Handyman Jack 07 - Todessumpf
hören, dass man einen Mann ohne gültige Identität dabei geschnappt hat, wie er versuchte, ein Flugzeug zu besteigen, und anschließend ein Fahndungsfoto von dir sehen.«
»Ich auch nicht.«
Jack fröstelte unwillkürlich. Was für ein Albtraum. Das wäre das Ende seines Lebens zwischen den Welten. Noch schlimmer wäre es allerdings, wenn sein Bild in den Zeitungen und im Fernsehen erschiene. Er hatte eine ganze Reihe von Leuten im Laufe seiner beruflichen Karriere als Problembeseitiger ziemlich unglücklich gemacht. Dass er noch am Leben war, hatte er einzig und allein der Tatsache zu verdanken, dass niemand wusste, wer er war und wo man ihn finden konnte. Eine öffentliche Verhaftung würde das grundlegend ändern. Dann könnte er sich genauso gut eine Zielscheibe auf die Brust malen.
Während sich Gia am Computer im Arbeitszimmer den Wetterbericht für Miami ansah, setzte sich Jack an den alten Eichentisch und holte seine Reservebrieftasche hervor. Er entfernte sämtliche Hinweise auf andere Identitäten daraus und ließ lediglich den Tyleski-Führerschein und die Kreditkarte darin und fügte tausend Dollar in bar hinzu.
Gia kam aus dem Arbeitszimmer. »Laut Wettervorhersage rechnen sie in Miami für die nächsten drei Tage mit Temperaturen um die dreißig Grad Celsius, daher packe ich dir lieber leichte Kleidung ein.«
»Gut. Leg auch ein paar Laufhosen dazu, wenn du schon dabei bist.« Er trug mittlerweile Jeans, Turnschuhe und ein T-Shirt, aber für die Reise brauchte er mehr. »Würdest du mir netterweise auch noch ein langärmeliges Hemd heraussuchen?«
Sie verzog das Gesicht. »Lange Ärmel? Es wird heiß.«
»Ich habe meine Gründe.«
Sie zuckte die Achseln und verschwand in seinem Schlafzimmer.
Während sie in seinen Schubladen herumwühlte, packte Jack seine 9 mm Glock 19 in das Polstermaterial, umwickelte das Päckchen mit Alufolie und stopfte es in den FedEx-Karton. Das Gleiche tat er mit seiner .38er AMT Backup und dem Knöchelholster und fügte weiteres Polstermaterial hinzu, damit die Waffen nicht im Karton herumrutschten. Danach wickelte er Klebeband um den Karton, um das FedEx-Logo zu überdecken.
»Für wie viele Tage soll ich packen?«, rief Gia aus dem Schlafzimmer.
»Drei oder vier. Wenn ich länger bleiben sollte, lasse ich die Sachen waschen.«
Gia erschien wieder im Wohnzimmer, in der Hand ein leichtes Baumwollhemd mit rot-blauem Karomuster.
»Bist du sicher, dass du ein langärmeliges Hemd mitnehmen willst?«
Er nickte. »Das brauche ich, um dies hier zu verstecken.«
Er hielt einen Plastikdolch hoch. Er war dunkelgrün, fast schwarz, und besaß eine acht Zentimeter lange Klinge und einen zehn Zentimeter langen Griff, alles aus einem einzigen Stück superharter Kunststoffmischung geformt, die, wie ihm Abe garantiert hatte, von keinem Metalldetektor der Welt aufgespürt werden könne. Die Klinge hatte keine richtige Schneide, doch die Spitze war scharf genug, um in Sperrholz einzudringen.
Niemand würde ausgerechnet seine Maschine hijacken.
Gias Augen weiteten sich. »Oh, Jack! Du hast doch nicht etwa vor …«
»Ich befestige das Ding mit Klebeband an der Innenseite meines Arms. Dort findet es niemand.«
»Das ist doch Wahnsinn! Weißt du, was passiert, wenn du erwischt wirst?«
»Ich werde nicht erwischt.« Er hielt eine Rolle Klebeband hoch. »Hilfst du mir?«
»Ganz bestimmt nicht! Ich will mit solchen Verrücktheiten nichts zu tun haben. Das ist unverantwortlich.
Du wirst bald Vater sein! Möchtest du im Gefängnis sitzen, wenn die Kleine geboren wird?«
»Natürlich nicht. Aber Gia, mittlerweile müsstest du begriffen haben, dass ich so bin. Dies ist die Art, wie ich lebe.«
»Du hast doch bloß Angst, die Kontrolle zu verlieren.«
»Schon möglich. Mich in ein Flugzeug zu setzen, das von jemandem gelenkt wird, den ich nicht kenne, verursacht mir Magenschmerzen. Aber das kann ich noch halbwegs ertragen. Was ich dagegen nicht ertragen kann, ist, irgendeiner Fluglinie vertrauen zu müssen, dass sie sich auch wirklich vergewissert, dass sich alle anderen Passagiere anständig verhalten.«
»Du musst lernen, Vertrauen zu haben, Jack.«
»Das tue ich. Ich vertraue mir, ich vertraue dir, ich vertraue Abe, ich vertraue Julio. Darüber hinaus …« Er zuckte die Achseln. »Tut mir Leid. So bin ich nun mal gestrickt.« Er hielt wieder die Rolle Klebeband hoch. »Bitte.«
Sie half ihm, doch er spürte, dass sie nicht mit dem Herzen bei der Sache war.
Er schützte
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