Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
umkommen.«
»Ganz im Gegenteil«, versetzte Tierce, und sogar die auf ein Viertel seiner Größe verkleinerte Darstellung offenbarte Disra das selbstzufriedene Lächeln des anderen. »Ich werde das Imperium wieder auf den Weg zum Ruhm führen.«
»Tierce…«
»Ich muß los, Euer Exzellenz«, gab Tierce zurück. »Wir sollten nicht zu lange in Verbindung bleiben, nicht mal bei guter Verschlüsselung. Keine Sorge, ich habe nicht vor, mit der Relentless nach Coruscant zu fliegen, oder irgend etwas ähnlich Verrücktes. Ich will bloß noch ein wenig länger hier blieben. Nennen Sie es eine Ahnung.«
»Nach meiner Erfahrung begibt man sich auf dem kürzesten Weg in die Katastrophe, wenn man sich auf Ahnungen verläßt«, grollte Disra. Aber Tierce war ihm über, und sie beide wußten es. Da er kaum dazu in der Lage war, die Überreste der Flotte des Braxant-Sektors zu entsenden, um ihn zu jagen und zu stellen, gab es für Disra nur herzlich wenig, was er zu diesem Zeitpunkt tun konnte, um ihn aufzuhalten. »Und wie lange haben Sie vor zu bleiben?«
Tierce zuckte die Achseln. »Ein paar Wochen. Vielleicht länger. Kommt darauf an.«
»Worauf?«
»Darauf, ob ich die Reaktion erziele, die ich anstrebe. Ich werde es Sie ganz sicher wissen lassen, ob und wann dies geschieht.«
»Gut«, entgegnete Disra säuerlich. »Wenn die Flotte der Neuen Republik über Bastion auftaucht, werde ich Sie das ganz sicher wissen lassen.«
Tierce lächelte. »Danke, Euer Exzellenz. Ich wußte, Sie würden verstehen. Auf Wiedersehen.«
Das Abbild flackerte und löste sich auf. Disra lehnte sich in einem Sessel zurück und starrte auf den Holoblock. Die Dinge gerieten außer Kontrolle. Sie gerieten sogar völlig außer Kontrolle. Er hatte Tierce zu viel Spielraum gelassen; es war an der Zeit, den Gardisten ein wenig kürzer zu halten.
Und ihn daran zu erinnern, wer Herr und wer Knecht war.
Im Moment war Disra sich indes nicht ganz sicher, wie er das anstellen sollte. Aber ihm würde schon etwas einfallen.
20. Kapitel
Der Senator der Diamala beendete seinen Bericht und nahm wieder auf der Beobachterbank neben Lando Platz… und für Leia war es im Hohen Rat mit einem Mal sehr kalt geworden.
Das Unmögliche war geschehen. Großadmiral Thrawn war zurückgekehrt.
»Ich sehe das Problem nicht«, rief die likashanische Senatorin aus; ihre schrille Stimme brachte das Lautsprechersystem der Kammer zum Klirren. »Wir sind viele; die Imperialen sind wenige. Tun wir uns zusammen und gehen wir gegen sie vor. Und laßt uns dieses Mal nicht aufhören, bevor wir sie vollständig vernichtet haben.«
»Wenn Sie glauben, daß dies noch eine Option darstellt, so sind Sie eine Närrin«, widersprach der Sronk-Senator. »Ich habe gesehen, was dieser Großadmiral Thrawn mit den Verteidigungsanlagen meiner Welt vor zehn Standardzyklen getan hat – und er war mit nicht mehr als sieben Dreadnaughts der Katana -Flotte ausgerüstet. Er hätte seine Rückkehr bestimmt nicht angekündigt, wenn er nicht bereits darauf vorbereitet wäre, daß wir zuschlagen.«
»Sie haben nicht mehr als eintausend Welten«, warf ein Senator, den Leia nicht identifizieren konnte, spöttisch ein. »Nicht mehr als einhundert Sternzerstörer sowie ein paar tausend kleinere Raumschiffe. Wollen Sie andeuten, daß eine derart mitleiderregende Flotte dem vollen Donner unserer trommelnden Hufe widerstehen könnte?«
»Sie kennen diesen Thrawn nicht…«
»Bitte«, schaltete sich Präsident Gavrisom ein. »Beruhigen Sie sich bitte alle. Wir vom Rat haben natürlich Verständnis für Ihre Sorgen und Ängste. Aber wie dem auch sein mag, zu diesem Zeitpunkt möchte ich Sie dringend bitten, diese Neuigkeit zu bedenken, ohne entweder übereilte Schlüsse zu ziehen oder sich in voreilige Aktionen zu stürzen.«
»Ein Präventivschlag wäre bestimmt keine voreilige Aktion«, insistierte eine eingeschnappte Stimme. »Ich stimme mit der likashanischen Senatorin darin überein, daß wir unverzüglich etwas gegen die Überreste des Imperiums unternehmen müssen.«
»Ja«, kreischte die Likash. »Großadmiral Thrawn hätte uns schon einmal fast besiegt, wir dürfen ihm keinesfalls die Zeit geben, die er braucht, um sich noch einmal zum Angriff gegen uns zu formieren.«
»Er hatte bereits alle Zeit, die er braucht«, schoß der Sronk zurück. »Haben Sie mir denn nicht zugehört? Er hätte sich niemals zu erkennen gegeben, wenn er nicht auf uns vorbereitet wäre.«
»Aber die
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