Handyman Jack 07 - Todessumpf
aufzuhalten. Wenn man fliegen wollte, kaufte man ein einfaches Ticket, und wenn man wieder zurückkommen wollte, musste man sich ein zweites kaufen.
Diese Linie war für Jack wie geschaffen.
Er bat um einen der Plätze am Mittelgang, aber die waren bereits besetzt. Doch er schaffte es, sich einen Sitz am Ausgang zu ergattern, wo er einiges mehr an Beinfreiheit hatte.
Da er bis zum Start noch ein wenig Zeit hatte, gönnte er sich einen Becher Kaffee mit einem trendigen Namen à la Mokka-Latte-Java-Kaka-Kookoo oder so ähnlich. Immerhin schmeckte er ziemlich gut. Er kaufte sich noch ein Päckchen Kaugummi und begab sich dann, indem er sich gegen alle Eventualitäten wappnete, zu den Metalldetektoren mit ihren dazugehörigen Angestellten, die bei den Fluggästen nötigenfalls Leibesvisitationen vornahmen.
Er achtete darauf, dass er sich ans Ende der längsten Warteschlange stellte, damit er ausreichend Gelegenheit hätte, sich anzusehen, wie der Sicherheitscheck ablief. Er bemerkte, dass ein weitaus höherer Prozentsatz an Leuten, die den Metallalarm auslösten, zwecks eingehender Überprüfung zur Seite gebeten wurden, als die, die keinen Alarm auslösten. Er wünschte sich auf jeden Fall, zu Letzteren zu gehören.
So muss sich ein Terrorist fühlen, begriff er schlagartig. In einer Warteschlange stehend, schwitzend und Stoßgebete zum Himmel schickend, dass niemand die falsche Identität durchschauen möge, derer man sich bedient. Außer dass ich nicht so aussehe, als wollte ich irgendwem ein Leid antun. Ich will nur so schnell wie möglich nach Florida.
Als er an der Reihe war, stellte er seine Reisetasche auf das Förderband und verfolgte, wie sie im Schlund des Röntgengeräts verschwand. Dann musste er durch den Metalldetektor gehen. Er legte seine Armbanduhr, alle Geldmünzen und seine Schlüssel in das kleine Behältnis, das seitlich am Detektor vorbeigereicht wurde, dann trat er selbst durch den Rahmen.
Sein Herz übersprang einen Schlag und schaltete einige Gänge höher, als ein lautes Piepen ertönte. Verdammt!
»Sir, haben Sie Ihre Taschen vollständig ausgeleert?«, fragte eine üppige wasserstoffblonde Frau in einer weißen Bluse mit Epauletten, einem goldenen Abzeichen und einem Namensschild, auf dem »Dolores« zu lesen war. Sie war mit einem metallenen Detektorstab bewaffnet. Ein paar Meter hinter ihr standen zwei Sicherheitsmänner mit Karabinern auf den Schultern.
»Ich dachte schon. Lassen Sie mich noch mal nachsehen.« Er klopfte seine vorderen und hinteren Hosentaschen ab, bis auf seine Brieftasche waren sie jedoch leer. Er zog die Brieftasche heraus. »Könnte das die Schuldige sein?«
Sie führte den Handdetektor dicht an der Brieftasche vorbei, ohne dass ein Piepen zu hören war. »Nein, Sir. Treten Sie bitte hier herüber.«
»Weshalb?«
»Ich muss Sie untersuchen.«
Das Undenkbare war offenbar eingetreten.
»Stimmt etwas nicht?«
»Wahrscheinlich ist es nur Ihre Gürtelschnalle oder irgendein Schmuck. Kommen Sie bitte hierher an diesen Tisch. Gut. Spreizen Sie die Beine und strecken Sie die Arme seitlich aus.«
Jack nahm die gewünschte Haltung ein. Die Feuchtigkeit in seinem Mund schien auf direktem Weg zu seinen Handflächen zu wandern. Sie fuhr mit dem Detektorstab an der Innen- und Außenseite seiner Beine entlang, dann vorbei an seiner Taille, wo seine Gürtelschnalle ein Piepen erzeugte – kein Problem –, und kam dann zu seinen Armen. Zuerst der rechte – Innenseite, Außenseite, okay; dann der linke – außen okay, aber ein lautes Piepen, als der Stab sich der Achselhöhle näherte.
Oh Scheiße, oh verdammt, oh Gott. Abe, du hast mir versprochen, das Messer würde die Sicherheitsüberprüfung problemlos überstehen. Was ist los?
Ohne den Kopf zu bewegen, checkte Jack die beiden Sicherheitsmänner aus den Augenwinkeln. Sie wirkten gelangweilt und achteten gar nicht auf ihn. Links von ihm waren ein paar unbewaffnete Angehörige des Sicherheitspersonals damit beschäftigt, andere Reisende zu untersuchen. Er könnte an ihnen vorbei und weiter in den Terminal stürmen, aber wohin dann? Seine Fluchtchancen waren gleich Null, das wusste er, aber er würde ganz gewiss nicht untätig dort herumstehen und ihnen bereitwillig die Hände hinhalten, damit sie mit Handschellen gefesselt würden. Wenn sie ihn haben wollten, müssten sie ihn schon einfangen.
»Sir?«
»Hmm? Was?« Jack spürte, wie ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Hatte sie etwas bemerkt?
»Ich
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