Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
Bemerkung…
»Wir bieten 1000«, sagte Karrde und warnte sie mit einem kurzen Blick.
Der Kontrolleur schnaubte vernehmlich. »Für einen Frachter dieser Größe? Sie machen entweder Witze oder sind ein Narr.«
H’sishi fauchte etwas Unverständliches. »Vielleicht aber auch bloß ein mittelloser unabhängiger Kaufmann«, schlug Karrde vor. »Was, wenn ich auf 1100 erhöhe?«
»Was, wenn Sie 1500 daraus machen?«, gab der Kontrolleur zurück. »In der Währung der Neuen Republik.«
»Natürlich«, entgegnete Karrde. »Fünfzehnhundert also, einverstanden.«
»Landefeld 28«, sagte der Kontrolleur, dessen mürrischer Groll offener Schadenfreude gewichen war. Shada fragte sich kurz, wie viel von den 1500 in seine eigene Tasche wandern würde. »Die Leuchtbojen werden Sie leiten. Das Geld wird bei der Ankunft fällig.«
»Danke«, sagte Karrde. » Hab Camber Ende.« Er schaltete das Kom ab. »Chin?«
»Leuchtbojen in Sicht, Capt’n«, meldete der ältere Mann an der Komstation und warf einen Seitenblick auf den Bildschirm. »Sie lotsen uns rein.«
»Geben Sie den Kurs an den Steuermann weiter«, ordnete Karrde an. »Dankin bringen Sie uns runter. Achten Sie auf Jäger – Mara sagte, dass sie unbekannten Raumschiffen bisweilen eine Eskorte schicken.«
»In Ordnung«, bestätigte der Pilot.
Karrde blickte Shada an. »Haben Sie Lust auf einen Spaziergang, wenn wir unten sind?«
Shada zuckte die Achseln. »Wir jungen Mannschaftsdrohnen stehen jederzeit zu Diensten. Wohin gehen wir?«
»In eine Bar namens ThrusterBurn«, teilte Karrde ihr mit. »Vorausgesetzt, meine Karte stimmt, dann ist der Laden nur ein paar Blocks von dem Landefeld entfernt, das uns zugewiesen wurde. Der Mann, den ich zu treffen hoffe, müsste eigentlich dort sein.«
»Ich hatte nicht angenommen, dass wir so bald schon unsere Vorräte auffrischen müssen«, erwiderte Shada. »Wen treffen wir – und weshalb?«
»Einen niederträchtigen, aber wohlerzogenen corellianischen Verbrecherlord mit Namen Crev Bombaasa«, erklärte Karrde. »Er führt den größten Teil aller illegalen Operationen in diesem Abschnitt des Kathol-Sektors durch.«
»Und wir brauchen seine Hilfe?«
»Nicht wirklich«, gab Karrde zurück. »Aber mit seiner Erlaubnis, durch dieses Gebiet zu reisen, könnte vieles leichter werden.«
»Ah«, machte Shada und sah ihn stirnrunzelnd von der Seite an. Das klang so gar nicht nach dem furchtlosen Talon Karrde, über den sie so viele Geschichten aus dem Munde von Mazzic und anderen Schmugglern gehört hatte. »Wir machen uns also Sorgen, dass irgendetwas nicht leicht sein könnte?«
Er lächelte. »Aber immer«, antwortete er. Er sagte es in einem lässigen Tonfall, doch Shada konnte eine merkwürdige Leere heraushören.
»Äh… Captain Karrde?«, ergriff 3PO zögernd das Wort. »Werden Sie während dieses Besuchs meine Dienste benötigen.«
Karrde lächelte erneut. »Nein, 3PO, vielen Dank«, versicherte er dem Droiden. »Wie ich schon sagte, ist die offizielle Sprache dort unten Basic. Du kannst also mit den anderen auf dem Schiff bleiben.«
Der Droide schien vor Erleichterung in sich zusammenzusinken. »Vielen Dank, Sir.«
Karrde lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Shada. »Wir gehen nur leicht bewaffnet – nur umgeschnallte Blaster.«
»Alles klar«, erwiderte Shada. »Aber ich überlasse Ihnen den Blaster.«
»Sind Sie besorgt, Sie könnten in Handgreiflichkeiten verstrickt werden?«, warf Dankin ein.
»Ganz und gar nicht«, entgegnete Shada kühl, erhob sich von ihrem Platz und ging auf den Ausgang der Brücke zu. »Mir ist es bloß lieber, wenn meine Gegner nicht wissen, aus welcher Richtung die Handgreiflichkeiten kommen. Ich bin in meiner Kabine, Karrde – lassen Sie es mich wissen, wenn sie so weit sind.«
Zwanzig Minuten später waren sie unten. Wiederum fünfzehn Minuten darauf, nachdem sie die Landegebühr entrichtet und eine kurze Verhandlung mit einem Trio weiß uniformierter pembricanischer Sicherheitslegionäre um ein zusätzliches so genanntes Schutzgeld durchgestanden hatten, marschierten Karrde und Shada über die Straßen des Raumhafens von Erwithat.
Dabei handelte es sich Karrdes Meinung zufolge nicht um einen besonders inspirierenden Ort. Selbst zur Mittagsstunde schien ein Dunstschleier die gesamte Stadt einzuhüllen, der das Sonnenlicht trübte und den gelegentlichen Brisen, die, ohne merklich Kühlung zu bringen, die heiße Luft aufrührten, eine gewisse Feuchtigkeit verlieh. Der
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