Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
Vom Netzwerk:
enthielt. Um den Wanderer lag Werkzeug verstreut, was darauf hindeutete, daß derjenige, der daran gearbeitet hatte, aus irgendeinem Grund hinausgegangen war und die Hintertür unabgesperrt gelassen hatte.
    Han vergewisserte sich, daß der Hangar verlassen war, und fand Deckung hinter einem Stapel Versandkisten, von wo aus er das Haupttor beobachten konnte, ohne gesehen zu werden. Er stemmte sich auf einen isolierten Schiffskanister, stellte Gläser und Flasche ab und wartete. Sollte die Frau mit Verstärkung auftauchen, würde er sich zurückziehen und ihnen folgen können; kam sie allein, rechnete Han sich aus, daß er bald sein Geld zählen würde. Trotzdem begann er sich zu wünschen, daß Chewbacca bei ihm wäre. Ohne seinen Strahler kam er sich nackt vor; die rohe Kraft des Wookie wäre eine Beruhigung gewesen.
    Darüber dachte er immer noch nach, als das Licht erlosch. Han sprang blitzschnell auf und drehte sich in der totalen Dunkelheit auf dem Absatz herum, ohne einen Atemzug zu wagen. Er glaubte Geräusche zu hören, irgendwo auf oder zwischen den Kisten, ein leises Schleifen, aber die Richtung konnte er nicht ausmachen. Er kam sich im Dunkeln hilflos und sehr verwundbar vor. Er wünschte sich, einen so scharfen Geruchssinn zu besitzen wie Chewbacca.
    Etwas Schweres prallte ihm auf Rücken und Schultern und stieß ihn mit einer Heftigkeit auf Hände und Knie, daß ihm die Luft wegblieb. Dann wurde etwas Rauhes, Kaltes und Feuchtes an sein Gesicht gepreßt. Es fühlte sich an wie eine Hand in einem dicken Handschuh, aber das war unwichtig, als er begriff, daß aus der Feuchtigkeit irgendwelche Dämpfe stiegen. Er war nach dem Sturz wieder zu Atem gekommen, und seine Reflexe verhinderten, daß er mehr als einen Zug davon nahm, aber allein schon davon begann sein Kopf zu wirbeln.
    Han, der das Narkosemittel fürchtete, versuchte seinen Kopf wegzureißen, aber das gelang ihm nur teilweise, und der Handschuh tastete wieder nach ihm. Mit einer ungeheuren Anstrengung gelang es Han, weiter den Atem anzuhalten, während er die unsichtbare Hand mit dem Gebiß erfaßte und heftig zuschnappte. Sein stummer, unsichtbarer Gegner warf sich herum und riß die Hand weg, um sich zu befreien.
    Han raffte sich schwankend auf, noch immer von Schwindel erfaßt. Er hieb blindlings zu, versuchte einen Schlag zu landen oder seinen unsichtbaren Gegner zu packen, aber ohne Erfolg. Er drehte sich langsam herum, während er seinen eigenen Herzschlag hörte, und wurde überraschend wieder von hinten gerammt.
    Kopfüber durch die Luft fliegend, prallte er an den Sockel des Schiffskanisters, wo er gesessen hatte. Es war ein Container mit Doppelwand, aber zum Glück leer und leicht genug, um ein wenig nachzugeben. Trotzdem sah Han vor seinen Augen Sterne kreisen. Er kam benebelt zu dem Schluß, daß sein Gegner die logischen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben mußte, Infrarotbrille und Atemfilter zu tragen, was diesem enorme Vorteile verschaffte.
    Etwas stürzte auf Solos Rücken und rollte auf den Boden, dann war der Angreifer wieder da, und es kostete Solo größte Mühe, nicht zu vergessen, daß er den Atem anhalten mußte. Er mühte sich erfolglos, aufzustehen, und schützte mit einem Arm seinen Kopf. Dabei berührte seine tastende Hand etwas. Es drang plötzlich in sein betäubtes Gehirn, daß das, was einen Augenblick zuvor auf seinem Rücken gelandet war, die halbe Flasche Wein gewesen sein mußte, die er jetzt umklammerte. Sie war durch den Anprall von seinem Kopf vom Kanister gestoßen worden. Bedauerlicherweise war er nicht in der Lage, damit auszuholen, weil er durch das Gewicht seines Gegners auf dem Rücken niedergehalten wurde.
    Mit verzweifeltem Daumendruck brach er die Flaschenversiegelung auf. Die Kappe sprang ab, und die LED-Anzeige nebst Werbespot verbreitete grelles Licht.
    Das lastende Gewicht auf seinem Rücken löste sich und war verschwunden. Er konnte Füßescharren hören, als der Gegner sich zurückzog, verwirrt oder vertrieben von Solos unerwartetem Trick. Han überschlug sich, stieß Beschimpfungen in vier Sprachen aus und versuchte die Schmerzen von seinen Verletzungen und die Wirkung des Stoffes, den er eingeatmet hatte, nicht zu beachten.
    Er stemmte sich hoch. Sein Gegner war nirgends zu sehen. Han hielt die Flasche hoch, aber das Leuchten reichte nicht weit in die Düsternis hinein; die LED waren schließlich nicht zur Beleuchtung gedacht.
    Er wußte, daß er keine Zeit damit vergeuden durfte, entweder

Weitere Kostenlose Bücher