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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und sah dort keine Furcht mehr. Es war ein Blick, auf den er lange gewartet hatte. Für den Anblick der friedlich schlafenden Vicky hatten sich all die Schmerzen und die Schrecknisse gelohnt; der Blick in Gias Augen war noch eine Zugabe.
    Sie ließ den Kopf zurücksinken und schloss die Augen. »Ist es wirklich vorbei?«
    »Für euch, ja. Für mich … Da ist noch eine Sache zu erledigen.«
    »Diese Frau«, sagte Gia. Es war keine Frage.
    Jack nickte und dachte an Kolabati, die in seiner Wohnung saß, und an das, was gerade mit ihr passieren mochte. Er beugte sich vor, um Abes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Setz mich zuerst bei meiner Wohnung ab, ja, Abe? Dann bringst du Gia nach Hause.«
    »Du kannst dich nicht allein um deine Wunden kümmern«, sagte sie. »Du brauchst einen Arzt.«
    »Ärzte stellen zu viele Fragen. Und der, der mich normalerweise zusammenflickt, ist nicht in der Stadt.«
    »Dann komm mit zu mir. Ich kann die Wunden wenigstens auswaschen.«
    »Einverstanden. Ich komme, sobald ich bei mir fertig bin.«
    Gia runzelte die Stirn. »Was ist so wichtig, dass du sie sofort treffen musst?«
    »Ich habe etwas, das ihr gehört« – er tippte auf die Halskette um seinen Hals – »und das muss ich zurückgeben.«
    »Kann das nicht warten?«
    »Ich fürchte, nein. Ich habe sie ausgeliehen, ohne es ihr zu sagen, und ich habe mittlerweile erfahren, dass sie darauf angewiesen ist.«
    Gia schwieg.
    »Ich komme, sobald ich kann.«
    Gias Antwort bestand darin, dass sie ihr Gesicht dem Fahrtwind zukehrte, der durch die fehlende Windschutzscheibe hereinpfiff, und starr geradeaus blickte.
    Jack seufzte. Wie sollte er ihr erklären, dass »diese Frau« jetzt gerade in jeder Stunde mehrere Jahre altern mochte, dass sie vielleicht schon ein sabberndes, seniles Wrack war? Wie konnte er Gia von etwas überzeugen, dass er selbst nicht glauben konnte?
    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend. Auf der Fahrt durch die Stadt sahen sie mehrere Polizeiwagen, aber keiner kam nahe genug an sie heran, um die fehlende Scheibe zu bemerken.
    »Danke für alles, Abe«, sagte Jack, als sie vor seinem Haus anhielten.
    »Soll ich auf dich warten?«
    »Das dauert vielleicht eine Weile. Trotzdem danke. Wir rechnen morgen früh ab.«
    »Bis dahin habe ich die Rechnung fertig.«
    Jack gab der schlafenden Vicky einen Kuss auf den Kopf und rutschte aus dem Wagen. Er fühlte sich müde und zerschlagen.
    »Kommst du noch?« Gia sah ihn jetzt zum ersten Mal wieder an.
    Jack war froh, dass die Einladung noch galt. »Sobald ich kann. Wenn du es noch willst.«
    »Ich will es noch.«
    »Dann werde ich da sein. In spätestens einer Stunde. Das verspreche ich.«
    »Und du kommst so lange klar?«
    Er war ihr für ihre Besorgnis dankbar.
    »Sicher.«
    Er schlug die Tür zu und sah dem davonfahrenden Wagen nach. Dann begann er den langen Aufstieg in den zweiten Stock. Als er mit dem Schlüssel in der Hand vor der Tür stand, zögerte er. Ein eisiger Hauch durchfuhr ihn. Was erwartete ihn auf der anderen Seite? Was er vorfinden wollte, war ein leeres Wohnzimmer und eine junge Kolabati, die in seinem Bett schlief. Er würde die beiden Halsketten auf dem Nachttisch ablegen, wo sie sie am Morgen finden musste, dann würde er zu Gia fahren. Das war die einfache Möglichkeit. Kolabati wusste dann, dass ihr Bruder tot war, ohne dass er ihr das sagen musste. Im günstigsten Fall war sie dann verschwunden, wenn er zurückkam.
    Bitte, bitte, die einfache Möglichkeit, dachte er. Wenigstens einmal muss doch heute etwas leicht sein.
    Er öffnete die Tür und trat ins Wohnzimmer. Es war dunkel. Sogar das Licht in der Küche war ausgeschaltet. Ein Lichtstrahl unter der Tür zum Schlafzimmer her spendete das einzige Licht. Und er konnte nur ein Atmen hören – hastig, kurzatmig, rasselnd. Es kam von der Couch. Er ging darauf zu.
    »Kolabati?«
    Ein Keuchen, ein Husten, dann ein Stöhnen und jemand erhob sich von der Couch. Vor dem trüben Lichtstrahl hob sich eine verschrumpelte dürre Gestalt mit hohen dünnen Schultern und einem verkrümmten Rückgrat ab. Sie trat auf ihn zu. Jack erriet, dass ihn eine ausgestreckte Hand entgegengehalten wurde, auch wenn er sie nicht sehen konnte.
    »Gib sie mir!« Die Stimme war kaum mehr als ein schwaches Rasseln, eine Schlange, die durch dürres Laub gleitet. »Gib sie mir zurück!«
    Aber der Tonfall und die Betonung waren unverkennbar – es war Kolabati.
    Jack versuchte zu sprechen und stellte fest, dass er einen

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