Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis
wenn einmal ein Sturm aufkommt, oder der Platz ist verlassen.«
»Ist ja auch keine Seele zu sehen«, meinte Hasti.
Han drehte sich zu Bollux herum. »Bekommst du immer noch diese Signale herein?«
»Ja, Captain. Sie gehen von jenem Antennenmast dort unten aus, würde ich sagen. Sie sind sehr schwach. Ich konnte sie nur aufnehmen, weil der Gipfel, den wir erstiegen haben, auf einer Sichtlinie lag.«
Han und Bollux hatten diese Kletterpartie unternommen, weil ein Argwohn Han dazu gedrängt hatte. In dem Bergwerkslager hatten Hasti und Badure Gerüchte gehört, wonach J’uoch und ihre Partner die Sicherheitsvorkehrungen im Lager steigern wollten. Wenn man dazu noch das offensichtliche Interesse bedachte, das Lanni, Hastis verstorbene Schwester, gezeigt hatte, so hielt Han es für möglich, daß die Berge mit Personensensoren übersät waren, die irgendwie mit dem Schatz in Verbindung standen.
Von der Vermutung ausgehend, daß sie als Sensoren aktiv und nicht passiv sein würden, daß man sie daher auch entdecken konnte, hatte Han den vergebens protestierenden Arbeitsdroiden mit auf die Kletterpartie genommen, um zu sehen, ob sie jetzt, da sie sich dem Flachland näherten, irgendwelche Signale entdecken konnten. Unter Einsatz seines eingebauten Kommandosignalempfängers hatte Bollux alle Standardfrequenzen überprüft, und als das zu nichts führte, weitere hinzugefügt. Zuletzt hatte er ein Signal einer ziemlich veralteten Kennung aufgenommen, und Han hatte eine Positionsbestimmung gemacht.
Das Signal hatte die Gruppe zu diesem engen Tal geführt, wo sie am Morgen das Landefeld entdeckt hatten. Sie zogen jetzt seit Tagen durch die Berge, und an die Stelle von Liedern und frischem Mut waren Blasen an den Füßen, überlastete Servomotoren, schmerzende Muskeln und von den Rucksäcken wundgeriebene Schultern getreten. Der Besuch des Kurzentrums an der Universität von Rudrig schien Han heute wie ein Traum aus einem anderen Leben. Der Karte nach zu schließen, hatten sie die Bergregion fast hinter sich gebracht.
Jene Landkarte hatte sich als ihr wichtigster Besitz erwiesen, da sie ihnen immerhin erlaubte, den bequemsten Weg auszusuchen. Dennoch waren sie einigemale auf Stellen gestoßen, wo sie hatten klettern müssen. Und da hatte Skynx sich plötzlich als wertvoller Begleiter entpuppt. Der Ruurianer konnte senkrecht aufsteigende Felswände erklettern und dabei ein Kletterseil tragen. Ohne Skynx, das wußte Han, hätten sie bis jetzt höchstens die Hälfte ihres Weges zurückgelegt.
Trotzdem begannen ihre Lebensmittelvorräte knapp zu werden. Zum Glück hatten sie unterwegs wenigstens Wasser gefunden. Aber selbst nach Überqueren der Bergkette würden sie immer noch eine ziemlich weite Ebene überwinden müssen, ehe sie das Bergwerkslager erreichten. Im Augenblick beschäftigte die biologischen und synthetischen Gehirne der Gruppe ein und derselbe Gedanke: Wenn sie sich jetzt ein Schiff verschaffen konnten, würde der lange Marsch wenigstens ein Ende haben; außerdem konnte das Landefeld neben der Transportmöglichkeit vielleicht auch noch Vorräte bieten.
»Könnte es sein, daß es das war, wofür Lanni sich interessierte?« fragte Badure.
»Das werden wir sehen«, antwortete Han. Sie hatten sich etwa einen Kilometer von dem Landeplatz entfernt hinter Felsbrocken versteckt. »Chewie und ich gehen als erste hinein. Wenn wir euch ein Signal geben, dann kommt ihr nach.« Han machte eine weitausholende Winkbewegung von links nach rechts. »Aber wenn wir dieses Signal nicht innerhalb einer halben Stunde geben – oder irgendein anderes Signal –, dann verschwindet ihr hier. Schreibt uns ab und versucht, das Bergwerk zu erreichen, oder kehrt zur Stadt zurück, falls euch das klüger erscheint.« Han und der Wookie fingen an, ihre zusätzlichen Geräte abzulegen.
»Ich bin nicht sicher, ob es nicht klüger gewesen wäre, in der Stadt zu bleiben«, sagte Hasti.
Han versuchte, sie aufzumuntern. »Das wären Sie ganz bestimmt, wenn Sie jemals gesessen hätten… Fertig, Chewie?«
Das war der Fall. Sie machten sich auf den Weg, wobei sie sich jeder Deckung bedienten, die das Terrain bot. Einer wartete das Handzeichen des anderen ab, ehe er sich bewegte; schließlich war dies nicht das erstemal, daß sie so etwas miteinander machten.
Sie konnten keinerlei Wachen, Streifen, Wachtürme oder irgendwelches Überwachungsgerät ausmachen, fühlten sich aber dennoch ihrer Sache nicht sicher. Als sie schließlich den Rand
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