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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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beschattet. Aber wir werden
ihn
beschatten. Wir bringen in Erfahrung, wo er wohnt, dann nehmen wir ihn uns vor.
    Und wir werden nicht warten, Stan. Wir machen es noch heute!«
     
     

8
     
    Sandy schaute auf die Uhr. Halb eins. Er wanderte jetzt seit einer halben Stunde durch den Park. Die Botschaft hatte gelautet: derselbe Ort, mittags. Die Angabe »mittags« war eindeutig. Und Sandy hatte angenommen, »derselbe Ort« bedeutete dieselbe Bank. So hatte er dort für eine Weile gewartet – aber keine Spur vom Erlöser. Er fragte sich, ob er den Erlöser »Jack« nennen sollte. Er hatte keine Ahnung, ob das sein richtiger Name war, aber er war auf jeden Fall besser als »Erlöser«.
    Nach einer Viertelstunde auf der Bank war er aufgestanden und herumgeschlendert. Vielleicht war mit »derselbe Ort« der Park allgemein gemeint. Doch nachdem er eine Viertelstunde lang die sich über zehn Blocks erstreckenden Grünanlagen abgegrast hatte, war von dem Mann noch immer nichts zu sehen.
    Es sah aus, als wäre er zum Narren gehalten worden. Was nun? Er hatte dem Erlöser mit der Zeichnung gedroht, hatte ihm verraten, dass er sie nicht vernichtet hatte. Das stimmte nicht. Er hatte sie zerrissen und in einer der Toiletten in der Redaktion des
Light
hinuntergespült. Aber er konnte jederzeit vom Computer ein neues Exemplar ausdrucken lassen, wenn er es wollte. Aber wollte er das?
    Er erinnerte sich, was Beth über
Wer die Nachtigall stört
gesagt hatte. Hatte er das Recht, Boo Radley nur wegen einer Story ins Rampenlicht zu zerren?
    Doch der Vergleich passte nicht ganz. Er war hier, um dem Erlöser einen Gefallen zu tun – den größten Gefallen seines Lebens.
    Sandy schaute abermals auf die Uhr. Er würde ihm eine weitere Viertelstunde spendieren, aber dann ...
    »Hey!«
    Sandy zuckte zusammen, schaute hoch, sah sich um – der Erlöser stand in knapp zehn Metern Entfernung neben einem Baum. Er deutete mit einem Kopfnicken den Abhang zum Highway hinunter.
    »Warten Sie ein oder zwei Minuten«, sagte er, »und dann kommen Sie zur Unterführung.«
    Sandy sah, wie er sich entfernte, wartete die gewünschte Zeitspanne, dann folgte er ihm. Er traf ihn im Schatten eines Betonbogens, über den ein kurzes Stück des West Side Highways verlief. Der Verkehrslärm war hier unten als dumpfes Dröhnen zu hören.
    »Hören Sie«, sagte Sandy und ging auf ihn zu, »ehe wir weiterreden, möchte ich Ihnen erklären ...«
    Der Erlöser brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und suchte den Park hinter ihm ab.
    »Falls Sie sich Sorgen machen, dass ich verfolgt wurde – ich wurde es nicht.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht«, erwiderte der Erlöser. »Ich habe niemanden nach Ihnen in den Park kommen sehen, aber in diesem Punkt kann man sich nie ganz sicher sein.«
    Nach einigen Sekunden, in denen er den Blick aufmerksam über Büsche und Bäume schweifen ließ, wandte er sich zu Sandy um. »Was liegt an, Palmer? Geht es um irgendwelche Spielchen? Ich dachte, wir hätten uns verstanden: Sie kriegen Ihr Interview, und ich höre nie wieder von Ihnen.«
    Er klang verärgert, und dazu hatte er jedes Recht, aber Sandy hatte sich vorgenommen, sich nicht in die Defensive drängen zu lassen.
    »Keine Spielchen«, beteuerte er. »Es ist nur so, dass ich glaube, Sie spielen nicht mit offenen Karten. Ich glaube nicht, dass Sie für die Regierung arbeiten, und ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie jemals ein Navy-SEAL waren.«
    »Ob es stimmt oder nicht, welchen Unterschied macht das? Sie haben Ihre Story gekriegt, die Zeitung war ausverkauft ...«
    »Woher wissen Sie das?«
    Sein Mund verzog sich. »Ich musste bei drei Kiosken nachfragen, ehe ich ein Exemplar bekam. Das heißt, Ihre Chefs müssen glücklich sein. Sie sind jetzt eine ganz große Nummer. Was haben Sie zu meckern?«
    Sandy widerstand dem Drang, seine feuchten Hände an der Hose abzuwischen. Dieser Mann war gefährlich, und er musste aufpassen, wie er die Sache anpackte. Er war in der letzten Stunde seinen Auftritt Schritt für Schritt durchgegangen. Jetzt war Showtime.
    »Ich meckere gar nicht. Es ist nur so, dass mir klar geworden ist, warum Sie nicht wollen, dass Ihr Gesicht in den Zeitungen erscheint, warum Sie nicht wollen, dass jemand Ihren Namen erfährt: Sie werden gesucht.«
    Bingo. Der Erlöser hatte erneut den Park abgesucht, aber als er blinzelte und Sandy anstarrte, wusste er, dass er einen Treffer gelandet hatte.
    »Sie sind verrückt.«
    »Hören Sie einfach zu. Ich

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