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Heart Beat

Heart Beat

Titel: Heart Beat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Jones
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1. Kapitel
    Erin Parker war viel zu spät dran. Schuld war ein verrückter Radfahrer, wegen dem sie sich zu einem riskanten Ausweichmanöver hatte hinreißen lassen, sodass ihre Corvette C1 Coupé nach einem Schlenker nach links einen Hydranten küsste.
    Frontal und ungebremst.
    Vermutlich hätte der Radfahrer bei ihrem geringen Tempo weniger Schaden davon getragen, als das schwarze Blech ihres geliebten Oldtimers. Aber das würde auf ewig eine Vermutung bleiben. Was auch gut war. Ihr Erste-Hilfe-Kurs lag schon einige Jahre zurück. Sie war außerdem nicht sicher, ob der Kerl mit der komisch karierten Mütze ihre Bemühungen, ihn wieder auf die Beine zu bekommen, sonderlich zu schätzen gewusst hätte. Bestimmt nicht. Er hatte, auch ohne einen Kratzer abbekommen zu haben, bereits genug Flüche in ihre Richtung geschleudert. Ausdrücke, die sie noch nie gehört hatte und die bestimmt jedem Droschkenkutscher die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten.
    Was für ein Griesgram! Und das um halb acht Uhr morgens!
    Einen Berg Prüfungsvorbereitungen unter ihren Arm geklemmt, lief sie durch die leeren Gänge der NYU, um zu ihrem Unterrichtssaal zu gelangen. Seit sie vor einem Jahr von Boston nach New York gezogen war, um ihre neue Stelle als Geschichtsprofessorin an der privaten Universität zu beziehen, war sie kein einziges Mal zu spät gekommen, und es fuchste sie, beinahe in der gesamten ersten Stunde durch Abwesenheit zu glänzen.
    »Erin!«, hallte eine bekannte Männerstimme durch die Gänge und ließ ihr Herz noch einen Takt schneller schlagen. Sie war von ihrem kleinen Sprint völlig außer Atem und fast schon dankbar, ihr Tempo zu verringern, damit Robert zu ihr aufholte. Doktor Robert Peterson, Professor für Strafrecht und der mit Abstand attraktivste Mann der gesamten Lehrerschaft an der NYU. Mit seinen kurzen blonden Haaren, den hellblauen Augen und dem schlanken Körper machte er selbst den jüngsten Athleten des Sportteams Konkurrenz. Dass Robert bereits auf die Vierzig zusteuerte, tat seiner Attraktivität in keinster Weise einen Abbruch. Im Gegenteil. Das Älterwerden stand ihm ausgesprochen gut.
    »Meine Güte, wie geht es dir?«, fragte er und musterte sie aus diesen unglaublich blauen Augen, die ihr im letzten Jahr mehr als einmal in ihren Träumen begegnet waren. »Die Sekretärin sagte mir, du würdest wegen eines Unfalls zu spät kommen. Was ist passiert? Wurde jemand verletzt?«
    Erin wischte seine Sorge, die sie insgeheim ziemlich rührte, mit einer Handbewegung zur Seite. »Ich bin einem Radfahrer ausgewichen und in einen Hydranten gefahren. Verletzt wurde niemand, ich habe mich nur erschrocken, das ist alles.«
    »Gut, sehr gut«, sagte er und schien aufrichtig erleichtert. Sie erreichten die nächste Abzweigung, doch anstatt auf das Besprechungszimmer zuzugehen, wie sie erwartete, bog Robert mit ihr nach rechts ab. Die Hände in die Taschen seiner dunklen Cordhose geschoben, blickte er vor sich auf den glänzenden Linoleumboden.
    »Kann ich etwas für dich tun, Robert?«, fragte sie, um die unangenehme Stille zu vertreiben und ihre Nervosität zu überspielen. Robert hatte diese Wirkung auf sie, seit sie ihm das erste Mal begegnet war. Er war einer dieser Männer, die nur in ihre Reichweite gelangen mussten, schon führten sämtliche Hormone einen Freudentanz auf.
    Der Rest der weiblichen Belegschaft machte da keine Ausnahme. Jede einzelne hatte Probleme, sich auf ihre Unterhaltung zu konzentrieren, sobald der smarte Professor den Raum betrat.
    Er antwortete nicht, und Erin machte den Fehler, ihn von der Seite anzusehen. Himmel, er sah einfach umwerfend aus! Noch umwerfender allerdings war sein Blick, der auf ihrem erhitzten Gesicht ruhte und in dem sie so etwas wie Unsicherheit erkannte.
    »In drei Wochen endet das Frühjahrsemester«, sagte er schließlich und strich sich über den Nacken. »Du hast doch sicher von der internen Abschlussfeier gehört, die am Wochenende davor stattfinden wird, nicht wahr?«
    Oh. Mein. Gott. Dr. Robert Peterson war nervös, weil er sie um ein Date bitten wollte? Nur mühevoll wiederstand sie der Versuchung, ihn vor Aufregung dümmlich anzugrinsen, während ihr Magen einen Salto vollführte. Sie hatte fast ein Jahr auf diesen Augenblick gewartet. Gehofft, er würde sie genauso anziehend finden, wie sie ihn. Gewünscht, er würde erkennen, wie viel sie gemeinsam hatten. Auch er liebte klassische Musik, wusste gutes Essen zu schätzen, dazu ein Glas köstlichen

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