Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Lando folgte stumpf, und während er dies tat, bemerkte er, daß die Sturmtruppler hinter ihnen nachrückten.
»Das ist weit genug«, rief der Major rauh, als Miatamia sich dem äußeren Displayring auf drei Meter genähert hatte. »Wurden sie entwaffnet?«
»Niemand von ihnen trug irgendwelche Waffen bei sich«, meldete der Konimandant der Sturmtruppen. Drei von ihnen, so sah Lando, waren näher getreten, um eine flankierende Säule entlang ihrer Rechten zu bilden; ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte ihm, daß der Kommandant und die beiden übrigen Soldaten sich an der Wand hinter ihnen verteilt hatten. Eine einfache und doch effektive Aufstellung, die für perfekte Überwachung sorgte.
»Ja, sie behalten Sie genau im Auge, Captain Calrissian«, nickte Thrawn. »Nach den unerfreulichen Ereignissen bei Bilbringi habe ich besonderen Vorsichtsmaßnahmen zugestimmt. Das heißt natürlich nicht, daß ich Schwierigkeiten von Ihrer Seite erwarte.«
»Na klar«, sagte Lando und wandte sich zu ihm um. Das war natürlich ein Trick. Es konnte gar nichts anderes sein. Thrawn war tot. Das Imperiale Oberkommando hatte das selbst bestätigt.
Und doch…
»Sie sehen bemerkenswert gut aus, Admiral«, stellte Miatamia fest. »Das muß ich angesichts der Überraschung, Sie hier zu sehen, schon sagen.«
Thrawn lächelte dünn. »Mein Wiedererscheinen hat schon viele andere überrascht, Senator Miatamia – und wird in naher Zukunft noch viele mehr überraschen. Nun, ich habe Sie nicht bloß an Bord gebeten, um mit mir auf meine Gesundheit anzustoßen. Der eigentliche Grund…«
»Wie haben Sie das Gefecht bei den Bilbringi-Schiffswerften überlebt?« platzte Lando heraus. »Nach den imperialen Berichten wären Sie tot.«
»Sie werden den Großadmiral nicht unterbrechen«, schnappte der Major und machte einen Schritt auf Lando zu.
»Friede, Major«, sagte Thrawn ruhig und stoppte den Vorstoß des anderen mit einer fast nachlässigen Geste. »Unter diesen Umständen ist ein gewisses Maß an Erschrecken durchaus verständlich.«
»Seine Frage haben Sie damit noch nicht beantwortet«, fiel Miatamia ein.
Es kam Lando so vor, als würde der leise Hauch eines alten Schmerzes einen Moment lang das Gesicht des Großadmirals berühren. »Mein Überleben habe ich der einzigartigen Kombination unterschiedlicher Faktoren zu verdanken«, erklärte er dann. »Sie werden mir vergeben, wenn ich Ihnen die Einzelheiten vorenthalte.«
»Aber Ihre eigenen imperialen Berichte…«, wiederholte Lando.
»In den imperialen Berichten stand nur, was ich für die Veröffentlichung freigab«, antwortete Thrawn, dessen Augen vor Verärgerung zu blitzen begannen. »Es war notwendig, da ich herausfand…« Er unterbrach sich. »Vielleicht habe ich Sie falsch eingeschätzt, Captain«, fuhr er dann fort. Seine Stimme war wieder beherrscht. »Und Sie, Senator… ich nahm an, wenn Sie einem Wesen begegnen, das aus dem Reich der Toten zurückgekehrt ist, würden Sie sich mehr für das interessieren, was es zu sagen hat, als für die Einzelheiten seiner Reise. Mein Fehler.« Sein Blick ging kurz über Landos Schulter hinweg. »Commander, geleiten Sie sie auf ihr Raumschiff zurück. Major, lassen Sie den Geheimdienst den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Ishori-Senators Dx’ono feststellen.«
»Wir bitten um Verzeihung, Großadmiral«, sagte Miatamia eilig, als die Sturmtruppen herantraten. »Wie Sie schon sagten, wir waren einen Moment schockiert. Doch jetzt werden wir zuhören.«
Thrawn hob eine Hand, und die sich nähernden Sturmtruppen hielten inne. »Sehr schön«, sagte er. »Meine Botschaft ist denkbar einfach, Senator. Sie haben vor kurzem erfahren, daß eine Gruppe Bothans in den versuchten Genozid auf Caamas verwickelt war. Ich bin hier, um meine Unterstützung dabei anzubieten, diese Schuld zu tilgen.«
Miatamia legte seinen Kopf schief, als lausche er auf ein fernes schwaches Geräusch. »Verzeihung?«
»Sie haben mich schon richtig verstanden«, versicherte Thrawn ihm, und wieder spielte das dünne Lächeln um seine Lippen. »Ich will helfen.«
Miatamia drehte den Kopf, um Lando einen Blick zuzuwerfen, dann wandte er sich wieder um. »Wie?«
»Natürlich, indem ich die Schuldigen identifiziere«, gab der Großadmiral zurück. »Wenn Präsident Gavrisom diese Krise wirklich beilegen will, muß er mich nur um Unterstützung bitten. Ein Besuch auf Bothawui, ein paar Minuten mit jedem der Bothan-Clanführer, und ich kenne die
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