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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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einen ganz neuen Lief. Wie ein paar ungezogene Kinder stahlen sie sich Augenblicke, die sie alleine in Liefs Haus verbrachten, während Courtney in der Schule oder zu Hause bei ihren Freunden war. Sie hatten keine ganze gemeinsame Nacht mehr miteinander verbracht, allerdings lag da ein unmissverständliches, neues Leuchten in seinen Augen und ein befriedigter Ausdruck auf ihrem Gesicht mit den rosigen Wangen.
    Im November, wenn es kalt und nass war, genoss Kelly die Momente, die sie in der Küche arbeitete, sehr. Sie ließ den Herd und Ofen auf Hochtouren laufen. Der Bezirksgesundheitsinspektor war da gewesen und hatte sie mit Bravour bestehen lassen, und nun blieb nur noch ein wenig Papierkram übrig – ihre offiziellen Genehmigungen und Bescheinigungen würden in wenigen Tagen per Post bei ihr eintreffen. Sie hatte Kisten mit ihren Spezialsoßen, -relishes und -chutneys im unmöblierten Esszimmer aufgestapelt, und nun, während es draußen nieselte, widmete sie sich ihrem Lieblingszeitvertreib, dem Backen von Brot und Brötchen, von denen sie einige verschenken und andere einfrieren wollte.
    Colin hatte Etiketten für sie drucken lassen, und sie steckte jeder Lieferung eine Visitenkarte bei. Jillian, die früher in der PR-Branche tätig gewesen war, hatte eine Broschüre zusammengestellt, und Kelly beschäftigte sich damit, sämtliche Personen aufzulisten, denen sie ein paar Gratisproben schicken konnten. In der Gegend gab es ein Dutzend Geschäfte und Delikatessenläden, denen sie ihre Kostproben persönlich vorbeibringen wollte. Außerdem waren da noch Geschäfte und Restaurants in der Bay Area, wo sie als Chefköchin bekannt war. Sie dachte, dass diese vielleicht offen für ihre Ideen wären und eventuell sogar wünschten, mit ihren Produkten beliefert zu werden. Während ihr Brot im Ofen backte, schnürte sie Versandpäckchen.
    In dieser Jahreszeit schien Virgin River förmlich von Entenjägern überrannt zu werden. Einer von ihnen war Lief Holbrook. Er wollte ein paar Mal mit Muriel und Walt auf die Jagd gehen und hatte Courtney eingeladen, sie zu begleiten. „Iiiihhh“, hatte sie gesagt. Also hatte Kelly sich großzügig angeboten, ein Auge auf Courtney zu haben, unterdessen Lief mit einer Lockpfeife für Enten durch das Ufergebüsch am Fluss streifte.
    „Ich brauche keinen Babysitter“, maulte Courtney ungnädig.
    „Natürlich nicht, aber vielleicht soll dich jemand nach der Schule oder so irgendwo hin fahren. Du kannst mir auch beim Brotbacken helfen, wenn du willst – das macht Spaß.“
    „Kann sein“, kam die unvermeidliche Antwort.
    „Oder du könntest fernsehen oder Colin beim Malen zuschauen oder eventuell sogar Jill mit dem Gartenmobil herumkutschieren, die bei jedem Wetter arbeitet; Regen oder Sonnenschein.“
    „Das klingt sehr viel interessanter als Brotbacken“, erwiderte sie.
    Und Kelly dachte: Das wird eine sehr sehr lange Annäherungsphase!
    „Bist du sicher?“, flüsterte Lief ihr zu, nachdem Courtney außer Hörweite war.
    „Vielleicht verbessert es unsere Beziehung, wenn ich einmal etwas mehr Zeit mit ihr alleine verbringe.“
    „Du verstehst aber, dass ihr Verhalten sich nicht gegen dich persönlich richtet?“
    „Bist du dir da sicher? Vielleicht mag sie mich einfach nicht. Ich behaupte nicht, dass ich einen guten Draht zu Kindern habe, schon gar nicht zu Teenagern.“
    „Vertrau mir“, entgegnete er. „Es hat nur mit ihr selbst zu tun. So viel Ärger sie mir auch macht, ich glaube, der Gedanke, mich mit jemandem zu teilen, beunruhigt sie. Außerdem fürchtet sie sicher auch ein wenig, dass man ihre Mutter ersetzen oder vergessen könnte.“
    „Das werden wir herausfinden“, sagte Kelly, obwohl sie da alles andere als optimistisch war.
    „Wenn ich erfolgreich bei der Jagd bin, willst du dann eine Ente haben?“
    Das brachte sie zum Lächeln. „Du würdest nicht glauben, was ich alles aus einer Ente zaubern kann.“
    An dem Tag, als Kelly Courtney von der Schule abholte, um sie zu sich nach Hause mitzunehmen, nieselte es – großartiges Wetter für Enten. Courtney zeigte nicht viel Interesse, bei dieser Witterung mit dem Gartenmobil draußen herumzukurven. Sie ging nach oben in den Wintergarten, weil sie schauen wollte, was Colin malte, und Kelly begann noch mehr Brot zu backe – sie backte ein paar geflochtene französische Weißbrote.
    Kelly war gerade dabei den Teig zu kneten, da trat Courtney in die Küche. Sie nahm sich einen Stuhl an der Kochinsel und

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