißen Wände in ein blasses Rosa tauchte.
    Ihr Gastgeber lag ausgestreckt (die Anatomie der Hutts gestattete es diesen nicht, eine sitzende Haltung einzunehmen) an einem Tisch, auf dem verschiedene ›Gerichte‹ bereitstanden.
    Han warf einen kurzen Blick auf die zappelnde, sich windende Speisefolge, aus der das Mittagsmahl bestand, und wandte schnell die Augen ab. Er unterdrückte seinen Ekel, während er und Chewbacca auf den Hutt-Lord zugingen.
    Han hatte während seiner Zeit auf Ylesia Huttisch gelernt und verstand die Sprache recht gut. Sprechen konnte er sie indes nicht, da die Nuancen ihrer Bedeutung durch feine Obertöne ausgedrückt wurden und der menschliche Kehlkopf nicht dazu geschaffen war, diese Laute zu bilden. Er fragte sich jetzt, ob er und der Hutt einen Dolmetscherdroiden benötigen würden, und sah sich um, ohne einen zu entdecken.
    Tagta ruhte auf einer schwebenden Antigravplattform, doch Han hatte den Eindruck, daß der Hutt sich, sofern er es wünschte, jederzeit frei würde bewegen können. Manche Hutts, so wußte er, wurden so korpulent, daß ihr eigenes Gewicht es ihnen nicht länger gestattete, selbständig über den Boden zu kriechen. Doch Tagta wirkte weder alt noch fett. Gleichwohl dachte Han, daß Tagta das Stadium des höchsten Gewichtes, das ein Hutt im Leben erreichen konnte, schon noch erleben würde, als er zusah, wie dieser mit Bedacht einen weiteren Zappler aus einem gläsernen Aquarium fischte, das mit einer trüben Brühe gefüllt war, und ihn sich ins Maul stopfte. Grüner Sabber sammelte sich in Tagtas Mundwinkeln, während er den lebendigen Leckerbissen am Gaumen hin und her wälzte, ehe er ihn endlich verschlang.
    Han zwang sich dazu, nicht wegzusehen. Nach endlosen Minuten der Völlerei schien Tagtas Appetit endlich nachzulassen. Er faßte seine Besucher ins Auge und sagte auf huttisch: »Versteht einer von Ihnen das Idiom der einzig

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