Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Komiautsprecher.
Chewbacca kollerte eine Frage. »Also, zum einen scheint er niemals etwas anderes zu tun als reden«, erklärte Han.
»Das können Calibops eben am besten«, stellte Luke fest. »Sieh es endlich ein, Han: Heutzutage sind Worte das passende Handwerkszeug.«
»Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Han und schnitt eine Grimasse. »Leia hat mir das ein für allemal eingebleut.« Seine Stimme wurde unversehens zu einer beinahe unbewußten Parodie seiner Frau: »Wir sind nicht länger die Rebellen-Allianz, die mit nur einer Handvoll Kämpfer den ganzen Laden schmeißt – wir sind jetzt Unterhändler und Vermittler, und wir sind hier, um den Regierungen der Systeme und Sektoren dabei zu helfen, hübsch artig miteinander umzugehen.«
»Hat Leia das wirklich so ausgedrückt?«
»Ich habe es ein bißchen ausgeschmückt.« Han blickte mit einem Stirnrunzeln aus der Kanzel des Falken und sah dann wieder auf die Anzeigen. »Bist du das in dem X-Flügler?«
»Das bin ich«, bestätigte Luke. »Wieso? Glaubst du, ich habe vergessen, wie man so ein Ding fliegt?«
»Nein, ich dachte bloß, du benutzt mittlerweile meistens eine der Lambda -Fähren der Akademie.«
»Das tue ich nur, weil ich für gewöhnlich nicht allein fliege«, erwiderte Luke. »Schüler und so. R2 war mit mir auf Yavin, um ein paar Daten durchs Raster laufen zu lassen, und als dein Ruf kam, sind wir sogleich in unsere alte Stumpfhose gestiegen und losgeflogen. Worum geht es eigentlich?«
»Worum es auf dieser Seite des Galaktischen Kerns immer geht«, konterte Han säuerlich. »Die Diamala und die Ishori sind mal wieder soweit.«
Luke seufzte. Das Geräusch drang als leises Zischen aus dem Lautsprecher. »Laß mich raten: Handels und Rohstoff Streitigkeiten?«
»Nah dran«, versetzte Han. »Aber dieses Mal geht es um die Sicherheit ihrer Schiffe. Den Diamala gefällt es nicht, sich auf lokale Patrouillenschiffe verlassen zu müssen, wenn sie die Raumhäfen der Ishori anfliegen; die Ishori auf der anderen Seite wollen keine bewaffneten Diamala-Raumer in ihre Systeme hineinlassen.«
»Hört sich vertraut an«, meinte Luke. »Hat Gavrisom irgendeine Idee, wie man dieses Problem lösen kann?«
»Falls ja, hat er mir nichts davon gesagt«, antwortete Han. »Er hat mich bloß auf Wayland verständigt und gesagt, ich solle mich wie der Blitz hierherbegeben. Um dabei zu helfen, daß alle hübsch artig miteinander umgehen, schätze ich.«
»Gavrisom hat dich gebeten, als Vermittler aufzutreten?«
Han zog eine Schnute. »Na ja… nicht ganz. Er denkt irgendwie, daß Leia bei uns ist.«
»Ah.«
»Sieh mal, Luke, ich bin ein offizieller Verbindungsmann der Assoziation Unabhängiger Transportschiffer«, rief Han ihm gereizt in Erinnerung. »Es ist also nicht so, als hätte ich so etwas nicht schon früher gemacht. Und Leia hat schon seit langer Zeit keine richtigen Ferien mehr gehabt – sie und die Kinder brauchen einfach ein bißchen Freizeit miteinander. Und dieses eine Mal lasse ich es nicht zu, daß sie zu irgendeiner stupiden diplomatischen Angelegenheit abberufen wird – vor allem dann nicht, wenn sie eigentlich offiziell beurlaubt ist. Sie hat was Besseres verdient.«
»Darüber läßt sich nicht streiten«, räumte Luke ein. »Schließlich waren die letzten Male, da sie von der Präsidentschaft beurlaubt war, nicht gerade erholsam. Obwohl ich mir persönlich nicht vorstellen kann, daß Wayland auf irgend jemandes Liste der beliebtesten Ferienorte besonders weit oben steht.«
»Du wärst überrascht«, entgegnete Han. »Es ist dort nicht mehr so wie damals, als wir auf dem Weg zum Mount Tantiss durch die Wälder gestapft sind. Nicht mit all den Noghri, die sich dort niedergelassen haben.«
»Ich nehme dich beim Wort«, versprach Luke. »Also, wie kann ich helfen?«
»Ich habe einen Plan«, sagte Han. »Du weißt ja selbst, wie die Diamala sich gebärden, wenn sie nachdenken: ruhig, kalt, ohne Emotionen, nicht wahr? Nun, das fällt in dein Metier als Jedi und so; du könntest dir also ihre Delegation vornehmen. Die Ishori sind genau das Gegenteil: Sie können über nichts reden, ohne gleich aus der Haut zu fahren und sich gegenseitig anzuschreien.«
»Aber sie meinen es ja nicht so«, warf Luke ein. »Es ist hormonell bedingt, eine unwillkürliche Reaktion nennt man das, glaube ich.«
»Ja, ich weiß, ich weiß«, sagte Han, der angesichts der Belehrung einen Anflug von Verärgerung empfand. Jedi-Meister hin oder her, Luke besaß
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