Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
sich kurzschloß.
Han wirbelte herum und warf sich mit einem Kopfsprung in den Schacht, wie Torm ihm das angeraten hatte. Er hörte die Kanone explodieren.
Sie flogen hinter Rekkon durch den Schacht. Immer wieder sahen sie sich um und warteten besorgt auf den ersten Blasterstrahl, der in den Schacht fegen würde, aber es kam keiner. Han schloß daraus, daß die Espos durch die Explosion der Kanone aufgehalten worden waren. Hoffentlich brauchten sie eine Weile, bis sie bemerkten, daß der Fallschacht wieder eingeschaltet war. Insgeheim befürchtete Han, daß ihr gemächlicher Flug jeden Augenblick in einen schnellen Fall übergehen könnte, weil nämlich das Feld wieder abgeschaltet werden würde, und daß dadurch er und Chewie – nein, sie alle – in den Tod stürzen würden.
Sie schwebten bis zu dem Stockwerk hinunter, in dem die Garagen lagen. Dort verließ Rekkon den Fallschacht und winkte den anderen zu, ihm zu folgen. In der Ferne heulten immer noch die Alarmsirenen. Sie betraten eine weitläufige Parkfläche.
»Ich dachte, es würde hier irgendeine Art von Flieger geben«, sagte Rekkon, »aber darin habe ich mich wohl getäuscht.«
»In den Schacht steigen wir nicht wieder, das steht fest«, erklärte Han.
»Dort ist ein Bodenschweber, nehmen wir den«, schlug Atuarre vor.
Sie zwängten sich hinein, und Han übernahm das Steuer, während Rekkon sich neben ihn setzte. Chewbacca nahm mit den anderen auf der Ladefläche Platz. Er wandte seinem Partner den Rücken zu und ließ die anderen nicht aus den Augen, während er ein neues Magazin in seine Armbrust schob.
Ehe der Wookiee Zeit hatte, Max in der Brust von Bollux zu verstauen, hatte Han den Gleiter schon in Bewegung gesetzt. Sie schossen davon, rasten die Rampe hinauf, verfehlten die Wand nur um Millimeter. Han hatte den Steuerknüppel nach vorn geschoben und jagte den Gleiter mit Höchstgeschwindigkeit dahin. Die Rampe wand sich wie ein Schraubenzieher nach oben, und die Mauern fegten in atemberaubendem Tempo an ihnen vorbei. Rekkon begriff jetzt, daß er gut daran getan hatte, dem Jüngeren das Steuer zu überlassen.
Han hoffte, daß noch niemand auf die Idee gekommen war, den Computerkomplex abzusperren, und so war es auch. Die Polizei war mit einem zu großen Anfall von Katastrophenberichten beschäftigt. Es war gerade, als wäre auf Orron III plötzlich die Hölle losgebrochen.
Der Gleiter fegte wie das Geschoß aus dem Lauf einer altmodischen Feuerwaffe aus der Garage. In seiner Hast hatte Han sich eine Öffnung gewählt, die eindeutig als Einfahrt gekennzeichnet war. Ein Verkehrsüberwachungsroboter registrierte prompt das Kennzeichen des Gleiters für eine Geldstrafe.
Der Gleiter fegte durch die Stadt, zum Teil von Rekkons Anweisungen, zum Teil auch durch Hans Instinkte gelenkt. Dann hatten sie den Stadtrand hinter sich und preschten über die fusionsgeformte Straße dahin. Jeglicher Verkehr wich ihnen aus. Han war froh, daß er sich am Raumhafen orientiert hatte, während sie in Rekkons Büro gewesen waren. Da die Kabine offen war, zog der Wind unsanft alle Insassen des Gleiters in Mitleidenschaft, zerzauste ihnen Haar, Pelz und Kleidung und vereitelte jegliches Gespräch.
Als sie kurz vor dem Raumhafen um eine der letzten Kurven fegten, stellte Han fest, daß es in all der Bürokratie offenbar doch jemanden gab, der nachgedacht hatte. Der Gleiter wäre fast mit voller Wucht in eine Straßensperre gekracht, einen Espo-Schwebetransporter, der quer über der Chaussee parkte, und dessen Zwillingskanonen nach einem Ziel suchten.
Han riß am Knüppel, trat die Hilfspedale und jagte sein kleines Fahrzeug von der Straße herunter. Die Maschine heulte auf, der flach gebaute Gleiter tauchte in das hohe Korn und raste weiter.
Das Korn, Arcon-Hybrid, stand so hoch, daß es den Gleiter sofort verschluckte und vor den Blicken der verdutzten Espos verbarg. Dennoch steuerte Han Zickzackkurs, um auf Nummer sicher zu gehen, und die Espos feuerten, obwohl sie kein Ziel hatten, wahrscheinlich aus schierer Enttäuschung. Der Schwebetransporter war ein Bodeneffekt-Fahrzeug, das nicht imstande war, über das Feld aufzusteigen. Das wußte Han, und das bedeutete, daß die Espos, wenn sie die Verfolgung aufnehmen wollten, selbst auch ein wenig Cornflakes essen mußten.
Han mußte aufstehen und den Kopf über die Windschutzscheibe heben, um sich auch nur einigermaßen zu orientieren. Der Gleiter bahnte sich seinen Weg durch dichte Reihen von Hybrid-Korn und
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