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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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Ben war es nämlich durchaus zuzutrauen, dass sie sich auch ohne Kims Erlaubnis an den Computer setzten.
    »Also – was ist jetzt?«, fragte Lukas. »Dürfen wir?«
    »Nein«, sagte Kim. »Vielleicht später. Aber nur, wenn ihr jetzt auf der Stelle verschwindet.«
    »Blöde Kuh!«, schimpfte Lukas und stürmte aus dem Zimmer. Ben folgte ihm und knallte die Tür hinter sich zu.
    Kim atmete auf, als sie die Zwillinge die Treppe hinunterpoltern hörte. Jetzt konnte sie endlich in Ruhe ihre Mails lesen. Es waren immerhin fünf neue Nachrichten eingegangen. Die ersten drei löschte sie gleich, als sie die Namen der Absender sah: Sven, Martin und Leon. Da sich die meisten Jungs immer nur wichtig machten, aber kein bisschen Grips im Kopf hatten, waren sie für den Detektivclub absolut ungeeignet.
    Kim seufzte enttäuscht. Sah ganz so aus, als wäre heute wieder nur Schrott dabei. Ohne große Hoffnung öffnete sie Mail Nummer vier.
     
    Hallo Unbekannte,
    ich bin mutig, clever und neugierig und interessiere mich für Geheimnisse und ungeklärte Vorfälle. Einige davon spielen sich sogar direkt vor unserer Nase ab … Bevor ich weitere Informationen preisgebe, würde ich aber gerne etwas mehr über dich wissen, große Unbekannte. Schlage darum möglichst bald ein persönliches Treffen vor. Wähle Ort, Zeit und ein Erkennungszeichen. (Oder kennen wir uns vielleicht schon?)
     
    Bis dann,
    Miss Marple
     
    Während Kim den Text las, begann ihr Herz aufgeregt zu klopfen. Das klang total spannend! Wer sich wohl hinter dem Decknamen verbarg? Und was meinte Miss Marple mit den ungeklärten Vorfällen, die sich direkt vor ihrer Nase abspielten? Es gab nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden: Kim musste sich mit Miss Marple verabreden.
    Entschlossen klickte sie auf »Antworten« und schlug ein Treffen am kommenden Freitag um vier Uhr im Café Lomo vor. Dort fand alle zwei Monate eine Hörspiel-Lounge statt, bei der sich Fans der »Die drei ???« trafen, Hörspiele der berühmten Detektive aus Rocky Beach anhörten und über die verschiedenen Fälle fachsimpelten. Ab und zu war Kim auch schon bei diesen Treffen dabei gewesen.
    Im Café Lomo konnten sie die Clubgründung ungestört und auf neutralem Boden abwickeln. Nachdem Kim die Antwort abgeschickt hatte, öffnete sie die letzte Mail.
     
    Hey,
    hab gerade deine Anzeige gelesen. Die Sache mit dem Detektivclub klingt spannend, ich bin dabei. Wann soll’s denn losgehen?
    Ciao,
    Marie Grevenbroich
     
    PS: Bitte keine Treffen montags, dienstags oder donnerstags, da hab ich nämlich Gesangsstunde, Theatergruppe und Aerobic!
     
    Kim schnappte nach Luft. Marie Grevenbroich! Ausgerechnet Marie Grevenbroich hatte sich auf ihre Anzeige gemeldet! Das war einfach der Hammer. Kim hatte Marie schon öfter im Jugendzentrum gesehen. Marie war in der Theater-AG, die zeitgleich mit dem Schreibworkshop stattfand, an dem Kim ab und zu teilnahm. Kim hatte zwar noch nie ein Wort mit Marie gewechselt, aber sie kannte sie natürlich. Jeder kannte Marie. Sie war so eine Art Berühmtheit und wurde ständig von ihren zahlreichen Bewunderern umlagert. Die Mädchen wollten alle so sein wie sie oder (wenn das schon nicht ging) zumindest mit ihr befreundet sein. Und die Jungs fuhren sowieso total auf sie ab. Marie sah nämlich super aus, konnte verdammt gut singen und schauspielern und hatte einen berühmten Vater: Helmut Grevenbroich alias Hauptkommissar Brockmeier, der Star aus der Krimiserie Vorstadtwache .
    Angeblich hatte ihr Vater super viel Geld und las Marie jeden Wunsch von den Augen ab. Doch das war nur eins von vielen Gerüchten, die über Marie kursierten, und Kim hatte keine Ahnung, ob tatsächlich etwas dran war.
    Kim starrte nachdenklich auf den Bildschirm ihres Computers und überlegte, ob Marie als Clubmitglied überhaupt infrage kam. Sie schien zeitlich ja schon ziemlich eingespannt zu sein. Außerdem hatte sie im Jugendzentrum immer einen äußerst arroganten Eindruck gemacht, wenn sie perfekt gestylt zu den Theaterproben stolziert war. Wahrscheinlich war sie total zimperlich und hatte nur ihren nächsten Friseurtermin und die neueste Idealdiät im Kopf, die sie natürlich überhaupt nicht nötig hatte.
    Aber dummerweise war Marie die einzige Kandidatin, die abgesehen von Miss Marple halbwegs infrage kam. Außerdem musste Kim zugeben, dass sie auch ein kleines bisschen neugierig darauf war, die berühmte Marie Grevenbroich persönlich kennen zu lernen.
    Nach längerem Grübeln

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