Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
weiterleiten.«
Der Turbolift kam mit einem leichten Ruck zum Stehen, die Tür glitt zur Seite und gab den Blick auf die Achterbrücke frei. »Booster bat mich übrigens, ihn dafür zu entschuldigen, daß er Sie nicht persönlich willkommen heißen konnte«, sagte Ven, während er sie durch den Bogengang winkte, der zur Hauptbrücke führte. »Sie werden den Grund dafür gleich verstehen.«
»Kein Problem«, erwiderte Karrde und warf einen oberflächlichen Blick auf die Konsolen der Achterbrücke. Hier und da blinkte noch eine Anzeige, aber der größte Teil der Konsolen schien entweder im Bereitschaftsmodus zu arbeiten oder ganz abgeschaltet worden zu sein. Er trat in den Bogengang und drehte sich noch einmal, um einen kurzen Blick auf das Achterbrückenholo zu werfen, das gleichermaßen deaktiviert zu sein schien…
»Talon Karrde!« dröhnte Booster Terriks Stimme. »Willkommen an Bord!«
Karrde vollendete die Drehung. Booster schritt die Kommandogalerie hinab auf sie zu und breitete die Arme zu einer herzlichen Begrüßung aus.
Und direkt hinter ihm ging… »Und schau nur, wer noch gekommen ist, um dem Alten einen Besuch abzustatten«, fuhr Booster fort und wandte sich halb zu einer nicht weniger herzlichen Geste um.
»Ja«, sagte Karrde und drängte Odonnl weiter. »Odonnl, ich glaube, Sie haben Boosters Familie noch nicht kennengelernt. Das sind seine liebreizende Tochter Mirax und sein Schwiegersohn Commander Corran Horn, früheres – oh, ich bitte um Verzeihung – immer noch Mitglied von Wedge Antilles’ gefeiertem Renegaten-Geschwader.«
»Ah«, gab Odonnl wachsam zurück. »Nett, Sie kennenzulernen. Das ist die Truppe, mit der Ven hier früher herumhing, oder?«
»Nawara und ich sind zusammen geflogen, ja«, erwiderte Corran, dessen Tonfall nicht weniger wachsam war. »Booster, ich denke, ich habe nichts dagegen, daß Karrde jetzt weiß, daß wir hier sind, aber…«
»Entspann dich, Corran«, beruhigte Booster ihn und trat vor, um kurz Karrdes Hand zu umschließen. »Karrdes Topleute sind ebenso vertrauenswürdig wie er selbst.«
Corran schoß einen entschieden zweideutigen Blick auf Karrde ab. »Da fühle ich mich doch gleich viel besser.«
»Keine Sorge«, versicherte Karrde und bot auch ihm die Hand. »Wir werden Coruscant nichts davon erzählen, daß einer der am meisten verehrten Helden der Republik sich mit Gesindel zusammengetan hat.«
Corran nahm die ausgestreckte Hand, sein Gesicht entspannte sich zu einem dünnen Lächeln. »Ich weiß das zu schätzen. Wie geht es Mara?«
»Ganz gut, danke«, entgegnete Karrde. »Eigentlich müßte sie auch jederzeit hier eintreffen – sie fliegt zur Zeit mit der Starry Ice, die hier mit mir Kontakt aufnehmen soll.« Sein Blick wanderte weiter zu der Frau. »Hallo Mirax, es ist lange her. Wo ist der Kleine?«
»Valin ist gleich da hinten«, erwiderte Mirax und schenkte Karrde ein weitaus aufrichtigeres Lächeln als ihr Mann, als sie auf den Mannschaftsschacht an der Steuerbordseite deutete. »Und er ist inzwischen sechs Jahre alt und längst kein Kleiner mehr.«
»Natürlich nicht«, nickte Karrde und stieg über ein paar Stufen an der Seite der Galerie, um einen Blick in den Mannschaftsschacht zu werfen. Man hatte den Jungen auf einen Stapel Extrakissen in einen der Sitze vor den Konsolen gesetzt, von wo aus er auf eines der Displays blickte und die Gegenwart der Besucher sowie der Männer Boosters, die sich einige der übrigen Kontrollen teilten, vollkommen übersah. »Bringen Sie ihm bei, das Schiff zu fliegen?«
»Wohl kaum«, antwortete Mirax, trat neben ihn und lächelte liebevoll zu ihrem Sohn hinunter. »Dad hat eine der Traktorstrahlkonsolen so hergerichtet, daß er daran spielen kann. Möchten Sie ihn begrüßen?«
»Stören wir ihn lieber nicht«, sagte Karrde. »Vielleicht haben wir später noch Zeit dazu. Betreibt er immer noch seine Musik?«
»Wie ein Mynock mit brennendem Schwanz«, warf Booster frotzelnd ein. »Ich habe ihm gerade erst ein neues Chordokeylo gekauft – sein erstes hat er schon verschlissen. Aber im Ernst, Karrde, ich würde es wirklich begrüßen, wenn du Corrans Anwesenheit hier für dich behalten könntest. Dies sollte ein diskretes Treffen sein – nur eine Handvoll offizieller Vertreter der Neuen Republik weiß etwas davon.«
»Ich verstehe«, entgegnete Karrde und beäugte Corran erneut. »Eine Geheimmission, wie? Mit dem Dolch im Gewande, bei dem man sich in finsteren Bars herumdrückt und sich im
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