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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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erschauerte einen Moment und machte einen Satz, als der unsichtbare Griff sich mit einem Mal löste. »Festhalten!« rief Lando und riß die Nase des Schiffs brutal herum. Falls er sich auf Lukes Erfahrung mit dem Verhüllungstrick verlassen konnte, so blieben ihm nur Sekunden, um an den Rand des Masseschattenkegels des Abfangkreuzers zu gelangen, ehe die Imperialen wieder zu sich kamen und zu schießen begannen.
    Doch noch während die Glücksdame ihr Wendemanöver einleitete, blitzte hinter der Partikelwolke zwischen Lando und dem Sternzerstörer eine Explosion aus Licht auf. Er fand gerade genug Zeit, um zu erkennen, wie sich die glitzernden reflektierenden Partikel in stumpfe, nicht reflektierende schwarze verwandelten.
    Und nach einem weiteren Aufblitzen war die Yacht abermals in einem Traktorstrahl gefangen.
    »Und was nun?« fragte Miatamia.
    »Wir können nur noch eines tun«, teilte ihm Lando mit, dessen Magen sich zusammenzog, als er den Sublichtantrieb der Glücksdame drosselte. »Wir ergeben uns.«
     
    Sechs Sturmtruppler gingen vor ihnen, stapften in perfektem Gleichschritt in drei Reihen zu je zwei Soldaten einher. Hinter ihnen schritten Miatamia und sein Berater, die nicht einmal versuchten, ihre leiseren Schritte dem Marschrhythmus anzupassen. Lando, der auf eine dunkle Art froh darüber war, eine weniger auffällige Position im Hintergrund einzunehmen, ging hinter den beiden Diamala.
    Nicht, daß ihm diese Position irgend etwas eingebracht hätte. Denn hinter ihm marschierten sechs weitere Sturmtruppler, die die Nachhut bildeten.
    Abgesehen von einem knappen »Folgen Sie uns!« des Kommandanten der Sturmtruppen war zwischen den Gefangenen und ihren Häschern kein Wort gefallen. Aber Lando war bereits an Bord von mehr als nur einem Sternzerstörer gewesen, daher brauchte er weder eine Einladung noch einen Lageplan, um zu wissen, daß sie auf das Deck der Führungsoffiziere eskortiert wurden. Womöglich in das Nervenzentrum der Geheimdienstoffiziere; oder sogar in den Dienstbereich des Captains höchstpersönlich.
    Es war ihm nicht gelungen, die Kennung des Raumschiffs zu entziffern, bevor die Glücksdame in den klaffenden Hangar gezogen worden war, und er hoffte gegen jede Vernunft, daß dies alles ein einziger großer Streich war, der ihm mit einem der von der Neuen Republik erbeuteten Sternzerstörer gespielt wurde. Doch mit jedem weiteren Schritt, mit jedem imperialen Offizier oder Mannschaftsgrad, der respektvoll beiseite trat, um den Sturmtruppen Platz zu machen, schmolz diese Hoffnung weiter dahin.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch schließlich hielten sie vor einer Tür, die schlicht mit BÜRO DES ZWEITEN OFFIZIERS gekennzeichnet war. »Sie werden erwartet«, sagte der Commander hinter Lando, während die führenden Sturmtruppler einen Halbkreis um die Tür bildeten. »Treten Sie ein.«
    »Danke«, erwiderte Miatamia, dessen Stimme geradezu unmöglich gelassen klang. Die Tür ging auf, und ohne Zögern marschierten die beiden Diamala hinein. Lando folgte widerstrebend…
    … und stieß beinahe gegen Miatamias Rücken, als die beiden Nichtmenschen plötzlich mit einem Ruck stehenblieben. Lando fing sich, spähte zwischen ihnen hindurch und versuchte zu erkennen, was ihnen einen solchen Schrecken eingejagt hatte.
    Der Raum war nur spärlich eingerichtet; es gab kaum mehr als einige taktische Bildschirme sowie einen Doppelring aus Repetierdisplays, die einen Kommandosessel in der Mitte umgaben. Neben dem Sessel stand ein Mann mit harten Gesichtszügen, der die Insignien eines Majors trug.
    Und aus dem Sessel erhob sich in aller Ruhe…
    Lando spürte, wie sich ihm das Herz in der Brust dehnte. Nein. Nein, das war ganz unmöglich.
    Aber das war es nicht.
    »Guten Tag, meine Herren«, sagte Großadmiral Thrawn und winkte ihnen. »Ich entschuldige mich hiermit für die etwas informelle Art und Weise, wie man Sie hergebracht hat. Bitte, treten Sie ein.«
    Der Moment des Schreckens schien nicht enden zu wollen, während Lando, vor Entsetzen wie gelähmt, weiter dieses Gesicht anstarrte. Das konnte nicht sein. Großadmiral Thrawn war tot. Er war tot. Er mußte einfach tot sein.
    Und doch war er hier. Und sehr lebendig.
    Niemand hatte sich bisher bewegt. »Bitte, treten Sie doch ein«, wiederholte der Großadmiral; doch diesmal mit einem Unterton von Befehlsschärfe in der Stimme.
    Miatamia rührte sich und trat weiter vor, und seine Bewegung schien auch die Paralyse seines Beraters zu lösen.

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