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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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die Spitze mit einem kleinen Stück Klebeband, dann drückte er den Dolch gegen die Innenseite seines linken Oberarms, wobei der Griff der Waffe fast in seiner Achselhöhle verschwand. Gleichzeitig umwickelte sie seinen Arm mitsamt dem Dolch mit drei langen Streifen Klebeband. Nicht gerade die bequemste Transportart, aber er würde den Dolch auf der Toilette abnehmen, sobald sie in der Luft waren, und ihn für den Rest des Fluges in einem seiner Socken verstecken.
    Nachdem sie ihr Werk vollendet hatte, trat Gia zurück und begutachtete das Ergebnis.
    »Das müsste halten. Ich …« Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    »Ich muss ständig daran denken, dass – wenn am 11. September jemand wie du in einer dieser Maschinen gesessen hätte – die Trade Towers wahrscheinlich noch stünden.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich bin nicht Superman. Mit fünf Leuten kann nicht einmal ich es aufnehmen. Aber mit den Leuten von Flug 93 … wer weiß?«
    Er schlüpfte in das Hemd, krempelte die Ärmel bis zur Hälfte der Unterarme hoch und nahm eine lockere Haltung ein.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Höchst verdächtig«, antwortete sie.
    »Wirklich?«
    Sie seufzte. »Nein. Du siehst aus wie immer. Mister Harmlos, wie er im Buche steht.«
    Genau das wollte er hören. »Gut. Ist alles gepackt?«
    »Ich habe die Sachen aufs Bett gelegt. Wo ist dein Koffer?«
    »Ein Koffer? Den habe ich nicht. Ich habe noch nie einen gebraucht.«
    »Stimmt ja. Du verreist nicht. Wie wäre es mit einer Sporttasche oder so etwas Ähnlichem?«
    »Die habe ich, aber darin befindet sich mein Werkzeug.« Seine spezielle Art von Werkzeug.
    »Nun, wenn sie nicht allzu schmutzig ist, dann mach sie leer und wir sehen, ob sie geeignet ist.«
    Jack holte die Tasche aus einem Wandschrank und kippte ihren Inhalt auf die Küchenanrichte: Glasschneider, Saugnapf, Gummihammer, Brecheisen, Dietriche für Autotüren, Dietriche für Sicherheitsschlösser, eine Garnitur Schraubenzieher und Schraubenschlüssel in verschiedenen Größen und Kombinationen.
    »Was ist das alles?«, fragte Gia, während sie die umfangreiche Kollektion betrachtete.
    »Mein Handwerkszeug, Liebes. Nur mein Handwerkszeug.«
    »Wenn du Einbrecher bist, vielleicht.«
    Er wischte die Sporttasche mit einem feuchten Papierhandtuch aus und reichte sie ihr. »Geht das so?«
    Es ging. Seine Garderobe für den Süden bestand aus Shorts, T-Shirts, Socken und Boxershorts. Sie schafften es, alles in die Tasche zu stopfen.
    »Du wirst ziemlich zerknittert aussehen«, warnte sie ihn.
    »Ich fliege nach Florida, oder hast du das vergessen? Dort gehört der Knitter-Look dank der Rentnerscharen zum alltäglichen Erscheinungsbild.«
    »Wie Recht du hast.«
    Er hob die Tasche. »Was meinst du, muss ich die abgeben, oder kann ich sie als Handgepäck an Bord mitnehmen?«
    »Sie dürfte klein genug sein, um ins Gepäckfach zu passen.«
    »Gepäckfach …? Ja, richtig. Ich weiß, was du meinst. Die Klappen über den Sitzen.«
    Sie sah ihn kopfschüttelnd an. »Wann hast du das letzte Mal in einem Flugzeug gesessen?«
    Jack musste nachdenken. Die Antwort war ein wenig peinlich. »Ich glaube, es war in meinem zweiten College-Jahr. Anlässlich der alljährlichen studentischen Spring Break Party in Fort Lauderdale.«
    Er konnte sich kaum daran erinnern. Es schien in grauer Vorzeit gewesen zu sein. Und irgendwie stimmte das sogar. Es war in einem völlig anderen Leben gewesen.
    »Seitdem nicht mehr?«
    Er zuckte die Achseln. »Es gibt keinen anderen Ort, wo ich hin will.«
    Sie starrte ihn verblüfft an. »Ist so etwas möglich?«
    »Natürlich. Alles, was ich brauche, finde ich in dieser Stadt.«
    »Du glaubst nicht, dass es auch etwas damit zu tun haben könnte, dass per Flugzeug zu reisen solche Umstände macht und für dich sogar riskant sein kann?«
    »Irgendwie schon.« Auf was wollte sie hinaus?
    Gia schlang die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
    »Begreifst du es nicht?«, fragte sie. »Oder willst du es nur nicht begreifen? Du hast dir ein anonymes, völlig autonomes Leben zusammengebastelt, aber es ist zu einer regelrechten Falle geworden. Sicher, niemand weiß, dass es dich gibt, und du musst nicht wie alle anderen die ersten vier oder fünf Monate des Jahres ausschließlich für die Regierung arbeiten, und das ist sicherlich auf seine Art auch ganz toll, aber andererseits ist es ein großes Hindernis. Wohin du auch gehst, stets musst du so tun, als wärest du jemand anders, und das Risiko

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