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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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Festnahme gewesen, etwas, das die beiden sich kaum leisten konnten. Wenn ihre wahre Identität und die vergangenen Taten je ans Licht kämen, würde die Gemeinsame Sektorleitung als einziges bedauern, daß sie jeweils auf einmal nur einen von ihnen töten konnte.
    Der alleinige positive Zug dieser Situation war nach Han Solos Ansicht der, daß Zlarbs Verbindungsmann aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls unbewaffnet sein würde.
    Oder es gewesen wäre. Langsam begann es so auszusehen, als wäre ihr Warten umsonst gewesen. Chewbacca drückte eine Reihe von Knöpfen an der Robo-Bar und steckte Bargeld hinein, nahezu ihr letztes. Ein Fach öffnete sich, und die neue Runde von Getränken stand bereit.
    Der Wookie griff begeistert nach dem frischgefüllten Krug, und für Han gab es noch einmal eine halbe Flasche von dem starken hiesigen Wein. Chewbacca trank gierig und mit offenkundiger Seligkeit; seine Augen waren geschlossen, bis er den Krug endlich sinken ließ und mit dem Rücken einer Pfote den weißen Schaumring von seiner Gesichtsbehaarung wischte. Er schloß wieder die Augen und schmatzte laut.
    Han widmete sich seiner Flasche mit geringerer Leidenschaft. Nicht, daß ihm der Wein nicht geschmeckt hätte; es war die aufdringliche Art dieses überzivilisierten Planeten, widergespiegelt in der Form der Flasche, die er verabscheute. Er drückte mit dem Daumen fest auf die Flaschenversiegelung, und die Kappe sprang ab. Wenn sie einmal entfernt war, erwies es sich als fast unmöglich, sie wieder anzubringen.
    Dann kam das, was Han im Ernst zuwider war: Das Ablösen der Kappe löste eine kleine Energieentladung aus. Licht emittierende Dioden, in die Flasche eingearbeitet, begannen mit einer grellen Vorführung. Zahlen und Buchstaben wanderten um die Flasche und priesen die Vorzüge ihres Inhalts. Die LED flimmerten und machten Angaben über Inhalt und Bukett des Weines und das hohe Maß persönlicher Hygiene, deren sich Angestellte und Automaten des Abfüllers befleißigten. Verbraucherinformationen erschienen aber auch – in viel kleineren Buchstaben und weniger blendenden Farben.
    Han funkelte die Flasche böse an. Er weigerte sich, sie anzurühren, solange sie darauf beharrte, sich so zur Schau zu stellen, und dachte: Davon hätte ich auf Kamar ein paar haben sollen. Die Ödland-Bewohner hätten sie vermutlich umtanzt, sich an den Händen haltend und Hymnen singend.
    Nach ungefähr einer Minute war die winzige Ladung erschöpft, und die Flasche wurde wieder zu einem friedfertigen Behälter. Solos Aufmerksamkeit wandte sich einem Gespräch am Tisch 131 zu, der nur wenige Meter entfernt war, auf der nächsten Terrasse darunter. Ein Hilfs-Geschäftsführer, ein vierarmiger Bewohner von Pho Phe’eah mit blauem Pelz, hatte sich auf eine Meinungsverschiedenheit mit einer reizvollen jungen Frau von Solos eigener Gattung eingelassen.
    Der Geschäftsführer schwenkte alle vier Arme. »Aber der Tisch ist reserviert, Menschin! Sehen Sie nicht das rote Warnlicht, das die Tatsache anzeigt?«
    Die Frau schien einige Jahre jünger zu sein als Han. Sie hatte glatte, schwarze Haare, die genau bis unter ihren schlanken Nacken reichten. Ihre Haut war sattbraun, ihre Augen schienen fast völlig schwarz zu sein, was darauf hindeutete, daß sie von einer Welt stammte, die sehr viel Solarstrahlung empfing. Sie besaß ein langes, lebhaftes Gesicht, das, wie Han fand, ein Gefühl für Humor verriet. Sie trug alltägliche Arbeitskleidung – ein blaues, einteiliges Trikot und niedrige Stiefel.
    Sie stand da und starrte den Pho Phe’eahianer unüberzeugt an. Dann verzerrte sie ihr Gesicht in einer sehr gelungenen Nachahmung des Geschäftsführers, schwenkte die Arme und zuckte mit den Schultern genau wie er, auch wenn ihr zwei Arme dazu fehlten. Han ertappte sich dabei, daß er laut auflachte. Sie hörte ihn, fing seinen Blick auf und zeigte ihm ein Verschwörerlächeln. Dann wandte sie sich wieder ihrer Auseinandersetzung zu.
    »Aber er ist schon reserviert, seitdem ich hereingekommen bin, nicht? Und niemand hat ihn beansprucht, nicht? Es gibt keine anderen kleinen Tische, und ich habe es satt, an der Bar zu sitzen, ich will hier auf meine Freunde warten. Oder sollen wir woanders hingehen? Es hat nicht den Anschein, daß Sie mit diesem Tisch zur Zeit viel Geld verdienen, oder?«
    Sie hatte ihn an einem wunden Punkt getroffen. Verlorene Einkünfte waren etwas, das ein tüchtiger Angestellter der Sektorleitung einfach nicht zuließ. Der

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