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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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Militärgericht war in der hiesigen Hauptniederlassung der Imperialen Flotte durchgeführt worden…
    Han wußte bereits, wo er den Mufti finden würde. Shild unterhielt mehrere Residenzen auf verschiedenen Welten, doch zur Zeit hielt er sich im Imperialen Zentrum auf und nahm dort an Konferenzen über Gesetz und Ordnung im Imperium teil.
    Han erreichte bald die Residenz des Muftis, ein verschwenderisches Penthouse in einem der elegantesten Gebäude der Stadt. Nachdem er diverse Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen hatte, händigte er seine Referenzen dem Majordomus aus, einem älteren menschlichen Mann, und nahm im Vorzimmer Platz. Nur mit größter Willensanstrengung gelang es ihm, nicht nervös auf seinem Stuhl herumzurutschen.
    Er hatte bereits fast fünfundvierzig Minuten gewartet, als der Majordomus wieder erschien. »Mein Herr vermag Ihnen lediglich ein paar Minuten zu gewähren«, sagte er. »Er reist noch heute abend nach Velga Prime.«
    Na prima, dachte Han. Velga Prime war der prunksüchtigste Glücksspiel-Planetoid in der ganzen bekannten Galaxis.
    Er folgte dem Majordomus durch eine Reihe mit Teppichen ausgelegter Flure. Han prägte sich unwillkürlich den Weg ein, nur für den Fall, daß die Dinge aus dem Ruder liefen und er sich rasch absetzen mußte. Schließlich führte ihn der Majordomus in ein Büro, das größer war als Hans Wohnung auf Nar Shaddaa.
    »Master Jobekk Jonn von Nal Hutta, Exzellenz«, verkündete der alte Mann.
    Mufti Sarn Shild war ein blasser, asketisch anmutender großer Mann mit pomadisiertem Haar und einem dünnen, spitz zulaufenden Schnurrbart. Mager bis zur Auszehrung, besaß er weiße, kalt wirkende Hände mit sehr langen Fingern.
    Er trug, abgesehen von einer Kraytdrachenperle in einem seiner Ohrläppchen, keinerlei Schmuck. Sein Anzug war von demselben schimmernden Schwarz wie das Schmuckstück. Er deutete brüsk auf einen Stuhl.
    »Ich fürchte, ich muß mich kurz fassen, Jonn. Mir ist durchaus bewußt, daß die Hutts sich gegenüber meiner Administration in der Vergangenheit stets… großzügig verhalten haben, aber der Imperator hat seine Wünsche vollkommen klargemacht. Mir sind die Hände gebunden.«
    »Wir sollten nichts übereilen, Euer Exzellenz«, sagte Han und achtete genau auf Diktion und Grammatik. Er verfiel unbewußt wieder in die sprachlichen Gepflogenheiten aus der Zeit seiner Laufbahn als imperialer Offizier. »Ich bin der festen Überzeugung, daß die Gaben sowie die Nachricht der Hutts, die ich mitgebracht habe, auf Euer Interesse stoßen werden. Darf ich?«
    Shild nickte knapp.
    Han stellte vorsichtig das Paket auf dem Schreibtisch ab. »Bitte, öffnet es nur«, sagte er.
    »Also gut«, entgegnete der Mufti. Er öffnete das Paket mit spitzen Fingern, und so wie seine Augen aufleuchteten, konnte Han mit Gewißheit sagen, daß die Hutt-Lords seinen Geschmack getroffen hatten. Eine kleine, mit Halbedelsteinen besetzte silberne Pfeife; ein miniaturisierter Holoprojektor, so klein, daß er in einer menschlichen Hand Platz gehabt hätte; eine mit goldenen Corusca-Gemmen besetzte Halskette aus Gold und Platindraht.
    »Für Ihre Gattin, Sir«, bemerkte Han samtweich.
    »Ja, das wird ihr gefallen…«, murmelte der Mufti. Als er rasch die auf dem Holowürfel gespeicherte Nachricht durchsah, die er mit Hilfe seiner Netzhautmuster zum Vorschein brachte, erschien zwischen seinen Augenbrauen eine tiefe Falte.
    »Schauen Sie, Jonn«, sagte er, nachdem er alles gelesen hatte, »ich wünschte, ich könnte Nal Hutta mehr Sicherheiten bieten, aber wie ich Ihnen bereits sagte, habe ich gar keine Wahl. Der Imperator hat sämtliche imperialen Welten aufgefordert, mit Härte gegen den Schmuggel, den Waffenhandel und andere kriminelle Aktivitäten vorzugehen. Der Hutt-Raum gehört zu meinem Sektor, und unglücklicherweise stehen die Hutts bekanntermaßen in dem Ruf der Unlauterkeit, daher kann ich unmöglich schützend meine Hand über sie halten. Ich werde Nal Hutta allerdings zusagen, daß es keine bewaffneten Vergeltungsschläge geben wird, sofern die Hutts kooperieren.«
    »In welcher Weise kooperieren?«
    »Indem sie alles unternehmen, um loyale, gesetzestreue Bürger des Imperiums zu werden.«
    Soweit kommt es noch, dachte Han. »Was wird aus Nar Shaddaa?« fragte er laut, ohne etwas dagegen tun zu können. Die Furcht um sich selbst und seine Freunde ließ seine Zunge am Gaumen kleben.
    »Ich werde an Nar Shaddaa ein Exempel statuieren müssen«, erwiderte Shild.

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